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Bietet die Square-Aktie jetzt größere Chancen als die Wirecard-Aktie?

Bargeldloser Zahlungsverkehr
Foto: Getty Images

Investoren, die die aktuellen Kursverluste am Aktienmarkt für sich nutzen wollen, haben derzeit alle Möglichkeiten. Wer Stabilität und Sicherheit lieber mag, kann sich nun zu vergünstigten Kursen verlässliche, stabile Dividendenzahler ins Depot holen. Wer auf Vervielfacher steht, kauft Aktien von Wachstumsunternehmen, die vielleicht auch noch vorübergehend vom Virus betroffen sind.

In letzteres Lager fällt eindeutig die Square (WKN: A143D6)-Aktie: Das Brot- und Buttergeschäft des Unternehmens ist es, kleine und mittlere Einzelhändler bei der Annahme elektronischer Zahlungen zu unterstützen und ihnen Zusatzdienste anzubieten. Square wird voll vom Virus getroffen und musste nun seine Prognose für das erste Quartal kürzen. Die Aktie fiel seit Mitte Februar um 47 % (Stand aller Kurs- und Bewertungsangaben: 25. März 2020).

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Der deutsche Payment-Akteur Wirecard (WKN: 747206) ist breiter aufgestellt und zudem im E-Commerce stärker vertreten als die Kalifornier, dürfte kurzfristig also keinen Schaden davontragen. Dennoch fiel auch die Wirecard-Aktie im Zuge des Crashs um ein Drittel.

Unabhängig davon, wie das Geschäft in den nächsten Monaten unter dem Einfluss der Corona-Krise laufen wird, stellt sich für Foolishe Anleger natürlich die Frage, wie die langfristigen Aussichten der Unternehmen aussehen. Ist die Square-Aktie nach dem aktuellen Ausverkauf nun vielleicht sogar interessanter als Wirecard? Finden wir es heraus!

Die langfristigen Chancen

In einer aktuellen Investorenpräsentation betont Square, dass das Unternehmen nicht alleine von seinem Händler-Business abhängig ist. Mit der Cash App hat man auch ein wachstumsstarkes Privatkundenangebot im Portfolio. Das Bruttoergebnis des Cash App-Ökosystems stieg in den ersten zwei Monaten des Jahres um 118 % gegenüber dem Vorjahr. So kann das Unternehmen den Rückgang im Händlerökosystem teilweise abfedern.

Langfristig sieht Square ein Marktpotenzial von über 100 Mrd. US-Dollar jährlich im Geschäft mit Händlern, das sich hauptsächlich aus Zahlungsabwicklung, Software und Kleinkrediten über Square Capital zusammensetzt. Das Cash App-Ökosystem besitzt laut Unternehmensangaben ein Marktpotenzial von über 60 Mrd. US-Dollar.

Vergleicht man diese 160 Mrd. US-Dollar Marktpotenzial mit dem 2019er-Umsatz von gerade einmal 4,7 Mrd. US-Dollar, dann sieht man, dass das Unternehmen erst einen winzigen Bruchteil des Marktes bedient. Insbesondere im Cash App-Ökosystem dürfte noch jede Menge Wachstum schlummern, was langfristig auch den Gewinnen helfen sollte.

Auch Wirecard erwartet, das rasante Wachstum aus der Vergangenheit in Zukunft fortzusetzen. Dabei helfen sollen eine stärkere Fokussierung auf Großkunden, eine globale Expansion und vor allem das Komplementieren des reinen Payment-Geschäfts durch finanzielle, datengetriebene und KI-gestützte Mehrwertdienste. So will das Unternehmen sicherstellen, dass es auch in Zukunft, wenn die Tätigkeit als reiner Zahlungsdienstleister immer weniger Geld abwirft, seine Umsätze und Gewinne steigern kann.

Konkret plant Wirecard bis 2025 einen Anstieg des Transaktionsvolumens von 125 Mrd. Euro in 2018 auf über 810 Mrd. Euro, einen Anstieg des Umsatzes von 2 auf über 12 Mrd. Euro und einen Anstieg des EBITDA von 0,6 auf über 3,8 Mrd. Euro, was jeweils Wachstumsraten von etwa 30 % im Jahr entspricht.

Und die Aktien?

Beide Aktien scheinen derzeit sowohl aus historischer Sicht als auch im Verhältnis zu ihren großen Potenzialen aus meiner Sicht attraktiv bewertet. Die Marktkapitalisierungen von 20 Mrd. US-Dollar (Square) beziehungsweise 12 Mrd. Euro (Wirecard) spiegeln für diese beiden Aktien erst einen Bruchteil ihres Potenzials wider.

Im Gegensatz zu Square schreibt Wirecard bereits regelmäßig starke Gewinne, was Investoren Sicherheit geben könnte. Zudem sind die Risiken aus der Corona-Krise nicht so groß, da das Geschäftsmodell hiervon wenig beeinträchtigt wird. Allerdings sind bei Wirecard die Vorwürfe des Bilanzbetrugs nicht vollends ausgeräumt, weshalb die Aschheimer für dich vielleicht noch ein rotes Tuch sind.

Square könnte dieses Jahr Schwierigkeiten haben, sein starkes Wachstum aufrechtzuerhalten, hat jedoch langfristig frei von allen Betrugsvorwürfen großartige Aussichten. Möglicherweise könnte die Aktie der Amerikaner daher eine gute Alternative sein.

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Christoph Gössel besitzt Aktien von Square und Wirecard. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Square und empfiehlt die folgenden Optionen: Short March 2020 $70 Put auf Square.



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