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… und ganz plötzlich fällt dem Markt auf, wie günstig eigentlich Dividendenaristokrat Fresenius ist!

Foto: Getty Images

Vor allem im Crash sind einige Aktien und Marktreaktionen wie verhext. Insbesondere bei Fresenius (WKN: 578560) hat sich das womöglich jetzt ein weiteres Mal bestätigt. In den letzten Wochen und zum Tiefpunkt der Korrektur ist der deutsche Dividendenaristokrat schließlich ca. um die Hälfte eingebrochen.

Weder ein defensives Geschäftsmodell noch eine aristokratische Dividende, noch eine insgesamt günstige Bewertung oder auch zunehmende Insider-Aktivitäten konnten die Talfahrt des DAX-Konzerns stoppen. Es ging immer weiter bergab, bis die Anteilsscheine auf ein Kursniveau von 26,52 Euro in der Spitze korrigierten.

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Doch siehe da: Plötzlich erfolgt die Wende! In einem zunehmend freundlicher werdenden Gesamtmarkt konnte die Fresenius-Aktie zuletzt wieder bis auf 35,36 Euro (03.04.2020, maßgeblich für alle Kurse) steigen. Und sie gilt jetzt offiziell wieder als günstig. Zumindest ein Analyst hat sich nun aus der Reserve getraut, wobei uns im Folgenden die Gründe für diese Einschätzung interessieren.

Darum ist die Aktie „günstig“

Genauer gesagt ist es ein Analyst aus dem Hause Berenberg, der zur Einschätzung gekommen ist, dass die Aktie preiswert sein könnte. Ein Kursziel von 59,50 Euro bestätigt, was viele Investoren sowieso denken. Genauso wie die Kaufempfehlung des besagten Geldhauses.

Inhaltlich äußert sich die Bank Berenberg dahin gehend, dass die Bewertung formal gesehen günstig sei, nachdem der Gesundheitskonzern Federn lassen musste. Zudem würde das Krankenhausentlastungsgesetz für verschobene Operationen aufkommen und die hohe Auslastung würde hier teilweise kompensatorisch wirken. Der DAX-Konzern sei außerdem liquide, so sinngemäß die Quintessenz von alledem. Also im Endeffekt ein starkes Geschäft mit Krankenhäusern und eine liquide Basis, um die Krise zu meistern, das soll es gewesen sein? Eine wirklich … bemerkenswerte Einschätzung.

Wer tiefer gräbt, wird jedoch vermutlich noch bedeutend mehr herausfinden. Fresenius verfügt als Gesundheitskonzern schließlich nicht bloß über ein gefragtes Geschäftsmodell in schwierigen Coronazeiten. Sondern auch über ein stabiles. Die Produktion laufe, wie CEO Sturm erst kürzlich betonte. Ferner würden die Produkte und Dienstleistungen mehr denn je benötigt in der aktuellen Situation. Das ist zugegebenermaßen etwas mehr Kontext, was hier für „Kaufen“ sprechen könnte. Allerdings überlass ich die finale Einschätzung besser dir.

Des Weiteren sind mehrere Gefahren gebannt, wie Fresenius jüngst erklärt hat. Eine diskutierte Angst um Privatisierung von Kliniken in Spanien ist vom Tisch, das sorgt für weiterhin solide Umsätze im Helios-Geschäft. Zudem ist das Geschäftsmodell von Fresenius nicht besonders zyklisch. Auch das sichert stabile langfristige Erträge. Die Menschen werden schließlich nicht bloß in wirtschaftlichen Zeiten krank. In meinen Augen ein weiteres starkes Argument, das für den Gesundheitskonzern sprechen könnte.

Sprechen wir über die Bewertung

Aber auch das kratzt lediglich an der Oberfläche des Unternehmens und hat nicht einmal die Bewertung des DAX-Konzerns gewürdigt. Nicht einmal ansatzweise: Beim derzeitigen Aktienkursniveau und einem 2019er-Gewinn je Aktie von 3,38 Euro beläuft sich das Kurs-Gewinn-Verhältnis schließlich gerade einmal auf 10,5. Bei einem Jahresumsatz in Höhe von knapp über 63 Euro liegt das Kurs-Umsatz-Verhältnis bei ca. 0,55. Günstig? Ja. Ein Kaufargument? Entscheide selbst.

Die Dividende ist nicht bloß aristokratisch. Nein, bei einer Dividende in Höhe von 0,84 Euro und einem Ausschüttungsverhältnis von lediglich 25 % kommt Fresenius derzeit auf eine Dividendenrendite von knapp 2,5 %. Auch das ist super interessant. Sowohl für Einkommensinvestoren als auch Schnäppchenjäger.

Die liquide Gesamtsituation, ja, nicht einmal das defensive Geschäft können daher als starkes Attraktivitätsmerkmal des Gesundheitskonzerns angesehen werden. Wobei auch der Blick auf das Krankenhausgeschäft wie ein sehr schmaler Blickwinkel wirkt.

Wenigstens das Fazit greift

Ja, das Fazit teile ich: Die Aktie von Fresenius erscheint auch mir jetzt durchaus preiswert und aussichtsreich zu sein. Vor allem, weil der Gesundheitskonzern mittelfristig wachsen möchte. Eine Perspektive, auf die wir ebenfalls noch eingehen könnten, die sogar bei dieser tieferen Analyse hintenrüber gekippt ist.

Bloß auf eine liquide Situation und ein stabiles Krankenhausgeschäft zu verweisen ist hier jedoch ziemlich dünn. Ich schätze, das können die meisten von uns selbst mit einem oberflächlichen Blick bereits bedeutend besser.

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Vincent besitzt Aktien von Fresenius. The Motley Fool empfiehlt Fresenius.



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