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5 knackige Gründe, warum ich mir die Shell-Aktie jetzt nicht kaufen werde

Foto: The Motley Fool

Die Shell (WKN: A0D94M)-Aktie sieht auf den ersten Blick verlockend aus, das gebe ich zu: Die Dividendenrendite beträgt rund 11 %, das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt bei günstigen 8,4 (Stand: 26.03.2020). Doch vorsichtig – es ist nicht alles Gold, was glänzt!

Die folgenden fünf Gründe sprechen in meinen Augen ganz klar gegen ein Investment in die Royal Dutch Shell (WKN: A0ER6S)-Aktie!

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Grund 1: Gefühlt kauft jeder gerade Shell-Aktien

Die Shell-Aktie ist aktuell eine der meistgesuchten Aktien im Netz – auf onvista beispielsweise stand sie am 26.03.2020 auf Rang sechs der meistgesuchten Titel. Auch unter Bloggern, in Facebook-Foren oder auf Instagram – ich höre nur noch: Kaufe Shell, kaufe Shell, kaufe Shell.

Ich halte mich generell an die folgenden beiden Investmentgrundsätze:

  1. Befindet sich eine Aktie dauerhaft unter den Top Ten der meistgesuchten Aktien, dann steckt nicht selten ein Hype dahinter – Finger weg!
  2. Schau dir an, was die Masse tut – und mach das Gegenteil.

Beide Punkte sprechen im Falle von Shell eine klare Sprache: Finger weg!

Diesen wenig unternehmensspezifischen Punkt werden die meisten wahrscheinlich als Belanglosigkeit abtun (in meinen Augen ist er das keineswegs) – lass mich daher etwas konkreter werden.

Grund 2: Trotz stabiler Ölnachfrage – die Shell-Aktie war ein schlechter Kauf

Im März 2000 kostete eine Shell-Aktie rund 30 Euro – heute notiert sie unter 15 Euro. Eine schlechte Entwicklung in der Vergangenheit muss nicht per se eine schlechte Zukunft bedeuten. Doch wir Investoren sollten uns die Frage stellen: Was bitte soll in den nächsten 20 Jahren besser werden?

Die Ölnachfrage ist in den letzten 20 Jahren stabil gewesen beziehungsweise sogar leicht gestiegen. Trotzdem hat sich die Aktie miserabel entwickelt. Was die Ölnachfrage betrifft: Die meisten Experten rechnen spätestens 2030 mit dem Peak, was die Nachfrage betrifft – anschließend wird eine sinkende Nachfrage erwartet. Rückenwind sieht anders aus!

Die schlechte Performance der vergangenen zwanzig Jahren – trotz steigender Öl-Nachfrage – sollte Investoren in Anbetracht der Zukunftsaussichten daher stutzig machen.

Grund 3: Die Shell-Aktie ist abhängig vom Ölpreis

Nun gut, von der Nachfrageseite werden also vermutlich wenig Wachstumsimpulse für die Shell-Aktie ausgehen – bliebe noch ein steigender Ölpreis. Die Sorte Brent kostete im Oktober 2009 etwas mehr als 77 US-Dollar je Barrel – eine Marke, über die der Ölpreis seit 2014 nicht mehr nachhaltig geklettert ist.

Klar – den aktuellen Kursrutsch könnte der Ölpreis wieder ausbügeln. Oder auch nicht – Prognosen bezüglich des Ölpreises sind in meinen Augen reine Spekulation. Und weil der Chart der Shell-Aktie fast genauso aussieht wie der des Ölpreises, ist die Shell-Aktie in meinen Augen vor allem eines: Eine Spekulation auf den Ölpreis!

Rohstoffspekulationen kommen mir generell nicht ins Depot, und da die Shell-Aktie in meinen Augen eine solche ist, lasse ich konsequenterweise auch die Finger von dieser Aktie.

Grund 4: Das Ölzeitalter ist vorbei!

Ich investiere ausschließlich in Unternehmen, deren Produkte eine Zukunft haben. Im Fall von Shell ist das in meinen Augen nicht der Fall – sowohl die Nachfrage nach Öl als auch nach Gas wird in den nächsten zehn Jahren ihren Peak erreichen. Grund hierfür sind vor allem immer günstigerer, grüner Strom und effizientere Speichermethoden.

Die Folge: Strom aus Wind und Sonne wird immer häufiger günstiger als Strom aus fossilen Energieträgern – und damit wird langfristig gesehen eine wichtige Nachfragequelle von Öl wegbrechen. Ja – wir werden auch zukünftig Öl brauchen, aber viel weniger, als das heute der Fall ist.

Grund 5: Zwanghafter Dividendenzahler

In den letzten Jahren konnte Shell seine Dividende stets steigern – so weit die gute Nachricht. Das Schlechte daran: In drei der letzten sieben Jahre hat man mehr Dividende ausgeschüttet, als man überhaupt verdient hat (bezogen auf den Gewinn je Aktie). Was kurzfristig schön für die Aktionäre ist, ist langfristig nichts anderes als das Verbrennen von Substanz.

Da man seine Ausschüttungen mehrfach nicht aus dem Gewinn decken konnte, musste man für die Dividende entweder neue Schulden aufnehmen oder das eigene Cash dafür hernehmen – beides wenig nachhaltig. Genau das wünsche ich mir aber von Unternehmen, in die ich investiere: eine nachhaltige Dividendenpolitik!

Das ist bei Shell in meinen Augen nicht der Fall!

Mein Fazit zur Shell-Aktie

Mag sein, dass sich Shell seine üppige Dividende noch ein paar Jahre leisten kann. Vielleicht erholt sich auch der Ölpreis wieder – und in dessen Sog auch die Shell-Aktie. Langfristig gesehen gefallen mir die Abhängigkeit von Öl, die schwachen Zukunftsaussichten und die in meinen Augen wenig nachhaltige Dividendenpolitik aber nicht.

Die Shell-Aktie kommt mir deshalb nicht ins Depot – egal wie günstig sie auch sein mag.

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Thomas Brantl besitzt Aktien von Facebook. Randi Zuckerberg, eine frühere Leiterin der Marktentwicklung und Sprecherin von Facebook sowie Schwester von CEO Mark Zuckerberg, sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Facebook.



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