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Nach dem Corona-Crash: 3 Strategien, die dich bei einem Wiedereinstieg in Aktien ruinieren können

Chips Roulette
Foto: Getty Images

Die Lage ist verzweifelt, aber nicht aussichtslos. Für Investoren vom Schlag „Schnäppchenjäger“ könnte der Corona-Crash gar der Einstiegszeitpunkt des Jahrhunderts sein.

Dem DAX ist seit seinem Allzeithoch im Februar 2020 bis heute satte 25 % verloren gegangen (Stand: 11.03.2020). Wenn das keine Einstiegskurse sind, was dann?

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Doch ganz so einfach ist die Sache nicht. Niemand kann heute seriös prognostizieren, wie weit es am Aktienmarkt noch bergab gehen kann. 100 Punkte? 1.000 Punkte? 10.000 Punkte? Theoretisch ist alles möglich!

Wer jetzt trotzdem für einen Wiedereinstieg zu haben ist, könnte sich das Leben mit der einen oder anderen Kaufstrategie erleichtern. Oder auch nicht. Denn mindestens drei sehr beliebte Strategien können dich schneller ruinieren, als du „Corona“ sagen kannst.

1. Verbilligen

Bei einem heftigen Kurssturz ist die Stimmung im Keller. Vor allem, wenn das Depot in tiefem Rot erstrahlt.

Das ist natürlich nicht bei allen Investoren so. Wer sich die Wirecard (WKN: 747206)-Aktie vor mehr als zwei Jahren ins Depot geholt hat, ist noch immer im Plus (Stand: 12.03.2020).

Aber die Investoren, die gerade nur noch Rot sehen, könnten in ihrer Verzweiflung zum Verbilligen bzw. Nachkaufen neigen. Vorteil: Der durchschnittliche Einkaufspreis ist nach dem Verbilligen deutlich niedriger und der Verlust so insgesamt geringer.

Doch wer diese Methode wählt, kann leicht seine Aktienquote über das gesunde Maß hinaus erhöhen. Im schlimmsten Fall sitzt der feine Herr Nachkäufer irgendwann auf einer Aktienquote von 100 %, während der Markt trotzdem weiter fällt.

Was das bedeutet, muss ich sicher niemandem erklären.

2. Pyramidisieren

Wenn es um einen eleganten Wiedereinstieg geht, wird gerne das Pyramidisieren empfohlen. Bei dieser Methode werden Gewinnpositionen nach und nach hochskaliert.

Vorteil: Man muss nicht alles auf eine Karte setzen. Stattdessen gießt man zunächst ein mittelgroßes Fundament und legt im Falle einer günstigen Kursentwicklung mit kleineren Positionen nach.

In der Theorie ist das Verhältnis zwischen Risiko und Gewinn beim Pyramidisieren äußerst günstig. Doch ein echter Selbstläufer ist diese Methode trotzdem nicht.

Was ist, wenn die Märkte noch für eine lange Zeit in Krisenstimmung sind? Dann sitzt man auf seinem schönen Fundament und sieht so wenig Grün wie zuvor. Das Risiko einer gefährlich hohen Aktienquote ist hier zwar gebannt, doch was nutzt einem eine Strategie, die man im Zweifel nie vollständig ausführen kann?

Schlimmer wird es, wenn der Markt für einige Zeit eine Beruhigung vortäuscht, nur um schließend wieder abzustürzen. Denn so skaliert man sich munter in eine Bullenfalle hinein, nur um anschließend wieder auf einer tiefroten Aktienquote von 100 % zu sitzen.

3. Martingale

Die beste Methode, um sich komplett zu ruinieren, ist das sogenannte „Martingalespiel“. Über diese Einstiegsmethode könnte ich mich stundenlang auslassen. Dass „Martingale“ insbesondere bei Roulette-Spielern beliebt ist, sagt aus meiner Sicht eigentlich alles.

Die Vorgehensweise ist schnell geklärt: Immer dann, wenn eine Position in die Verlustzone dreht, wird nachgekauft. Diese Idee wäre schon verrückt genug. Martingale setzt aber noch einen drauf. Hier bekommt jede neue Position die doppelte Größe der vorherigen Position.

In der Theorie hat man so die Chance, vorherige Verluste schnell auszugleichen oder im besten Fall exorbitante Gewinne zu generieren. Da allerdings niemand den exakten Zeitpunkt kennt, an dem die Märkte drehen werden, geht einem bei dieser Strategie mit einer hohen Wahrscheinlichkeit das Geld aus, lange bevor die letzte Position in die Gewinnzone rutscht.

Kaufen und halten – eine andere Strategie brauche ich nicht

Eine Gewinnposition kann schnell zu einer Verlustposition werden, und umgekehrt – diese Wahrheit wird auch die beste Strategie nicht ändern können.

Eine Strategie, die diese fundamentale Wahrheit ausblendet, würde ich nicht mit der Kneifzange anfassen. Hier wird Wissen vorausgesetzt, das einfach nicht existiert.

Niemand kann wissen, ob dieser oder jener Kaufzeitpunkt über die nächste Zeit zu einer Gewinn- oder Verlustposition wird. Dass Aktien langfristig in aller Regel eine sehr gute Investition sind, kann man hingegen sehr gut belegen.

Demnach kann man (leider) nichts Besseres machen als kaufen und langfristig halten – durch Sturm, Wind und Virus.

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Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.

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Stefan Naerger besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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