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Wirecard-Aktie: Korrektur bis auf Financial Times-Höhepunkt – so handeln Investoren richtig!

Foto: Getty Images

Die Aktie von Wirecard (WKN: 747206) ist im Sog des allgemeinen Abverkaufs inzwischen deutlich unter die Räder gekommen. Per Montagnachmittag stehen die Anteilsscheine auf einem Kursniveau von 105,80 Euro (09.03.2020, maßgeblich für alle Kurse). Damit rückt das letzte Verlaufstief seit dem Herbst und dem zweiten Höhepunkt der Financial Times bei 103,95 Euro wieder zum Greifen nah.

Oder anders ausgedrückt: Die Aktie von Wirecard ist derzeit mit so viel Unsicherheit bepreist wie zum Zeitpunkt der letzten Vorwürfe bezüglich möglicher bilanzieller Unregelmäßigkeiten. Aber wie handeln Investoren hier jetzt richtig? Der Blick auf einige relevante Aspekte könnte hier weiterhelfen.

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Viel Wirbel, wenig Klartext

Um das beurteilen zu können, sollten Investoren vermutlich den Blick auf das Wesentliche richten. Fürs Erste ist und bleibt das: die kurzfristige Perspektive. Das Wachstum und der Megatrendmarkt. Und natürlich auch die aktuelle Bewertung des DAX-Zahlungsdienstleisters. Drei Aspekte, die uns im Folgenden näher beschäftigen werden.

Grundsätzlich gilt dabei natürlich, dass Wirecard über eine starke Präsenz im asiatischen Raum verfügt. Da hier das Coronavirus seinen Ursprung genommen hat, kann das kurzfristig etwas Einfluss auf das Wachstum haben. Allerdings können wir Stand heute und in Anbetracht der Prognosen nicht einmal davon ausgehen.

Tatsächlich hat das Wirecard-Management in diesen Tagen sogar die Prognose für das laufende Geschäftsjahr bekräftigt. Man rechne weiter mit einem operativen Ergebnis in einer Spannbreite zwischen 1 und 1,12 Mrd. Euro, so beispielsweise Braun. Das Coronavirus scheint sich hier im Gegensatz zum operativen Geschäft anderer Zahlungsdienstleister nicht auszuwirken.

Vielleicht kann Wirecard sogar kurzfristig vom Coronavirus profitieren. Der Onlinehandel dürfte im asiatischen Raum florieren und in Anbetracht der Ansteckungsgefahr durch Bargeld werden womöglich mehr Menschen derzeit kontaktlos bezahlen. Zumindest operative Stabilität scheint hier daher jetzt möglich zu sein, weshalb die derzeitige Panik schon übertrieben sein könnte. Aber machen wir weiter.

Das Wachstum im Fokus

Zudem könnte auch bald schon wieder das Wachstum im Vordergrund stehen. Wie du dir vielleicht schon denken kannst, sind das zwei Aspekte, die uns unter dieser Überschrift näher beschäftigen werden. Einerseits nämlich der höhere Fokus und andererseits das Wachstum.

Wie wir mit Blick auf den Kalender feststellen können, werden die Ergebnisse der Sonderprüfung wohl alsbald veröffentlicht. Per Ende des ersten Quartals des nun laufenden Börsenjahres hat das Management die Präsentation schließlich angekündigt. In ca. drei Wochen dürften Investoren hier entsprechend mehr wissen. Da es bislang noch keine Ad-hoc-Nachricht oder Gewinnwarnung gab, gehen Investoren derzeit allgemein davon aus, dass die positive Seite dieses Berichts überwiegen wird.

Fokus also auf das Wachstum: In letzter Zeit hat Wirecard stets deutlich zweistellige Wachstumsraten bei Zahlungsvolumen, Umsätzen und Ergebnissen präsentiert und wie die derzeitige Ergebnisprognose mit einem Wert von mindestens 1 Mrd. Euro zeigt, wird dieses Wachstum anhalten.

Bis zum Jahr 2025 rechnet der Zahlungsdienstleister dabei immer noch mit einem operativen Ergebnis von 3,8 Mrd. Euro bei einem Umsatz von 12 Mrd. Euro. Das Wachstum wird entsprechend auch die kommenden ca. fünf Jahre weiter anhalten und konstant hoch bleiben. Zumindest, wie gesagt, nach aktuellem Prognosestand. Das spricht grundsätzlich ebenfalls für eine günstige Ausgangslage.

Apropos günstige Ausgangslage

Doch wo wir gerade bei der günstigen Ausgangslage sind: Auch die aktuelle Bewertung spricht momentan vermutlich eher für die Anteilsscheine des DAX-Zahlungsdienstleisters. Die Gesamtumsätze für das Geschäftsjahr 2019 in Höhe von 2,8 Mrd. Euro stehen gegenwärtig einer Marktkapitalisierung von 13 Mrd. Euro gegenüber. Wirecard wird gegenwärtig also lediglich mit dem rund 4,5-Fachen der eigenen Umsätze bewertet. In Anbetracht der starken Wachstumsraten ist das vergleichsweise günstig.

Gängige Peers wie Adyen bringen es, trotz Korrektur, dabei noch immer auf ein Bewertungsmaß von ca. 24 Mrd. Euro, was grob gerechnet dem Doppelten entspricht. Wirecard scheint auch hier vergleichsweise preiswert zu sein.

Wenn wir diese Marktkapitalisierung dabei noch mit der Prognose bis zum Geschäftsjahr 2025 in einen Kontext bringen, so offenbart sich hier eine wirklich preiswerte Bewertungslage. Die Korrektur kann auch aus diesem Blickwinkel entsprechend als langfristige Chance wahrgenommen werden. Wobei das natürlich nicht heißt, dass die Volatilität weniger werden muss.

Wirecard nähert sich dem Tief, aber …

Wie wir daher unterm Strich sehen können, nähert sich die Wirecard-Aktie gegenwärtig einem Tief. Genauer gesagt werden die Anteilsscheine bald auf dem Niveau gehandelt, das zuletzt die Financial Times der Aktie eingeprügelt hat. Das ist eine wirklich bemerkenswerte Parallele.

Die Aussichten bezüglich der Financial Times hellen sich jedoch auf, das Wachstum und der Megatrendmarkt bleiben intakt und auch die Bewertung bleibt vergleichsweise preiswert. Wer an die Verbesserungen glaubt, sollte in diesen Tagen nicht verkaufen. Sondern vielleicht eher einen näheren Blick riskieren.

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Vincent besitzt Aktien von Wirecard. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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