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3D-Druck-Aktien: Die Coronakrise zeigt, dass der endgültige Durchbruch der industriellen additiven Fertigung unmittelbar bevorsteht

Industrie 4.0
Foto: Getty Images

Der 3D-Druck – das etwas in den Hintergrund gerückte Hypethema von 2013 und 2014 – könnte 2020 ein großes Revival erleben. Wie ich Anfang des Jahres bereits herausgearbeitet hatte, sind die Drucker heute viel schneller, die Materialien stärker, die Präzision höher und die Software anwendungsfreundlicher geworden. Eine wirtschaftlich sinnvolle Einbindung in industrielle Fertigungsprozesse ist somit heute viel besser möglich als damals.

Mitten in der Coronakrise bin ich noch mehr davon überzeugt, dass die additive Fertigung schon bald wieder ins Rampenlicht gerückt wird. Mit aussichtsreichen Aktien wie Stratasys (WKN: A1J5UR) und HP Inc. (WKN: A142VP) kann man sich schon heute dafür positionieren.

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Was die Coronakrise damit zu tun hat

Aus Italien wurde in diesen Tagen gemeldet, dass der massive Einsatz von Beatmungsgeräten zu einem Mangel an Ersatzteilen geführt hat. Ventile wurden rissig und die Hersteller kamen mit der Lieferung nicht hinterher. Eine spezialisierte Firma konnte mit einem portablen Gerät vor Ort das Bauteil einscannen, direkt fabrizieren und damit wahrscheinlich das eine oder andere Leben retten.

Es ist nur eines von vielen Beispielen, das aufzeigt, dass die globalisierten Wertschöpfungsketten nicht immer optimal sind. In den letzten Jahren haben wir verheerende Naturkatastrophen, kriegerische Konflikte und einen chaotischen Handelskrieg sowie jetzt eine schlimme Pandemie gesehen.

Andererseits kann es auch nicht sein, dass nun jedes Land nach dem Vorbild von „America First“ alles selbst macht. Damit würde die Menschheit auf die Segnungen von David Ricardos „komparativen Kostenvorteilen“ verzichten. Das hätte einen herben Wohlstandsverlust zur Folge, insbesondere für kleinere Länder (einschließlich Deutschland, Österreich, Schweiz).

Wie so oft gibt es aber auch hier den goldenen Mittelweg. Unternehmen können einerseits den Normalbedarf an Zulieferteilen von den besten internationalen Quellen beziehen und gleichzeitig einen Maschinenpark an flexiblen 3D-Druckern vorhalten, die lokal den Spitzenbedarf decken und ansonsten für Forschung und Entwicklung parat stehen. Neben eigenen Geräten ist dabei auch an Dienstleister wie Materialise (WKN: A112H0) oder Protolabs (WKN: A1JUHT) zu denken.

Ich finde, dass es sich unter den gegebenen Bedingungen kaum ein Land mehr leisten kann, auf leistungsstarke 3D-Druck-Kapazitäten zu verzichten. Die Kombination aus viel besserer Technik, dem harten Preiswettbewerb und der schieren Notwendigkeit sprechen dafür, dass die Nachfrage immens anziehen wird.

Wie man in 3D-Druck-Aktien investiert

Das heißt allerdings nicht, dass unbedingt jede Aktie, die etwas mit additiver Fertigung zu tun hat, auch zu den großen Gewinnern gehören wird. Der Wettbewerb ist beinhart und die Tatsache, dass die japanische Drucker-Prominenz es trotz früherer Ambitionen nicht geschafft hat, einen Fuß in den Markt zu bekommen, belegt das bereits erreichte außergewöhnlich hohe technologische Niveau der Marktführer.

Zu beachten ist auch, dass einige der besten Anbieter in privater Hand sind oder von strategischen Investoren und Private Equity finanziert werden. Darunter sind etwa Trumpf, EOS und BigRep aus Deutschland oder Carbon, Desktop Metal und Markforged aus den USA zu nennen. Andere Top-Akteure befinden sich unter dem Dach von riesigen Organisationen, wie etwa GE Additive mit seinen Marken Arcam EBM und Concept Laser. Ob dieser Geschäftsbereich den strauchelnden Giganten General Electric (WKN: 851144) aus der Krise führen kann, steht zu bezweifeln.

Letztlich gilt es, vor einem Investment eine ganze Reihe von Kriterien zu durchleuchten, von der Finanzkraft über die Technologieposition bis hin zur Stärke des Geschäftsmodells und der Fokussierung. Zu den Anlegerfavoriten gehören 3D Systems (WKN: 888346) und Stratasys, die aktuell beide deutlich günstiger zu haben sind. Die Anfang 2018 noch völlig überteuerte Aktie von SLM Solutions (WKN: A11133) hat in der Spitze sogar fast 90 % verloren – eine interessante Turnaround-Spekulation.

Auf Nummer sicher geht man bei Drucker- und PC-König HP Inc., der auf jeden Fall die Finanzkraft besitzt, diese Krise zu überstehen. Außerdem dürften die hohen Investitionen in das 3D-Geschäft schon bald ein echtes zusätzliches Standbein entstehen lassen. Die Amerikaner haben sich einiges vorgenommen und starke industrielle Netzwerke geknüpft.

Dieser Markt könnte nach der Coronakrise abheben

Schon heute produzieren die großen Industriekonzerne Zehntausende Teile mit 3D-Druckern. Mit der rasend schnellen Innovationsgeschwindigkeit der Branche werden ständig neue Anwendungsfälle erobert und die jüngsten Verwerfungen zeigen auf, dass die Globalisierung ein lokales Komplement benötigt. Ähnlich wie dezentrale Pufferbatterien die Energiewende ermöglichen, wird die Einbindung der additiven Fertigung in der Industrie für Flexibilität und Zuverlässigkeit sorgen.

Vieles spricht also dafür, dass die Nachfrage nun massiv anziehen könnte, und davon würden nicht nur die Gerätehersteller profitieren, sondern auch Dienstleister und Lieferanten von Verbrauchsmaterialien. Gleichwohl erscheinen mir jetzt die Spezialisten am spannendsten für Anleger, die sich in diesem Segment engagieren wollen.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Proto Labs und empfiehlt 3D Systems.



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