3 Dinge, die ich schon jetzt aus dem Corona-Crash gelernt habe
Die Coronakorrektur ist noch in vollem Gange, und natürlich weiß keiner so richtig, wann sie vorbei ist. Vielleicht haben wir das Schlimmste schon hinter uns – vielleicht aber auch nicht. Vieles wird davon abhängen, ob von geld-, fiskal- und gesellschaftspolitischer Seite weitere drastische Maßnahmen ergriffen werden, wie sich die Epidemie in den USA entwickelt und wie die Suche nach Medikamenten und Impfstoffen vorangeht.
Fest steht aber, dass ich jetzt schon einige wertvolle Erkenntnisse aus dem ersten Crash, den ich als Anleger hautnah erleben „durfte“, mitgenommen habe.
1. Nur Geld investieren, das man langfristig nicht braucht
An diesen Punkt habe ich mich in meiner Investorenkarriere bislang immer gehalten – und es war mein großes Glück. Denn so hat sich der Crash nur halb so schlimm angefühlt, als wenn ich das Geld investiert hätte, das ich eigentlich in den nächsten Wochen für die neuen Autoreifen brauche. Denn das wären dann wahrscheinlich nur zwei statt vier Reifen geworden.
Auch der langfristige Foolishe Zeithorizont hilft mir stark dabei, durch den Crash zu kommen: Die Aktien, die sich in meinem Depot befinden, habe ich gekauft, weil ich für die nächsten fünf, zehn oder noch mehr Jahre hervorragende Geschäftsperspektiven sehe. Daran ändert ein vorübergehender Börsencrash überhaupt nichts: Ich wage zu behaupten, dass die wenigsten Unternehmen in zehn Jahren wegen des Coronavirus schlechter dastehen werden, als sie es ohne die Pandemie getan hätten.
Kurz gesagt, die Foolishe Investitionsphilosophie hat sich bewährt und sie hat mir geholfen, nicht in Panik zu verfallen. Das gibt mir Sicherheit für die kommenden Jahre.
2. Nicht zu früh nachkaufen
Noch im Januar war ich mir ziemlich sicher, dass die anfängliche Reaktion des Marktes (Ende Januar fiel der DAX von seinem damaligen Allzeithoch um etwa 5 %) angesichts der geringen Infektionszahlen des Virus völlig überzogen war. Für einige Wochen hatte ich „recht“, bis es auf einmal ab Ende Februar noch viel stärker abwärts ging als vorher.
Gelernt hatte in der Zwischenzeit nicht daraus, obwohl man damals zumindest hätte erahnen können, dass es auch hierzulande und nahezu überall auf der Welt zu einem Coronaausbruch kommen könnte. Doch ich unterschätzte die Entwicklung einmal mehr und begann daher schon relativ früh, Aktien nachzukaufen.
Ich bin weiterhin der Meinung, dass der Griff in ein fallendes Messer besser ist, als auf den Boden zu warten und diesen dann zu verpassen. Immerhin hat man dann das Messer in der Hand! Dennoch hätte ich mir mein Cash besser einteilen können, wenn ich die Auswirkungen des Virus nicht lange Zeit unterschätzt hätte. Das hätte mir bei einigen Aktien noch günstigere Einstandskurse ermöglicht.
3. Nichts ist unmöglich
Nassim Nicholas Taleb prägte im Jahr 2001 den Begriff des „Schwarzen Schwans“. Damit ist ein sehr seltenes und unwahrscheinliches Ereignis gemeint. Die Coronapandemie ist so ein Ereignis. Wer hätte denn an Neujahr gedacht, dass das beherrschende Thema des ersten Quartals 2020 ein Virus sein würde?
Die Pandemie und der Crash haben mir vor Augen geführt, dass manchmal Ereignisse eintreten können, die sich jenseits der Macht von Unternehmen und Regierungen befinden. Das ist etwas, was man bei seinen Unternehmensbewertungen und Aktienanalysen bedenken sollte: Ein Unternehmen kann selbst alles richtig machen und wird manchmal dennoch seine Ziele nicht erreichen – selbst dann, wenn das vom gegenwärtigen Standpunkt aus absolut ausgeschlossen erscheint.
Manchmal braucht es dafür einfach nur ein mikroskopisch kleines Virus.
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