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Sparen + Aktien-Option: Zwei Mittel, um die Royal-Dutch-Shell-Dividende zu retten?

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Foto: Getty Images

Die Aktie von Royal Dutch Shell (WKN: A0ER6S) befindet sich in einer Zwickmühle. Die Dividende ist einerseits heilig und die seit dem Jahre 1945 bestehende Konstanz der Ausschüttungen ist etwas, was das Management wohl nicht aufgeben möchte. Andererseits führen die geplatzt OPEC-Einigung und die Coronakrise zu schwächeren Ölpreisen. Und damit verbunden sinkenden Ergebnissen und Cashflows.

Das Management wird dabei zwangsläufig kreativ werden müssen, um vor allem Zeit bei der Dividende herausholen zu können. Insbesondere das Sparen und eine Aktien-Option scheinen dabei mögliche Wege, mit deren Hilfe die Ausschüttungen konstant gehalten werden können. Schauen wir im Folgenden daher einmal, ob das womöglich die gewünschte Rettung bringt.

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Die konkreten Maßnahmen im Überblick

Wie mehrere Medien inzwischen spekulieren, scheint die sogenannte Script-Dividende eine Renaissance zu erleben. Bereits während der letzten Ölpreisschwemme hat das Management dieses Mittel genutzt, um die Stabilität der Ausschüttungen zu gewährleisten. Hierbei wird ein Teil der Dividende in Form weiterer Aktien ausgegeben. Zumindest an die Investoren, die das wählen.

Dabei ist Royal Dutch Shell jedoch auf die Bereitschaft der Investoren angewiesen, diese Option zu wählen. Die neu ausgegebenen Aktien führen dabei jedoch zur Verwässerung, was im Vergleich zu den Aktienrückkäufen konträr wirkt. Zudem wird dadurch die Basis der ausstehenden Aktien größer und auch die Verpflichtung zur Zahlung der eigentlichen iconic dividend. Eine solche Maßnahme ist daher wohl lediglich ein kurzfristiges Mittel, um die Dividende aufrechtzuerhalten. Langfristig vergrößert dieser Schritt das Problem bloß.

Allerdings ist das nicht alles, was Royal Dutch Shell derzeit aus seiner bilanziellen Trickkiste hervorzaubert. Zudem soll mächtig eingespart werden: Die Aktienrückkäufe sind inzwischen ganzheitlich gestrichen, außerdem sollen in diesem Jahr lediglich 8 Mrd. US-Dollar investiert werden. Im Vergleich zum Vorjahresniveau von 23 Mrd. US-Dollar ist das ein bedeutend niedrigerer Wert.

Royal Dutch Shell rüstet sich für die Dividende

Wie wir anhand dieser Maßnahmen erkennen können, baut der britisch-niederländische Öl- und Erdgaskonzern jetzt massiv um, um die Dividende leistbar werden zu lassen. Und um den Lauf der historischen Zahlungen nicht abreißen zu lassen. Ob diese Maßnahmen dabei verhältnismäßig erscheinen, zumal sie die Substanz tangieren, sollten sich Investoren sehr wohl überlegen. Die Dividende ist schließlich nicht alles, wenn dafür die Zukunft geopfert wird.

Außerdem sollten Investoren erkennen, dass das keine Lösung für das aktuelle Problem ist. Sondern einfach bloß eine Verzögerung. Zeit ist jetzt anscheinend das Wichtigste, was das Management herausholen möchte. Das eigentliche Problem, die niedrigeren Ölpreise und die OPEC-Uneinigkeit, bleiben hingegen Baustellen, die die Verantwortlichen nicht lösen können. Das liegt außerhalb der Reichweite der eigenen Funktionäre.

Entsprechend wird sich die Dividende weiterhin zu einem Wettrennen entwickeln, wobei teilweise die Substanz angegangen wird, um vermutlich konstante Auszahlungen zu gewährleisten. Ob diese Schritte ausreichend sein werden, bleibt abzuwarten. Eine vergleichsweise riskante Strategie dürfte das jedoch insbesondere dann sein, wenn die aktuellen Problemfelder sich länger hinziehen.

Zeit für ein Umdenken?

Es ist in Anbetracht der Historie natürlich nachvollziehbar, dass die Dividende von Royal Dutch Shell auf der Prioritätenliste des Managements weit oben steht. Investitionen zu kürzen, die Substanz längerfristig anzugreifen und auch die jetzt günstigeren Aktienrückkäufe zu pausieren könnte jedoch ein falscher Schritt sein. Wie gesagt: Vor allem wenn die OPEC ihr Säbelrasseln länger gestaltet und die wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus andauern, ist dieser Ansatz regelrecht riskant.

Hoffen wir, dass die Verantwortlichen von Royal Dutch Shell wissen, was sie tun. Und nichts opfern, was im Nachhinein zu größerem oder sogar irreparablem Schaden führt.

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Vincent besitzt Aktien von Royal Dutch Shell. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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