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Ein DAX-ETF ist jetzt die bessere Wahl als Einzelwerte wie Allianz, Continental oder Siemens

Normalerweise tendiere ich dazu, primär in Einzelwerte zu investieren und ETFs, Anlagezertifikate und aktiv gemanagte Fonds höchstens als Beimischung zu berücksichtigen. Aktuell spricht jedoch einiges dafür, sich keine großen Gedanken zu machen und einfach den kompletten DAX einzutüten.

Ideen gäbe es genug …

Natürlich klingt es verlockend, wenn einige DAX-Werte jetzt im Vergleich zu früheren Hochs außerordentlich günstig zu haben sind. Die Allianz (WKN: 840400) hat noch vor wenigen Tagen einen gigantischen Gewinn von 11,9 Mrd. Euro gemeldet, zahlt eine großartige Dividende und trotzdem ist die Aktie nun wieder zum Preis von Ende 2017 zu haben (alle Angaben zum Stand 5. März).

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Continental (WKN: 543900) hat einige fantastische Innovationen rund um Elektromobilität, Infotainment und das autonome Fahren in der Pipeline, schreibt Umsätze in Höhe von 44,5 Mrd. Euro und war in der Vergangenheit meistens für Gewinne im Bereich von 3 Mrd. Euro gut. Im Vergleich dazu wirkt die Marktkapitalisierung von unter 17 Mrd. Euro schon fast grotesk niedrig.

Oder wie wäre es mit Siemens (WKN: 723610)? Die Münchener produzieren jede Menge Dinge, die unabhängig von der Konjunktur gefragt sein sollten, darunter Krankenhausausrüstung, Bahntechnik, Windturbinen und Effizienzlösungen aller Art. Über die letzten Jahre hat sich der Konzern unheimlich stark im Markt positioniert und viel in die Softwarekompetenz und eigene Cloudplattformen investiert.

Einen Kurseinbruch um mehr als ein Viertel in diesem Jahr konnte all das trotzdem nicht verhindern, obwohl die Aktie in meinen Augen bereits zum Jahreswechsel günstig war. Darüber hinaus notieren gleich sechs Konzerne weit unter Buchwert, wodurch Anleger auf lange Sicht theoretisch gut nach unten abgesichert sein sollten.

… aber die Unsicherheit bleibt groß

Es könnte also durchaus interessant sein, bei einigen der vergünstigten Kurse zuzugreifen. Das Problem dabei ist allerdings, dass die Rahmenbedingungen derzeit so unüberschaubar sind. Neben dem Coronavirus gibt es ja auch noch wichtige Wahlkämpfe, den weiterhin problematischen BREXIT-Prozess, den Klimawandel, die unabsehbaren Tiefschläge des US-Regimes und ein kritisches Verschuldungsniveau auf vielen Ebenen weltweit.

All das führt zu bunten Wechselwirkungen, die sich in ganz verschiedene Richtungen entwickeln können. Beim Ölpreis wird zum Beispiel vor einem Verfall wegen der fallenden Nachfrage gewarnt, aber auch vor einer Preisexplosion wegen der Nahostkonflikte. Der US-Dollar könnte als „sicherer Hafen“ weiter steigen, aber auch wegen der Defizite zusammenbrechen.

Vieles kommt auch darauf an, was an der Zinsfront geschieht. Die Zentralbanken wollen das Niveau möglichst tief halten, um die Konjunktur zu stützen, aber falls die Kreditwürdigkeit abgestuft wird, sind sie gezwungen, entweder die Zinswende einzuleiten oder stark erhöhte Inflation zuzulassen. Auch das ist kaum abschätzbar.

Die Lösung: DAX-ETF

Langer Rede kurzer Sinn: Die Komplexität der aktuellen Lage übersteigt meine Analysefähigkeiten. Deshalb muss ich mich auf das stützen, was ich wirklich wissen kann. Dazu gehört, dass der DAX heute beim Stand von ca. 11.900 Punkten so günstig ist wie vor fünf Jahren, obwohl zwischenzeitlich jede Menge Dividenden ausgeschüttet wurden und viele der enthaltenen Unternehmen ihre Umsätze deutlich ausgeweitet haben.

Wer 2015 eingestiegen war, der hatte sicherlich auf jährliche Renditen von 5 bis 10 % gehofft. Das würde einen heutigen DAX-Stand von 14.700 bis 18.700 bedeuten. Davon sind wir heute weit entfernt. Das bestärkt mich in der Annahme, dass ein neues Investment solide langfristige Renditen verspricht, selbst wenn es noch weiter abwärtsgehen könnte in den kommenden Wochen.

Ein weiteres Argument dafür, jetzt einfach den gesamten DAX über einen ETF zu kaufen, betrifft meine persönliche Einschätzung, dass heute nur noch eine Handvoll Werte etwas zu teuer wirken. Ende 2019 erschien mir hingegen rund die Hälfte der DAX-Konzerne als wenig attraktiv.

Heute sind wohl die meisten DAX-Aktien günstig zu haben, selbst Wirecard (WKN: 747206) ist wieder zurückgekommen. Aber wie gesagt, das undurchsichtige Krisengebräu könnte noch die eine oder andere negative Überraschung bereithalten — und welche Aktie dann wie reagiert, darauf mag ich nicht wetten. In einem DAX-ETF gleichen sich hingegen viele Effekte aus, und das scheint mir im Moment das richtige Rezept zu sein.

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Ralf Anders partizipiert über ein von ihm betreutes Indexzertifikat an der Aktienentwicklung von Siemens und Continental. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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