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Lufthansa, Amazon, LVMH: Der Coronavirus-Crash lehrt uns, was hervorragende Unternehmen auszeichnet

Foto: Getty Images

In der Krise trennt sich die Spreu vom Weizen. Das ist auch im Coronavirus-Crash an den Börsen nicht anders.

Einstige Säulen der Gesellschaft brechen weg. Im Gegenzug werden neue Helden geboren.

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Was auf der persönlichen Ebene zu beobachten ist, gilt selbstverständlich auch für Unternehmen. Lobend zu erwähnen sind die Lufthansa (WKN: 823212), LVMH (WKN: 853292) und Amazon (WKN: 906866).

Diese Unternehmen leisten in meinen Augen eine exzellente Krisenarbeit. Ein Lehrstück für alle Investoren, die sich schon immer gefragt haben, was genau hervorragende Unternehmen auszeichnet.

Die Lufthansa sichert Produktions- und Lieferketten

Wenn ich einer Aktie eine Ruhepause gegönnt hätte, dann der Lufthansa-Aktie. Doch eine Pandemie war genau das, was dem Luftfahrtklassiker nicht hätte passieren dürfen.

Der Scherbenhaufen ist nicht zu übersehen: Im Vergleich zum Hoch Anfang 2018 steht die Lufthansa-Aktie heute um 72 % tiefer (Stand: 17.03.2020). Bruchlandung!

Wer die Aktie als Dividendenzahler gehortet hat, wird ebenfalls enttäuscht sein. Eine Dividende für 2019 wird es nicht geben. Wo soll die auch herkommen, wenn zwei Drittel der Flugzeuge am Boden bleiben müssen.

Doch die Lufthansa ist offenbar kreativ genug, um aus der Not eine Tugend zu machen. Anstatt die Maschinen nutzlos am Boden verrosten zu lassen, sollen Passagier-Jumbos vom Typ Boeing (WKN: 850471) 747 als Frachtmaschinen zum Erhalt der Produktions- und Lieferketten eingesetzt werden. Da hat jemand mitgedacht!

LVMH produziert dringend benötigtes Desinfektionsmittel

Luxus schützt nicht vor Kursverlusten. Das haben auch die Aktionäre von Luxushersteller LVMH (Louis Vuitton Moët Hennessy) im Coronavirus-Crash lernen müssen.

Rund 30 % hat die LVMH-Aktie seit ihrem Allzeithoch Anfang 2020 verloren. Das scheint Bernard Arnault – LVMH-Eigner und reichster Mann Frankreichs – offenbar nicht davon abzuhalten, die Produktion radikal auf Coronavirus umzukrempeln.

Betroffen ist die Kosmetik- und Parfümsparte, wo sonst die begehrten Produktionslinien von Christian Dior und Guerlain hergestellt werden. Ab sofort wird hier Handdesinfektionsmittel abgefüllt und gratis an französische Krankenhäuser geliefert.

Viele Menschen würden ein Vermögen von über 80 Mrd. US-Dollar als willkommene Ausrede verwenden, um sich wie Sonnenkönig Ludwig aufzuführen. Bernard Arnault scheint weiter fest mit den Füßen auf dem Boden der Tatsachen zu stehen. Respekt!

Amazon wächst an der Krise

Die Amazon-Aktie hat schon einige Krisen gesehen. Während der Dotcom-Krise musste die Aktie Kursverluste von über 90 % verkraften.

Im Coronavirus-Crash schlägt sich das gute Stück bisher recht gut. Mit einem Preis von 1.641 Euro pro Stück ist die Amazon-Aktie heute da, wo sie Mitte 2018 war.

Das klingt nach zwei verlorenen Jahren. Wer das denkt, sollte sich den DAX-Kursindex (der DAX, bei dem die Dividenden nicht reinvestiert werden) besser nicht anschauen. Der ist heute auf dem Niveau von 2005 (Stand für alle Zahlen: 17.03.2020).

Dass sich die Amazon-Aktie recht robust präsentiert, ist logisch. Schließlich ist E-Commerce eine willkommene Alternative in Zeiten, wo der stationäre Handel unter Seuchenverdacht steht.

Um den zu erwartenden Andrang bewältigen zu können, will Amazon in den USA 100.000 neue Mitarbeiter für Lager und Auslieferung einstellen. Damit die auch zu bekommen sind, investiert Amazon 350 Mio. US-Dollar in höhere Stundenlöhne.

Die einen sparen, streichen die Dividende und verheizen ihr Stammpersonal. Amazon haut einfach alles raus und schaltet aggressiv auf Wachstum!

Es sollte keinen wundern, wenn das Unternehmen von Jeff Bezos auf diese Weise nicht nur seinen Mitarbeitern, sondern auch seinen Kunden langfristig in guter Erinnerung bleibt.

Profitable Unternehmen sind gut, hervorragende Unternehmen sind besser

Der Vorwurf, dass sich Unternehmen nur für Profite interessieren, ist steinalt und wird immer wieder aufgewärmt. Und, ja, es stimmt: Es gibt sicher sehr viele Unternehmen, wo der Profit über allem anderen steht.

Aber sind das auch hervorragende Unternehmen, nach denen sich jeder Investor die Finger leckt? Vielleicht! Für mich reicht das nicht.

Aus meiner Sicht landet ein Unternehmen nur dann in der Kategorie „hervorragend“, wenn es ein drängendes gesellschaftliches Problem löst. Wenn es das liefert, was dringend gebraucht wird.

Logisch, dass dann auch im besten Fall ein Profit für das Unternehmen entsteht. Aber der ist dann eben nicht viel mehr als eine positive Rückkopplung – der Beweis, das man mit dem, was man unternommen hat, goldrichtig lag.

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Stefan Naerger besitzt keine der erwähnten Aktien. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon.



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