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Die DAX-Dividenden sind gesichert … zumindest formal

Foto: The Motley Fool.

Ohne Hauptversammlung und offiziellen Beschluss über die Gewinnverwendung des vergangenen Geschäftsjahres gibt es für Dividendenaktien keine Dividendenzahlungen. Da das Coronavirus derzeit Großversammlungen und somit auch Hauptversammlungen untersagt, lernen viele Dividendeninvestoren diesen formellen Beschlussakt derzeit auf die harte Tour kennen.

Daimler (WKN: 710000), Deutsche Telekom (WKN: 555750), BASF (WKN: BASF11), RWE (WKN: 703712) und viele weitere beliebte Dividendenaktien haben ihre Aktionärsversammlungen bereits verschoben – oftmals auf ein noch unbestimmtes Datum. Und damit auch die Dividendenzahlung hinausgeschoben.

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Nun wird aber ein Gesetz zur Abhaltung virtueller Hauptversammlungen auf den Weg gebracht. Das sichert zumindest formal die DAX-Dividendensaison. Dennoch bestehen aufgrund der ungewissen wirtschaftlichen Auswirkungen einige Risiken. Auch oder sogar ganz besonders bei Dividendenaktien.

Die formale Rettung für Dividendenzahlungen sind Onlineversammlungen

An diesem Montag präsentierte die Bundesregierung ihre Antwort auf die Coronapandemie. Ein umfassendes Maßnahmenpaket mit Hilfen für Menschen und Unternehmen, um die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie zu bekämpfen:

  • Direkte Zuschüsse für Kleinunternehmer.
  • Änderungen im Insolvenzrecht.
  • Wegfall von bürokratischen Hürden bei Hartz-IV-Beantragung.
  • Finanzhilfen für notleidende Kliniken.
  • Nachtragshaushalt, um neue Schulden aufnehmen zu können.
  • Und noch vieles mehr.

Unter den vielen weiteren Maßnahmen befindet sich auch die Möglichkeit, Hauptversammlungen künftig virtuell abhalten zu können. Zudem soll die Frist zur Durchführung der Hauptversammlung von bisher acht Monaten nach Geschäftsjahresende auf zwölf Monate verlängert werden. Sicher, in Anbetracht der gigantischen wirtschaftlichen Herausforderungen ist das keine sonderlich dringende Sache, für viele Dividendensammler aber ein beruhigendes Signal.

Denn ohne Hauptversammlung gibt es nun mal keine Dividende. Die formellen Hürden sind für Dividendenaktien nun also beiseitegeräumt. Weiterhin bleibt aber ungewiss, ob und wie viel Dividenden die Unternehmen angesichts des unvermeidlichen wirtschaftlichen Abschwunges überhaupt noch bezahlen können und wollen.

Üppige Dividendenzahlungen sind dennoch keineswegs garantiert

Die allermeisten Unternehmen haben mit Veröffentlichung der Geschäftsberichte bereits Dividendenvorschläge bekannt gegeben. Auch wenn die sinkenden Kurse nun verführerisch hohe Dividendenrenditen mitbringen, sollte man bei Dividendenaktien dabei sehr vorsichtig sein. Es heißt genauestens zu prüfen, welche einstigen Dividendenvorschläge tatsächlich zur Auszahlung kommen könnten und welche in Gefahr sind. Denn wir sollten bedenken, dass die Vorschläge teilweise bereits vor einigen Wochen oder gar Monaten mit den Aufsichtsräten diskutiert wurden. Die Auswirkungen der Coronapandemie haben seitdem aber wohl für alle Unternehmen zu einigen unvorhersehbaren Entwicklungen geführt.

Und auch wenn es bei den nun anstehenden Dividendenzahlungen um die Gewinnverwendung des vergangenen Geschäftsjahres geht, spielt die künftige erwartete Geschäftsentwicklung bei der Dividendenhöhe auch eine entscheidende Rolle. Beziehungsweise sollte eine Rolle spielen, um nur das Geld auszuschütten, das man nicht zwingend für andere Dinge benötigt. Diese Rechnung sieht Stand heute sicherlich bedeutend anders aus als noch vor einigen Wochen.

Auch von politischer und gesellschaftlicher Seite könnte es nun einen höheren Druck geben, Dividendenzahlungen zu kürzen oder gar auszusetzen. Um es auf den Punkt zu bringen: Wenn man trotz Staatshilfen und harten Einschnitten bei der Belegschaft hohe Dividenden ausschüttet, sorgt das sicherlich nicht für Jubelstürme in Politik und Gesellschaft.

Auch formal ist eine Änderung des Dividendenvorschlages nicht sonderlich kompliziert. Eine Aufsichtsratssitzung vor der Hauptversammlung könnte schon einen neuen Dividendenvorschlag hervorbringen und die erwarteten Renditen vieler Dividendenaktien deutlich reduzieren.

Bleibt also wachsam und prüft genau, wie wahrscheinlich ein einstiger Dividendenvorschlag tatsächlich zur Auszahlung kommt und in welche Richtung sich die Dividende in den kommenden Jahren entwickeln könnte. Vergesst bei dieser Prüfung aber auch nicht: Unser Investitionshorizont sollte bedeutend länger sein als nur diese eine Dividendensaison.

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Sven besitzt Aktien von BASF, Daimler und Deutsche Telekom. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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