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Dividendenwunderwaffe gegen die Korrektur: 3 Top-Aktien, die coronaresistent sind

Dividendenaktien passives Einkommen
Foto: Getty Images

Das Coronavirus hat Aktienmärkte und Börsenkurse gleichermaßen infiziert. In vielen Segmenten ist das wirtschaftliche Leben zum Erliegen gekommen. Das hat wiederum Auswirkungen auf die Aktienkursentwicklungen.

Doch es gibt gewisse operative Performer, die die schwache Aktienphase besser wegstecken als andere. Wir haben drei unserer Foolishen Autoren gefragt, welche Aktien für sie eine Dividendenwunderwaffe in der Coronakorrektur sind. Herausgekommen ist ein weiteres Mal ein spannender Mix.

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Trotz Gewinnwarnung: Coca-Cola geht immer

Vincent Uhr: Die Aktie von Coca-Cola (WKN: 850663) hat es in letzter Zeit ebenfalls ein wenig erwischt. Der operative Höhepunkt im Rahmen des aktuellen Corona-Crashs ist dabei die Gewinnwarnung, die der US-Getränkekonzern herausgeben musste. Dass man im laufenden Geschäftsjahr die Jahresziele nicht erreichen wird, hat doch einige defensive Investoren überrascht.

Allerdings sollten Investoren, die jetzt auf der Suche nach günstigen Chancen sind, eines bedenken: Gegessen und getrunken wird immer. Das gilt wohl mehr denn je in Zeiten von Hamsterkäufen und mehr Freizeit zu Hause. Wobei es jetzt natürlich Restaurants und Events sind, von denen die Einbußen herkommen. Bereiche wohlgemerkt, die mittel- bis langfristig wieder stabilere Umsätze und Gewinne ermöglichen werden. Das Coronavirus wird sich ja nicht ewig halten.

Ein Großteil des operativen Geschäfts von Coca-Cola ist und bleibt somit stabil und hat zu der bemerkenswerten Historie mit seit über 58 Jahren stets ungekürzten Dividenden geführt. Ein weiterer Indikator, der für ein hohes Maß an weiterer Zuverlässigkeit stehen dürfte, zumal Coca-Cola in diesem Jahr sein 100-jähriges Dividendenjubiläum feiern wird.

Bei einem 2020er-Gewinn je Aktie in Höhe von 2,09 US-Dollar und einer derzeit annualisierten Gesamtdividende von 1,64 US-Dollar pro Jahr besteht außerdem ein solider Sicherheitspuffer für mögliche Gewinneinbrüche. Bei einem derzeitigen Aktienkurs von 42,12 US-Dollar käme Coca-Cola zudem auf eine Dividendenrendite von 3,89 %. Ein nun günstigeres defensives Gesamtpaket mit kleineren Einbußen, das man sich jetzt durchaus näher ansehen kann.

Trotz Kurseinbruch: Fresenius läuft operativ

Florian Hainzl: Bei Fresenius (WKN: 578560) handelt es sich um den Dividendenaristokraten im DAX. Dieses Jahr wird sich die Dividendenzahlung zwar verschieben, da die Hauptversammlung nicht wie geplant am 20. Mai stattfinden kann. Aber trotz Verspätung der Auszahlung erfolgt zum 27. Mal eine Erhöhung. Die Ausschüttungsquote beträgt für 2019 nur 24 % der verfügbaren Gewinne. Trotzdem ergibt sich mit dem Schlusskurs am 02.04.2020 eine Dividendenrendite von 2,5 %.

Auch für das nächste Jahr sehe ich die Dividende gesichert. Die operativen Auswirkungen auf das Geschäft von Fresenius sollten stark limitiert sein. Helios stockt die Zahl der Intensivbetten von 900 auf mindestens 1.500 auf. Der Bund hat hier durch Investitionszuschüsse Anreize geschaffen. Solang der schlagartige Anstieg der Infektionszahlen in Deutschland ausbleibt, sollen die Kapazitäten für Intensivpatienten aus den stärker betroffenen europäischen Ländern genutzt werden. Bei Fresenius Kabi ist es durch die Pandemie zu keinen größeren Produktionsunterbrechungen gekommen und inzwischen läuft die Produktion in China wieder im Normalbetrieb. Auch die Patienten von Fresenius Medical Care (WKN: 578580) müssen trotz Corona mit den Produkten und Dienstleistungen zur Dialyse versorgt werden.

Der Ausblick für die nächsten Jahre stimmt auch. Die Umsätze sollen bis 2023 um jährlich 4 bis 7 % und das Konzernergebnis im Bereich von 5 bis 9 % wachsen. Das Einzige, was mir etwas Sorge bereitet, ist der gelockerte Korridor für die Verschuldung. Bislang bewegte sich das angestrebte Verhältnis aus Nettoverschuldung und Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen im Bereich 2,5 bis 3,0. Ab 2020 strebt man hier nur noch ein Verhältnis von 3,0 bis 3,5 an. Ich finde das aber noch in Ordnung, weil die Geschäftstätigkeit und die damit verbundenen Gewinne sehr zuverlässig erscheinen.

Aufgrund der relativ hohen Verschuldung möchte ich das Kurs-Gewinn-Verhältnis nicht zur Bewertung nutzen. Stattdessen addiere ich zur aktuellen Marktkapitalisierung die Verschuldung, um den Unternehmenswert zu erhalten. Dieser müsste auch bei einer Übernahme bezahlt werden. Diese Zahl wird mit dem Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern für 2020 ins Verhältnis gesetzt. Hier ergibt sich für Fresenius ein einstelliger Wert von 9,0, der für eine günstige Bewertung des krisensicheren Unternehmens spricht.

Trotz Coronapanik: Allianz mit unschlagbarer Dividendenpower

Franziska Eggert: Die Allianz (WKN: 840400) ist wohl der bekannteste Versicherungskonzern Deutschlands, der bei vielen Dividendenjägern gut ankommt. Das liegt unter anderem an der überaus aktionärsfreundlichen Dividendenpolitik des Münchener Versicherers, denn die Allianz strebt an, jährlich 50 % des Jahresüberschusses an die Aktionäre auszuschütten. Auf der diesjährigen Hauptversammlung will der Vorstand eine Dividendenerhöhung von 6,7 % auf 9,60 Euro je Aktie vorschlagen – das ist immerhin die siebte Erhöhung in Folge. Zwar wurde nun bekannt, dass die europäische Aufsicht EIOPA angesichts der Coronakrise fordert, dass Versicherer und Rückversicherer vorerst keine Dividenden ausschütten sollten, aber die BaFin stemmt sich bisher noch vehement dagegen. Außerdem erklärte die Allianz auf Nachfrage, sie wolle an Dividenden und Aktienrückkäufen festhalten.

Auch die Allianz-Aktie blieb nicht vom Corona-Crash verschont. Mit einem aktuellen Kursniveau von 151,00 Euro (02.04.2020) notieren die Papiere gut 30 % niedriger als zu Beginn des Jahres – und dabei hat sich die Aktie schon wieder etwas erholt. Die gute Nachricht: Die geplante Dividende und das derzeitige Kursniveau versprechen eine Dividendenrendite von 6,36 %. Diese vielversprechende Dividendenrendite und das Kurs-Gewinn-Verhältnis von nur 11,65 sprechen dafür, dass die Allianz-Aktie zurzeit günstig bewertet ist.

Natürlich ergeben sich für den Versicherungsriesen auch Risiken aus der aktuellen Situation. Zum einen könnten höhere Kosten für Veranstaltungsausfälle oder größere Auszahlungen im Krankenversicherungsgeschäft auf den Konzern zukommen. Probleme könnten vor allem auch im Geschäftsbereich Asset Management auftreten, da Kunden gerade reihenweise ihre Anlagen abstoßen, wodurch die Erträge aus dem verwalteten Vermögen und die erfolgsabhängigen Provisionen sinken könnten.

Insgesamt dürfte die Coronaviruspandemie dem Geschäftsmodell der Allianz aber nicht so stark zusetzen, denn der Konzern ist breit aufgestellt und kann ungünstige Entwicklungen in einem Geschäftsbereich durch andere Sparten ausgleichen. Für den Bereich Schaden- und Unfallversicherung ist es beispielsweise vorteilhaft, dass sich angesichts der Ausgangsbeschränkungen und des Trends zum Homeoffice der Verkehr um 30 % verringert hat, denn dadurch gibt es weniger beziehungsweise geringere Schäden, was sich wiederum positiv auf die Schaden-Kosten-Quote auswirkt.

Vielleicht kann die Allianz im Geschäftsjahr 2020 nicht erneut Rekordergebnisse einfahren, denn es lässt sich nicht leugnen, dass das Coronavirus das Konzernergebnis belasten könnte. Doch die Schäden dürften sich in Grenzen halten und man kann optimistisch sein, dass die Höchststände von Februar 2020 früher oder später wieder erreicht und schließlich übertroffen werden können. In der Zwischenzeit ist die überaus attraktive Dividende für die Anleger doch ein ganz nettes Trostpflaster.

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Vincent besitzt Aktien der Allianz und von Fresenius. Florian besitzt Aktien der Allianz, Fresenius Medical Care und Fresenius. Franziska besitzt Aktien von Fresenius. The Motley Fool empfiehlt Fresenius.



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