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Fresenius – Warum zeigt die Aktie keine relative Stärke?

Foto: Getty Images

In einer solchen Situation, wie sie aktuell herrscht, kann man von kaum einer Aktie steigende Kurse erwarten. Wenn eine solche Panik im Markt ist, verlieren auch die besten Aktien an Wert. Trotzdem zeichnen sich diese Aktien dann in der Regel dadurch aus, dass sie weniger als der Markt fallen.

Auch bei Fresenius (WKN: 578560) läge der Schluss nahe, dass die Aktie eigentlich im aktuellen Marktumfeld besser performen müsste als der Gesamtmarkt. Fresenius besitzt zum einen ein sehr sicheres und stabiles Geschäftsmodell und zum anderen ist Fresenius der größte private Klinikbetreiber in ganz Europa. Falls durch das Coronavirus also viele Menschen in stationäre Behandlung müssten, sollten auch die Fresenius-Kliniken davon profitieren können. Trotzdem hat die Fresenius-Aktie in den letzten Tagen mehr als 25 % an Wert verloren, während der DAX nur 23 % verloren hat (Stand: 11.03.2020). Woran liegt es also, dass die Anleger aktuell offensichtlich nur wenig Vertrauen in die Fresenius-Aktie haben?

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Die Entwicklung der letzten Jahre

Der Grund für das mangelnde Vertrauen der Anleger liegt aus meiner Sicht an den unerfreulichen letzten Jahren. Insbesondere in den Jahren 2017 und 2018 hat sich Fresenius nicht mit Ruhm bekleckert. Angefangen mit der gescheiterten Übernahme von Akorn und gefolgt von mehreren Prognosekürzungen hat das Team um Vorstandschef Sturm einiges an Kredit bei den Anlegern verspielt. Diese Entwicklung ließ sich auch gut am Aktienkurs verfolgen. Dieser fiel von seinen Hochs bei knappen 80 Euro im Frühjahr 2017 auf unter 40 Euro im Dezember 2018.

Umso erfreulicher war dann das Jahr 2019 für Fresenius. Fundamental hat es das Unternehmen geschafft, wieder auf den langfristigen Wachstumskurs zurückzukehren. Alle Unternehmensbereiche konnten ihren Umsatz steigern, und auch Problemfelder wie das Deutschlandgeschäft der Kliniksparte Helios zeigten Anzeichen einer Stabilisierung. Somit ist es auch nicht verwunderlich, dass die Anleger wieder mehr Interesse an der Fresenius-Aktie zeigten und sich der Kurs zum Jahreswechsel im Bereich der 50 Euro einpendelte.

Auf diesem erfolgreichen Jahr 2019 will Fresenius nun weiter aufbauen. Im kommenden Jahr soll der Umsatz um 4 bis 7 % steigen und das Konzernergebnis um bis zu 5 %. Auch mittelfristig plant Fresenius bis 2023 jährliche Wachstumsraten beim Umsatz von 4 bis 7 % und beim Konzernergebnis von 5 bis 9 %. Das hört sich ja im Grunde genommen sehr positiv an und hätte unter normalen Umständen wohl dafür gesorgt, dass die Fresenius-Aktie sich weiter in die Richtung ihrer alten Hochs bewegt hätte. Doch mit dem Einsetzen der Coronapanik wurde die Erholung jäh gestoppt.

Fresenius hat in den letzten Jahren viel Vertrauen verspielt

Fundamental betrachtet gibt es zum jetzigen Zeitpunkt keinen Grund, warum die Fresenius-Aktie keine relative Stärke gegenüber dem Gesamtmarkt zeigen sollte. Fresenius kommt im Moment aus meiner Sicht so stark unter die Räder, weil der Konzern in den letzten Jahren zu viel Vertrauen verspielt hat. Dadurch wird Fresenius nicht wie in vorherigen Krisen als ein sicherer Anker von den Anlegern wahrgenommen.

Aus meiner Sicht ist Fresenius trotzdem aktuell eines der interessantesten Unternehmen für langfristige Anleger im DAX. Nach zwei schlechten Jahren hat es der Gesundheitskonzern 2019 geschafft, sich wieder zu stabilisieren. Auf diesem Gerüst wird Fresenius auch in Zukunft weiter kontinuierlich wachsen und dieses Wachstum wird dazu führen, dass der innere Wert von Fresenius auch in Zukunft weiter steigen wird. Zwar kann das aktuelle Misstrauen der Anleger gegenüber Fresenius auch in der nahen Zukunft erst einmal zu einer Underperformance der Aktie im Vergleich zum DAX führen. Langfristig bin ich jedoch davon überzeugt, dass Fresenius sich das Vertrauen der Anleger wieder erarbeiten kann. Dann ist auch der Weg frei, um wieder eine der renditeträchtigen Aktien im DAX zu sein.

Zudem bin ich davon überzeugt, dass Fresenius aktuell sehr günstig bewertet ist. Das KGV liegt mittlerweile bei unter 11 und die Dividendenrendite bei 2,2 %. Nur zum Vergleich: Zu Beginn des Jahres 2009 (kurz vor dem Tiefpunkt der Finanzkrise) lag das KGV von Fresenius bei 14 und die Dividendenrendite bei unter 2 %. Somit bekommt man den einzigen Dividendenaristokraten im DAX aktuell deutlich günstiger als zu Zeiten der Finanzkrise. Wenn man zudem noch bedenkt, dass Fresenius auch in den kommenden Jahren fundamental weiter wachsen möchte, dann sehe ich keinen Grund für einen langfristigen Anleger, die Aktie zu meiden.

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Robin Gey besitzt Aktien von Fresenius. The Motley Fool empfiehlt Fresenius.



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