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ETF-Sparer: Warum ein Portfolio-Rebalancing der Todesstoß für eure Rente sein könnte

Sparen: Geld und Münzen
Foto: Getty Images

Als ausgeglichener ETF-Sparer schaut man nicht täglich in sein Depot.

Wozu auch? Das Verhältnis zwischen Aktien-ETFs und Bargeld ist bei gleichmäßigen Sparraten und einem gemütlich vor sich hin wachsenden Aktienmarkt immer 80 zu 20, 70 zu 30 oder 50 zu 50.

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Aber hoppla! Nach dem blitzschnellen Corona-Crash ist das Verhältnis völlig aus dem Gleichgewicht geraten. Da hilft nur ein zügiges Portfolio-Rebalancing. Oder vielleicht doch nicht?

3 spezielle Risikoprofile, 3 spezielle Aktienquoten

Zum intelligenten ETF-Sparer gehört zwangsläufig die Einsicht, dass er die kurzfristige Richtung des Aktienmarkts nicht vorhersehen kann – und auch nicht muss! Mit einem automatisierten Sparplan kauft man mal teurer, mal günstiger und erreicht so einen Durchschnittspreis, der dem studierten Vermögensverwalter langfristig die Tränen in die Augen schießen lässt.

Ein Sparplan auf Autopilot befreit allerdings nicht von der Notwendigkeit, sich vorab ein paar Gedanken zur persönlichen Risikoneigung zu machen. Der junge Draufgänger fährt eine Aktienquote von 100 % und ist so immer in Gefahr, in schlechten Zeiten mit Verlust verkaufen zu müssen, weil sonst an anderer Stelle das Bargeld fehlt.

Der potentielle Frührentner wird wohl eher eine Aktienquote von 80 % bevorzugen. Hier ist genug Dampf im Kessel, um sich mit den Renditen von ein paar Jahrzehnten in den vorzeitigen Ruhestand verabschieden zu können. Trotzdem sorgt eine kleine, aber feine Bargeldposition für genügend Puffer, um die hart erarbeiteten ETF-Schätze in Krisenzeiten nicht umgehend zu Geld machen zu müssen.

Institutionelle Investoren, die breit in verschiedenen Anlageklassen diversifiziert sind, haben für gewöhnlich eine Aktienquote von unter 70 %. Beispiel Norwegischer Staatsfonds: Hier haben Aktien einen Anteil von 66,8 % am Portfolio (Stand: Mitte 2018). Das ist nicht wenig. Verkaufen müssen diese Marktteilnehmer aber ohnehin nicht. Die können eine Krise – anders als der kleine ETF-Sparer – locker aussitzen.

2 strategische Fehler, die Rendite kosten können

Doch wer sich einmal für ein adäquates Risikoprofil entschieden hat, steht nach einem Crash am Aktienmarkt vor einem Dilemma: Durch den Kursabsturz hat sich die Aktienquote signifikant verkleinert. Wer ursprünglich einen Anteil von 80 % im Portfolio haben sollte, hat nur noch einen Anteil von 70 % oder weniger.

Dementsprechend größer ist nun der Anteil der Bargeldposition. Ein klarer Fall für den intelligenten ETF-Sparer! Hier muss ein Portfolio-Rebalancing her. In anderen Worten: Es muss nachgekauft werden.

Was auf den ersten Blick logisch wirkt, hat auch seine Widersprüche. Warum hat die Bargeldposition überhaupt eine Größe, die Nachkäufe erlaubt?

Klar: Hat die Bargeldposition immer einen fixen Anteil am Portfolio, wächst auch der absolute Betrag automatisch mit. Aber das ist ja nicht der Sinn der Bargeldposition. Die soll maximal groß genug sein, um schwierige Phasen überwinden zu können, ohne den ETF-Anteil verkaufen zu müssen.

Wer jetzt ein Portfolio-Rebalancing anstößt, hat aus meiner Sicht den einen oder anderen strategischen Fehler gemacht. Entweder die Aktienquote war seit Langem viel zu klein (was dem persönlichen Risikoprofil zuwiderläuft und auf Dauer mächtig Rendite kosten wird). Oder die Aktienquote wird jetzt zu groß, da Bargeld, das eigentlich als Notgroschen gedacht ist, für das Portfolio-Rebalancing verwendet wird (und das Risikoprofil in die gegenteilige Richtung verwässert).

Das perfekte Portfolio ist trivial

Es ist doch nicht so schwer!

Man ermittelt die persönlichen Ausgaben der letzten 6, 12 oder 24 Monate und verwendet diese Zahl als Bargeldposition. Fertig! Finito! Feierabend!

Alles, was darüber hinausgeht, wandert in die Renditebringer des Vertrauens. Da muss man sich auch nicht wundern, wenn die Bargeldposition mit der Zeit auf einen Anteil von 5 % schrumpft. Wenn die Lebensumstände keine höheren Ausgaben erfordern, überrollt die Aktienquote mit der Zeit alles.

Der Corona-Crash hat deine Ausgaben stark gesenkt? Sehr gut! Dann kann ein Nachkauf sicher eine gute Idee sein. Falls alles so geblieben ist, wie es vor dem Corona-Crash war, sehe ich absolut keinen Handlungsbedarf.

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