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Gazprom-Aktie: Jetzt droht noch eine Milliardenstrafe!

Foto: Gazprom

Die Aktie von Gazprom (WKN: 903276) hat derzeit an einigen Fronten zu kämpfen. Insbesondere der Druck auf die Ölpreise belastet den Gasmarkt. Bereits im Vorfeld haben sich niedrigere Preise abgezeichnet, die womöglich auf das Marktumfeld drücken. Allerdings könnte der russische Erdgaskonzern über ein stabileres, operatives Fundament verfügen. Vertraglich festgeschriebene Preise dominieren hier in weiten Teilen das Tagesgeschäft.

In einem rückläufigen Markt könnte jedoch die schwache Gesamtsituation früher oder später auch hier durchschlagen. Immerhin: Die Bewertung könnte einen größeren Teil einer schwächeren Entwicklung bereits vorweggenommen haben, die Gazprom-Aktie korrigierte schließlich ordentlich.

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Allerdings zeichnet sich weiteres Ungemach ab. Ein polnischer Handelspartner hat jetzt nämlich gängigen Berichten zufolge eine Klage gewonnen und könnte einen jahrelangen, milliardenschweren Schadensersatz erhalten. Schauen wir im Folgenden einmal, was Investoren jetzt wissen müssen.

Gazprom: Gerichtsentscheid zum ungünstigen Zeitpunkt

Wie mehrere Medien derzeit berichten, hat der russische Erdgaskonzern augenscheinlich ein Gerichtsverfahren vor einem Schiedsgericht verloren. Demnach müsse Gazprom bei seinem Kunden PGNiG die Preise rückwirkend ab November des Jahres 2014 senken. Sprich: Für die letzten ca. fünfeinhalb Jahre müssten demnach die überhöhten Preise teilweise zurückgezahlt werden.

Nach ersten Schätzungen, vorläufig basierend auf einer Prognose von PNGiG selbst, bedeute das, dass Gazprom nun einen Preis in Höhe von 1,5 Mrd. US-Dollar zurückzahlen müsse. Gazprom selbst hat diese Entscheidung bislang nicht kommentiert, sondern lediglich konstatiert, dass so ein Urteil jetzt gefallen sei. Man prüfe derzeit die getroffene Entscheidung und es sei verfrüht, die konkreten Auswirkungen zu beurteilen, so sinngemäß die erste Stellungnahme.

Generell habe sich die Klage darauf berufen, dass die polnischen Konditionen bedeutend höher gelegen hätten als bei anderen EU-Staaten. Eine Auffassung, die das Stockholmer Schiedsgericht nun wohl geteilt hat. Künftig dürfte Gazprom PGNiG sowieso als Kunden verlieren, da der im Jahre 2022 auslaufende Vertrag wohl nicht mehr verlängert wird. Ob das der größere Verlust im Rahmen dieser Meldung ist, kann offen bleiben. Kurzfristig könnten jedenfalls bis zu 1,5 Mrd. US-Dollar das Jahresergebnis 2020 etwas belasten. Definitiv keine schöne Meldung, und das auch noch zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Der Öl- und Erdgasmarkt ist derzeit schließlich sowieso in einer schwächeren Verfassung.

Eine Randnotiz?

Zugegeben, in letzter Zeit haben sich solche Meldungen etwas gehäuft. Mit Naftogaz gab es schließlich eine ähnliche kostspielige Gerichtsentscheidung, die im Endeffekt zuungunsten von Gazprom getroffen worden ist. Es scheint nicht die beste Phase von Gazprom zu sein, der Investoren derzeit entgegensehen müssen. Allerdings ist und bleibt das noch immer bloß eine Seite dieser Medaille.

Die andere Seite könnte auf eine weiterhin stabile, operative Zukunft hindeuten: Nord Stream 2 könnte bis Ende dieses Jahres oder Anfang des nächsten Jahres fertiggestellt werden, Power of Siberia und Turkish Stream fahren ebenfalls ihre Kapazitäten mittelfristig hoch. Mit der EU, China und der Türkei stehen über kurz oder lang drei starke Abnehmer in Lauerstellung, deren Volumen steigen könnte. Und deren Volumina zu fixen vertraglichen Konditionen abgewickelt werden. Das könnte hier operative Stabilität bedeuten. Selbst wenn die variablen Konditionen in Zeiten eines schwächeren Gesamtmarktes ein wenig Einbruch bedeuten.

Die Gazprom-Aktie, die dabei auf ein niedriges einstelliges Kurs-Gewinn-Verhältnis bei einer hohen einstelligen Dividendenrendite kommt, könnte all das Negative bereits eingepreist haben. Sowie eine stabile Chance in einem rauen Markt sein, wo sich ein Blick durch die dunklen Wolken lohnt. Dennoch bleibt das Umfeld volatil und mögliche Einschläge und Tiefpunkte können weiterhin bevorstehen. Wobei es die harten Zahlen und Prognosen sind, die Investoren jetzt in den Fokus rücken sollten.

Ein weiterer Stolperstein

Das aktuelle Schiedsverfahren zeigt daher einmal mehr, dass die Gazprom-Aktie ein holpriger Ritt ist. Alleine der Aktienkurs ist eine Berg- und Talfahrt sondergleichen. Wobei die Bewertung, wie gesagt, sehr preiswert erscheint.

Ob die Marktverfassung, das Risiko und auch solch kurzfristige Einschläge diese günstige Bewertung wert sind, ist und bleibt dabei die Frage, die Investoren sich stellen sollten. Jedoch eine, die nach wie vor jeder Investor für sich selbst beantworten sollte.

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Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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