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Diese Aktien hätten dein Geld im letzten Jahr verdoppelt

Eine Rakete startet in den Weltraum
Foto: Getty Images

Es ist schön, sein Geld beim Investieren zu verdoppeln – und je schneller, desto besser! 2019 gab es eine ganze Reihe an Aktien, die dieses Kunststück vollbrachten und bei denen Investoren sich nun rückblickend wünschen, sie Anfang 2019 gekauft zu haben. Drei dieser Aktien sind das Social-Media-Unternehmen Snap (WKN: A2DLMS), der Matratzenhersteller Tempur Sealy International (WKN: A0BLAA) und der Gebrauchtwagenhändler Carvana (WKN: A2DPW1).

Alle drei hätten dein Geld 2019 verdoppelt – aber umgekehrt hätten sie im laufenden Jahr dein Geld im besten Fall halbiert. Der Markt schwankt gewaltig, doch jede dieser Aktien lag in den letzten Wochen und Tagen auf Jahressicht um über 50 % im Minus. Könnten diese Aktien nun wieder für eine Verdopplung infrage kommen? Werfen wir einen Blick darauf.

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1. Snap

Die Aktien von Snap, dem Mutterkonzern hinter der App Snapchat, sind 2019 um fast 200 % gestiegen. 2020 jedoch ist eine andere Geschichte. Der Coronavirus-Bärenmarkt hat die Aktien um bis zu 50 % abwärts geschickt.

Hier sind zwei positive Dinge an Snap: Erstens nahm das Nutzerwachstum 2019 zu: Die Zahl der täglich aktiven Nutzer stieg um 17 % auf 218 Millionen an, was angesichts der ersten Unkenrufe für Snapchat definitiv beeindruckend ist. Doch es wird noch besser: Das Umsatzwachstum fiel sogar noch deutlich stärker aus, da das Management es mittlerweile besser versteht, seine Plattform zu monetarisieren. Insgesamt stiegen die Umsätze um 45 % auf 1,7 Mrd. US-Dollar.

Dagegen ist die Profitabilität nach wie vor ein Problem. Das Management strebt weiter nach Profitabilität auf Ebene des bereinigten Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA). 2019 gab es zwar einige Fortschritte: Der Verlust beim bereinigten EBITDA verkleinerte sich um 65 %, der freie Cashflow verbesserte sich um 58 %. Am Ende jedoch verlor das Unternehmen immer noch 202 Mio. US-Dollar auf Ebene des bereinigten EBITDA. Der freie Cashflow lag bei minus 341 Mio. US-Dollar und das negative Jahresergebnis überschritt sogar die Milliardengrenze.

Der Großteil dieses Verlustes geht auf aktienbasierte Vergütungen für Forschung und Entwicklung zurück. Der Aufwand hierfür lag 2019 bei 686 Mio. US-Dollar. Derzeit experimentiert Snapchat mit eigenem Video-Content, Entwickler-Tools, Karten und mehr. Anders gesagt werden Forschung und Entwicklung auch in Zukunft ein dicker Ausgabenblock bleiben, der die Profitabilität negativ beeinflussen wird.

Solange das Unternehmen hier keine größeren Fortschritte macht, bleibe ich der Snap-Aktie gegenüber eher misstrauisch.

2. Tempur Sealy International

Die vielleicht überraschendste Verdopplung von 2019 lieferte Tempur Sealy ab. 2017 beendete das Unternehmen seine Beziehung mit dem Schlüsselvertriebspartner Mattress Firm, weshalb die Aktie 2018 niedrig bewertet wurde. Mattress Firm ging schließlich pleite, weshalb Investoren die langfristige Gesundheit des traditionellen Matratzenhandels anzweifelten, besonders angesichts des Anstiegs von Matratzenherstellern, die direkt mit Konsumenten in Kontakt treten.

Doch nachdem das Unternehmen starke Finanzergebnisse präsentierte und seine Beziehung zu Mattress Firm nach der Pleite ausbesserte, schoss die Tempur Sealy-Aktie nach oben. Die Nettoumsätze stiegen 2019 um 15 %, das Ergebnis je Aktie stieg sogar um 88 % auf 3,42 US-Dollar.

Die Aktie ist 2020 bisher um über 50 % gefallen. Verständlicherweise sorgen sich Investoren darum, welchen Einfluss die COVID-19-Pandemie auf Matratzenverkäufe haben wird.

Tempur Sealy hat zuletzt jedoch ordentlich gewirtschaftet, weshalb ich den Abverkauf für überzogen halte. Die Aktie wird nun zu weniger als dem Zehnfachen der Unternehmensgewinne von 2019 gehandelt, fällt also definitiv in die Value-Kategorie. Die Anteile könnten also wieder den Weg nach oben einschlagen – Investoren sollten sich aber fragen, ob sie die Aktie auch langfristig halten wollen. Die Matratzenindustrie ist nicht wachstumsstark, aber dafür sehr zyklisch, was der langfristigen Aktienperformance schaden kann. Ich persönlich würde die Aktien nicht einfach nur deshalb kaufen, weil sie günstig sind.

3. Carvana

Wenn du noch nie von Carvana gehört hast, dann sei nicht besorgt. Das Unternehmen ist erst sieben Jahre alt. Dennoch generierte es 2019 3,9 Mrd. US-Dollar Umsatz, erzielte damit ein dreistelliges prozentuales Umsatzwachstum und verkaufte über 177.000 Gebrauchtwagen. Möglicherweise wird das Unternehmen in den nächsten Jahren also deutlich an Bekanntheit gewinnen. Es hat sich gezeigt, dass Menschen eine bessere Gebrauchtwagen-Kauferfahrung wünschen. Carvana mit seinem zu 100 % digitalen Ansatz revolutioniert den Markt.

2019 betrat Carvana viele neue Märkte, was die 181 % Kurssteigerung im letzten Jahr erklärt. Insgesamt betrat das Unternehmen 61 neue Märkte – Ende 2018 bestanden gerade einmal 85 Stück. Indem das Unternehmen diese neuen Regionen erschließt, kann es nun rund 69 % der US-Bevölkerung erreichen. In Zukunft soll es genauso weitergehen: 2020 möchte das Unternehmen weitere Märkte erschließen, um 75 % der Amerikaner bedienen zu können, was Potenzial für 500.000 jährliche Gebrauchtwagenverkäufe eröffnet. Das sind immerhin schon mal 25 % des langfristigen Ziels von zwei Millionen Fahrzeugen.

Doch der laufende Bärenmarkt hat die Carvana-Aktie um über 70 % in die Knie gezwungen. Es fällt nicht schwer, die Sorge der Investoren zu verstehen. Viele erwarten, dass die US- und die globale Wirtschaft auf eine Rezession zusteuern. Das sind keine guten Aussichten für Gebrauchtwagenverkäufer. Überleg mal, dass das Unternehmen aktuell einen Vorratsbestand von 763 Mio. US-Dollar hat. Diese zählen in der Bilanz als Vermögenswerte. Doch wenn dieses Inventar sich nicht bewegt, ist es eine finanzielle Last.

Zu diesem Zeitpunkt ist es allerdings nichts weiter als eine Vermutung, dass Carvanas Umsätze in 2020 einbrechen könnten. Die tatsächliche Entwicklung in den nächsten Quartalen wird spannend. Man könnte nämlich auch argumentieren, dass Carvanas digitales Kauferlebnis dem Unternehmen helfen könnte, der Konkurrenz Marktanteile abzuluchsen, was wiederum positiv für das langfristige bullische Szenario wäre.

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Jon Quast besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Dieser Artikel erschien am 25. März 2020 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.



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