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Ist dieser Crash anders als alle bisherigen?

Schokierter Mann vor rotem Chart
Foto: Getty Images

Ich gebe es zu – am liebsten würde ich auch nicht mehr über COVID-19 schreiben. Von mir aus soll der DAX am Montag bei 8.000 Punkten eröffnen und wir haben dafür die Gewissheit, dass der ganze Spuk nun vorbei ist und wir uns wieder anderen Themen zuwenden können.

Allerdings ist das nicht die Realität. In der Realität stellen Anleger sich die Frage, ob wir nach den heftigen Verlusten vom Donnerstag nun endlich den Boden erreicht haben, wie sie sich nun verhalten sollen und ob sich die Wirtschaft auch wirklich von einer kommenden Rezession erholen kann.

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Das sind Fragen, auf die ich heute keine definitive Antwort geben kann – aber wir können die Lage analysieren. Daher schauen wir uns mal an, was dafür- und was dagegenspricht, dass die Aktienmärkte noch weitere dicke Verluste einfahren.

Das pessimistische Szenario: Der globale Shutdown

Einen Vorgeschmack auf ein mögliches Shutdown-Szenario erleben wir derzeit in Italien. Buchhandlungen, Friseursalons oder Bekleidungsläden dürfen seit 11. März nicht mehr öffnen. Gleichzeitig ist das Gesundheitssystem überlastet, Ärzte müssen bei der Behandlung von Patienten nach Überlebenschance priorisieren. Am 12. März wurde die traurige Marke von 1.000 Coronavirustoten überschritten. Das sind ohne Frage absolut tragische Zustände.

In Italien ist es nicht gelungen, die Zahl der Neuinfektionen auf ein für das Gesundheitssystem verträgliches Maß zu reduzieren – deshalb ergreift die Regierung nun derart drastische Maßnahmen und versucht, soziale Kontakte auf ein Minimum zu beschränken. Hierbei geht selbstverständlich das Wohl der Allgemeinheit vor, die Wirtschaft steht an zweiter Stelle.

Ein solches Szenario in einer zentralen Volkswirtschaft wie Deutschland oder gar den USA hätte kurz- und mittelfristig fatale Auswirkungen für viele Unternehmen und würde demnach wohl einen weiteren drastischen Absturz der Aktienkurse bedeuten.

Wie wahrscheinlich so ein Szenario ist, darüber möchte ich nicht spekulieren. Allerdings zeigt die weiter steigende Geschwindigkeit der Neuinfektionen in Deutschland, dass es wohl mehr brauchen wird als die bisher ergriffenen Maßnahmen, um die Ausbreitung einzudämmen. Hier ist insbesondere auch die Allgemeinheit gefragt.

Das optimistische Szenario: Erholung im Sommer

Um einen Vorgeschmack auf den weiteren Verlauf der Epidemie zu geben, können wir nach China blicken. Bisher deckt sich die Entwicklung der Fallzahlen in China und international. Es hat sich dort gezeigt, dass radikale Quarantäne-Verordnungen, massive Einschränkungen des sozialen Lebens und die teilweise Stilllegung des öffentlichen Verkehrs helfen können, die Ausbreitung der Krankheit einzudämmen: Seit Mitte Februar gehen die Neuinfektionen zurück, am 12. März wurden gerade einmal 26 neue Fälle gemeldet.

Falls es in Deutschland, den USA und anderen großen Volkswirtschaften ebenfalls gelingt, die Neuinfektionsrate auf einem für das Gesundheitssystem akzeptablen Level zu halten, könnte die Lage schon in wenigen Monaten wesentlich entspannter sein. Dabei kommen uns schon bald wärmere Frühlings- und Sommertemperaturen zuhilfe.

Die Wirtschaft erfährt von geld- und fiskalpolitischer Seite starke Unterstützung: Zwar ließ die EZB in ihrer Entscheidung die Leitzinsen unverändert, doch die anderen ergriffenen Maßnahmen kommen unterm Strich einem Unterstützungspaket für Banken und Unternehmen gleich. Diese sollen eine Liquiditäts- und Wirtschaftskrise verhindern. Die Regierung garantiert über die staatliche Förderbank KfW überdies Kredite in unbegrenzter Höhe, um in Not geratene Unternehmen aus besonders betroffenen Branchen zwischenzufinanzieren. Weiterhin steht ein Konjunkturprogramm im Raum.

Eine Rezession scheint zum aktuellen Zeitpunkt zwar unausweichlich, möglicherweise ist der Markt aktuell jedoch etwas zu pessimistisch.

Die Wahrheit: Irgendwo dazwischen?

Am Ende halte ich weder das Shutdown-Szenario noch das „Rosarote Brille“-Szenario für wahrscheinlich. Ich denke, dass es weitere Maßnahmen brauchen wird, damit wir COVID-19 hierzulande eindämmen können. Je nachdem, wie sich die Pandemie weiter entwickelt, könnten die Kursstürze nächste Woche nahezu ungebremst weitergehen oder schon fast am Ende sein. Eine rasche Erholung halte ich in letzterem Fall allerdings für eher unwahrscheinlich.

Für Anleger, die die günstigen Kurse zum Nachkaufen nutzen wollen, kann es Sinn machen, sich auf Unternehmen zu fokussieren, die in nächster Zeit keinen Bedarf an frischem Geld haben oder deren Geschäftsmodelle nicht so sehr von der Pandemie betroffen sind.

Unterm Strich bin ich stark davon überzeugt, dass wir hier nicht das Ende des globalen Wirtschaftswachstums erleben. Sobald wir das Virus überstanden haben, wird hier sehr wahrscheinlich die nächste Wachstumsstufe gezündet. Die Unternehmen, die die Krise überlebt haben, könnten sogar gestärkt aus der Rezession hervorgehen.

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