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Corona-Crash: Warum der ideale Kaufzeitpunkt vielleicht noch gar nicht gekommen ist

Bär im Anzug steht vor sinkendem Kurs Börsencrash Crash an der Börse
Foto: Getty Images

Seit Wochen befinden sich die Kurse im freien Fall. Am Montag, den 16. März (Basis für alle Kursangaben im Artikel), schloss der DAX so niedrig wie seit Oktober 2015 nicht mehr. Und vor dem Hintergrund der Tatsache, dass COVID-19 in den USA die schlimmsten Tage wahrscheinlich noch vor sich hat, könnte selbst das noch lange nicht alles gewesen sein.

Fallende Kurse schaffen – natürlich – Kaufchancen. Der Starinvestor Warren Buffett rät in einem seiner berühmten Zitate dazu, gierig zu sein, wenn die anderen ängstlich sind.

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Doch ist es deswegen jetzt Zeit, zu kaufen? Je nachdem, wie man die Dinge betrachtet, nicht um jeden Preis – im wahrsten Sinne des Wortes.

DAX-Aktien sind Top-Verlierer

In der Tat laufen deutsche Blue Chips in einem ohnehin katastrophalen Gesamtmarkt noch unterirdischer. Das wird ganz besonders deutlich, wenn wir uns den DAX-Kursindex ansehen und nicht den klassischen DAX.

Der Kursindex schloss am Montag bei rund 3.890 Punkten, knapp 37 % unter seinem letzten Zwischenhoch von Mitte Februar. So einen tiefen Schlusskurs haben wir seit November 2012 nicht mehr gesehen. Falls du eine kurze Erinnerung brauchst, wie lange das her ist: Im November 2012 wurde Barack Obama als Präsident der USA wiedergewählt.

Und die anderen Indizes?

Werfen wir einen Blick in ebenjene USA, dann sieht die Lage auf einmal ganz anders aus: Wer im November 2012 den S&P 500 kaufte, der hat bis heute 106 % Gewinn erwirtschaftet, anstatt wie beim DAX ein Nullsummenspiel zu erleben. Ein vergleichbares Kursniveau wie heute wurde zuletzt in der Korrektur um den Jahreswechsel 2018/2019 erreicht, was nicht ansatzweise so lange her ist wie bei DAX und Kurs-DAX.

Auf der Ebene einiger individueller Aktien verblasst die Korrektur geradezu: Zwar liegt auch eine Nvidia-Aktie 38 % unter ihren letzten Hochs. Das wirkt wie eine super Einstiegschance, bis du den Nvidia-Chart öffnest und siehst, dass du noch Anfang Dezember weniger für einen Anteil auf den Tisch legen musstest.

Oder nimm Tesla (WKN: A1CX3T), das seit seinem letzten Hoch sogar 53 % eingebüßt hat: Der Schlusskurs vom Montag von rund 445 Dollar entsprach noch im Januar dieses Jahres einem neuem Allzeithoch. Wer sich damals über die großen Gewinne gefreut hat, der hat heute eigentlich keinen Grund, sich über das jetzige Kursniveau zu ärgern.

Korrektur macht Kaufkurse? Nicht unbedingt!

Was ich dir mit all den Beispielen demonstrieren möchte, ist, dass gefallene Kurse alleine noch keine historische Einstiegsgelegenheit machen. Viele US-Aktien, vor allem auch aus dem Tech-Bereich, haben durch den Corona-Crash gerade mal die Kursgewinne aus den letzten drei bis sechs Monaten abgegeben. Wer damals nicht gekauft hat, da ihm die Aktien zu teuer schienen, hat heute theoretisch ebenfalls keinen Grund dazu. Wenn überhaupt, haben sich die kurz- und mittelfristigen Aussichten für die meisten Unternehmen seither verschlechtert und nicht verbessert.

Wenn die Börse crasht, ist nicht die Zeit für verzweifelte Verkäufe – aber auch nicht für kopflose Käufe. Vielmehr ist an der Börse immer die Zeit der besonnenen Analyse und des Vergleichs von Preis und Wert: Was zahle ich und was erhalte ich dafür? Dieses Verhältnis scheint mir derzeit gerade bei einigen US-Techs noch nicht so günstig zu sein, wie man meinen könnte.

Solange der Preis nicht deutlich unter dem Wert liegt, man also frei nach Altmeister Buffett einen Dollar für 50 Cent kaufen kann, ist der Zeitpunkt für große Käufe nicht gekommen – selbst dann, wenn die Verluste der letzten vier Wochen deiner Psyche etwas anderes suggerieren wollen.

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Christoph Gössel besitzt Aktien von Nvidia und Tesla. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Nvidia.



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