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Volkswagen-Aktie: Nach dem Megagewinn von 2019 treiben diese 3 Entwicklungen das Zukunftspotenzial

Volkswagen und Jogi Löw
Foto: Volkswagen AG Copyright

Über 13 Mrd. Euro Gewinn! Trotz einer Vielzahl von Herausforderungen hat Volkswagen (WKN: 766403) wieder ein beeindruckendes Ergebnis abgeliefert. Das sind 3 Mrd. Euro mehr als bei der elfmal (!) höher bewerteten Amazon.com (WKN: 906866).

Einiges spricht dafür, dass auch die Zukunft großartige Rückflüsse für VW-Aktionäre bereithält. Hier sind drei aktuelle Entwicklungen, die dem Umsatzgiganten in die Hände spielen.

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Die etablierte US-Konkurrenz in Rückzugsgefechten

Mit der Aufgabe der australischen Marke Holden setzt General Motors (WKN: A1C9CM) seine Strategie der Fokussierung auf den Heimatmarkt Nordamerika sowie ausgewählte Länder wie China und Brasilien fort. Außerhalb dieser Regionen hat der einst so mächtige Autokonzern nur noch wenig zu melden. In Europa und Indien ist man schon völlig raus und in den meisten Entwicklungsländern dominieren immer mehr asiatische Marken.

Während VW beispielsweise in Südafrika als einer der beiden Marktführer die Stellung hält sowie in Ruanda expandiert und sich so langfristige Wachstumschancen im ganzen Kontinent offenhält, hat GM nach 2017 auch dort den Verkauf seiner Chevrolets aufgegeben.

Bei Ford sieht es etwas besser aus, aber auch dort ist in vielen Bereichen Stagnation zu beobachten. In Europa werden Verluste geschrieben und insgesamt verliert der Konzern Marktanteile. Mittlerweile konzentriert sich Ford auf klobige Pickups und panzerähnliche SUVs, während das Geschäft mit effizienteren Pkws – Absatz minus 28 % in den USA – vernachlässigt wird. Auch das langjährige Ziel, die Oberklassemarke Lincoln im internationalen Markt zu etablieren, scheint in weite Ferne gerückt.

Im Gegensatz zu GM und Ford schafft es die VW-Gruppe weiterhin erfolgreich, mit ihrem Markenreich praktisch alle Segmente und viel mehr Regionen abzudecken, und kann damit flexibler auf sich verändernde Trends reagieren.

Tesla kocht auch nur mit Wasser

Nach den fantastischen Dezemberzahlen und den mutigen Expansionsplänen in China und Deutschland sah es für viele so aus, als ob Tesla nun mit Volldampf an die Spitze stürmen würde. Was die Aktie angeht, ist das ja auch bereits gelungen, nachdem das Unternehmen zuletzt mit über 150 Mrd. Euro bewertet wurde.

Die bisherigen Verkaufszahlen in diesem Jahr zeichnen allerdings ein anderes Bild. In fortschrittlichen Märkten wie Holland und Norwegen hat die aufstrebende Marke seit dem 1. Januar kaum noch Autos verkaufen können. Die Nachfrage nach E-Golf und Audi e-tron ist dort zum Stand 28. Februar jeweils (!) mehr als dreimal so hoch als bei allen drei Tesla-Modellen zusammen. Die Lage könnte sich im Schlussmonat des Quartals wieder deutlich anders darstellen, aber es ist unwahrscheinlich, dass der Erfolg des Weihnachtsquartals auch nur annähernd wiederholt werden kann.

Zu lesen waren kürzlich auch Überschriften, dass japanische Ingenieure von einem sechsjährigen Vorsprung Teslas gesprochen hätten, nachdem sie ein Model 3 im Detail studiert hatten. Das freut Tesla-Fans. Bei genauerem Lesen sieht man jedoch schnell, dass man darauf nicht zu viel geben sollte. Es geht vor allem darum, dass Tesla seine Zulieferer enger an sich bindet und so über seine Software eine stärkere Integration erzielt, ähnlich wie Apple (WKN: 865985) es im Handybereich macht.

Ob das zwingend der Weg zum Erfolg ist, mag ich nicht ausschließen, aber doch bezweifeln. Die offene Zuliefererlandschaft in Deutschland und Europa hat ihre eigenen Stärken. VW profitiert auf vielfältige Weise von der engen Zusammenarbeit mit ZF, Bosch und Continental (WKN: 543900). Außerdem haben die Wolfsburger mit vw.os selbst eine Plattform entwickelt, die dem Konzern mehr Einflussmöglichkeiten gibt und die Komplexität reduziert.

Tesla mag in einzelnen Aspekten führend sein, aber es muss wohl niemand befürchten, dass VW insgesamt sechs Jahre hinterherhinkt. Bereits jetzt überzeugt der e-tron das kritische norwegische Publikum. Der bald auf den Markt kommende ID.3 und seine auf dem gleichen Baukasten basierenden Ableger werden durch ihre spezialisierte Architektur voraussichtlich noch einmal eine große Schippe drauflegen.

StreetScooter scheitert und TRATON wird zum Weltmarktführer ausgebaut

Zwischenzeitlich sah es so aus, als ob jedes Unternehmen und jedes Land problemlos seine jeweils eigene Marke hochziehen könne. Zwar ist es dank der geringeren Komplexität des elektrischen Antriebsstrangs tatsächlich um einiges einfacher, eine Serienfertigung aufzubauen, aber wenn es darum geht, ein profitables Geschäft daraus zu machen, gehört doch noch einiges mehr dazu. Das musste nun auch die Deutsche Post (WKN: 555200) mit ihrem StreetScooter-Projekt lernen.

Statt den bisher noch wenig umkämpften Markt für elektrische Kastenwagen zu übernehmen, hat sich das Management nun dafür entschieden, das bereitete Feld der etablierten Konkurrenz, einschließlich des VW e-Crafter, zu überlassen. Bei Volkswagen wird man sich darüber freuen, denn es locken Marktanteilsgewinne. Um noch schneller bei elektrifizierten Nutzfahrzeugen Fuß zu fassen, hat VW bei den kleinen Modellen die Tochter ABT e-line hinzugenommen und beim zum e-Crafter fast baugleichen TGE die Vertriebskraft von MAN.

Als Teil von TRATON (WKN: TRAT0N) gehört MAN zum wohl zukünftigen Weltmarktführer. Die VW-Tochter versucht aktuell die Kontrolle über 100 % der MAN-Aktien zu gewinnen, vertieft mit HINO die Zusammenarbeit und ist dabei, die Beteiligung Navistar International (WKN: 886965) komplett zu übernehmen. Gerade jetzt beim Übergang zur Elektromobilität ist es von entscheidender Bedeutung, den Sprung von der verlustträchtigen Kleinserie zur profitablen Massenfertigung zu schaffen.

Das von TRATON organisierte weltumspannende Markennetzwerk ist ähnlich wie die Pkw-Marken im VW-Konzern bestens dafür positioniert. Von daher schätze ich, dass die Wolfsburger weiterhin zu den Gewinnern der Branche gehören werden, auch wenn der 13-Milliarden-Gewinn in diesem schwierigen Jahr vielleicht nicht wiederholbar sein wird.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon und Apple.



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