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Royal Dutch Shell, BP, Gazprom & Co.: Darum kann der Ölkonflikt schlimmer als die 2014er- bis 2016er-Krise sein!

Steigende Spritpreise
Foto: Getty Images

Die Aktien von Royal Dutch Shell (WKN: A0ER6S), BP (WKN: 850517), Gazprom (WKN: 903276) und Co. machen allesamt eine schwierige Zeit durch. Bedingt durch die OPEC-Unstimmigkeiten und die dadurch resultierende marktbreite Korrektur sind die Aktien der Öl- und Erdgasriesen deutlich unter die Räder gekommen.

Beim Ölpreis zeichnet sich zudem bloß bedingt eine Lösung ab. Saudi-Arabien und Russland haben damit begonnen, den Preiskampf mächtig zu eröffnen. Eine Tendenz, die das Problem eher noch verschlimmert, wobei es gesprächsbereite erste Ansätze gibt.

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Grundsätzlich gibt es dabei noch immer eine Perspektive, die auch eine kurz- bis mittelfristige Lösung wahrscheinlicher werden lässt. Gerade jetzt existieren im Ölmarkt schließlich wenige Gewinner. Es gibt jedoch auch Anzeichen dafür, dass die aktuelle Krise schlimmer als die Ölschwemme zwischen den Jahren 2014 und 2016 ist. Weshalb? Ganz einfach: Die aktuelle Situation ist viel, viel verworrener mit mehr Teilnehmern.

Die Ziele sind sehr diffus

Um die aktuelle Situation im Ölmarkt zu verstehen, ist es wichtig, die Zielsetzungen der einzelnen Akteure genauer zu kennen. Saudi-Arabien scheint eine maximale Kontrolle über den Ölmarkt erhalten zu wollen und wenn das nicht gelingt, ist man zu heftigen Mitteln bereit. Auch die Vereinigten Arabischen Emirate hat man inzwischen gewinnen können, um eine Ölpreisschwemme auszulösen. Bloß um Russland, das der OPEC+ etwas entgleitet, eins auswischen zu können.

Russland hingegen kämpft nicht gegen Saudi-Arabien und hat seine Gesprächsbereitschaft weiterhin erklärt (was auch immer das heißen mag), sieht jedoch einen anderen Gegner: Die USA und ihre Schieferölproduktion. Dabei möchte die Ostnation keinerlei weitere Marktanteile an die westliche Konkurrenz verlieren. Bislang haben die Schieferölproduzenten sich nicht an den Kürzungen beteiligt und werden es unter einem Präsidenten Trump, der energetische Kontrolle anstrebt, vermutlich auch nicht.

Das bedeutet unterm Strich eine verworrene Gesamtsituation. Saudi-Arabien versucht mit aller Macht, seine eigene Dominanz zu stärken und Russland zurück zur Vernunft zu bringen. Russland agiert jedoch gegen die USA und somit sind die drei größten Ölmächte an der aktuellen Situation unmittelbar oder mittelbar schuld. Ob hier eine schnelle Lösung gefunden werden kann, ist fraglich. Vor allem, weil die OPEC oder auch die OPEC+ gegenwärtig nicht versucht, die Preise zu stabilisieren, sondern ein weiteres Mal Auslöser der Schwemme ist.

Eine Frage der Zeit

Die aktuelle Situation ist dabei natürlich bloß eine Frage der Zeit. Es gibt keinen Gewinner, aber viele Verlierer in diesem Duell. Die US-Produzenten laufen Gefahr, aufgrund ihrer finanziell angespannten Lage pleitezugehen, wobei sie in Trump wohl einen starken Verbündeten haben.

Russland bleibt ebenfalls ein Krisenfall, der Rubel wird bereits massiv abgewertet und die Verbraucher verlieren bei niedrigeren Öl- und Erdgaspreisen das Vertrauen in die eigene Wirtschaft. Saudi-Arabien und Saudi-Aramco sind zwar auf einem Preisniveau von 10 US-Dollar noch profitabel. Allerdings möchte der Staatshaushalt eigentlich mit Ölpreisen von 80 US-Dollar finanziert werden. Für alle Beteiligten ist die Situation daher verzwickt. Jedoch werden wenige kurzfristig einlenken, sondern ausharren.

Inmitten dieser Situation befinden sich eben die Ölakteure wie Royal Dutch Shell, BP und Co., die zwar glücklicherweise solide finanziert sind. Jedoch auch in der Vergangenheit durch Zukäufe und Übernahmen die Schulden hochgetrieben haben. Gewinne, die die Dividenden decken, scheinen daher begrenzt möglich zu sein.

Es werden schwierige Quartale bis Jahre

Grundsätzlich stehen die Zeichen zwar nicht schlecht dafür, dass es irgendwann ein Einlenken gibt. Wie gesagt: Es gibt aktuell wenig Gewinner. Doch selbst wenn die Ölschwemme bloß einige Monate anhalten würde, so kann das den Markt auf längere Zeit in ein Ungleichgewicht stürzen.

Wenig hilfreich ist es da, dass so viele Akteure in irgendeiner Weise beteiligt sind und dass die Situation dadurch verworrener denn je ist. Möglicherweise ist das eine Ausgangslage, die schlimmer als zwischen den Jahren 2014 und 2016 ist. Trotz der Aussicht auf teilweise stabile Dividenden sollten sich Investoren daher auf einiges gefasst machen.

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Vincent besitzt Aktien von Royal Dutch Shell. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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