3 ETFs, die in den vergangenen 5 Jahren günstiger geworden sind
Wer über ETFs anlegt, sollte die Risiken trotz der breiten Streuung immer gering halten. Dies gelingt am besten mit Fonds, welche ganze Länder oder mehrere Regionen gleichzeitig abdecken und in alle Branchen investieren.
Sektorfonds sind zwar diversifiziert, aber tritt hier innerhalb der Branche ein Problem auf, wie aktuell bei den Autowerten, fallen meist alle entsprechenden Aktien. Zudem ist die Erholung eines Einzelsektors sehr viel unwahrscheinlicher als jene einer gesamten Volkswirtschaft, die sich über viele Branchen erstreckt.
Darüber hinaus ist der Kauf von gefallenen und dadurch günstig bewerteten Ländern meist vorteilhafter als der Kauf von stark gestiegenen Regionen, wie beispielsweise den USA, denn längerfristig tendiert der Markt immer wieder zu vernünftigen Bewertungen.
Erfahre mehr über drei Länder und ETFs, die in den vergangenen Jahren schwächer abgeschnitten haben und dadurch günstiger geworden sind.
1) Großbritannien
Zwar liegen die Länder Türkei, Philippinen, Malaysia, Südafrika, Mexiko und Polen in der Rangliste noch vor Großbritannien, aber hier sind die zugehörigen ETFs sehr stark und auf wenige Aktien konzentriert. Wer Interesse daran hat, kann sie sich ja trotzdem einmal ansehen.
Großbritanniens Wirtschaft ist seit 2007 in Summe kaum von der Stelle gekommen. Ein Grund ist die starke Abhängigkeit vom Finanzsektor. Wir können als Lehre daraus mitnehmen, dass es für ein Land immer besser ist, auf mehrere Sektoren zu setzen.
Zuletzt kam der EU-Ausstieg hinzu, welcher die Wirtschaft verunsicherte. Britische Aktien sind deshalb heute noch moderat bewertet. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt hier bei 15,7 und das Kurs-Buchwert-Verhältnis bei 1,7 (26.02.2020).
Der SPDR S&P UK Dividend Aristocrats UCITS ETF (WKN: A1JT1C) setzt auf britische Dividendenaristokraten, ist breit gestreut und schüttet auch heute noch über 4 % Dividendenrendite (26.02.2020) aus.
2) Spanien
Der spanische Markt schnitt in den vergangenen fünf Jahren negativ ab (26.02.2020). Auch dieses Land wurde von der Finanzkrise im Jahr 2008 stark getroffen und konnte sich bis heute nicht wieder vollständig davon erholen. Im IBEX35 sind viele Bank-, Immobilien- und zyklische Werte enthalten. Das erklärt, warum der Markt seither kaum gestiegen ist.
Spanische Aktien notieren durchschnittlich bei einer Dividendenrendite von 4,0 % und einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 1,5 (26.02.2020). Betrachtet man sich dazu die Entwicklung des Bruttoinlandsproduktes, fällt von 2008 bis 2015 eine Talfahrt auf. In den letzten Jahren wächst die Wirtschaft aber wieder und wird sehr wahrscheinlich bald neue Leistungshochs erreichen.
Der Xtrackers Spain UCITS ETF (WKN: DBX0HR) investiert in alle IBEX35-Aktien und könnte davon profitieren.
3) China
Die chinesische Volkswirtschaft erlebte in den vergangenen 30 Jahren einen enormen Aufschwung. In den letzten Monaten schwächten sich die Wachstumsraten zwar ab, blieben jedoch positiv. Die Skepsis gegenüber chinesischen Aktien ist weiterhin hoch, denn oft trauen Anleger den Zahlen nicht. Zuletzt belasteten steigende Zölle und das Coronavirus die Wirtschaft zusätzlich. Dies alles hat dazu geführt, dass China-Aktien lange nicht so gestiegen sind, wie es das Wachstum zulassen würde.
Deshalb notieren sie heute bei einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von nur 10,4 und einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 1,3 (26.02.2020). Amerikanische Aktien stehen hingegen gerade bei einer mehr als doppelt so hohen Bewertung, welche die chinesischen Werte früher oder später ebenfalls erreichen könnten.
Der Lyxor Hwabao WP MSCI China A UCITS ETF (WKN: LYX0SL) setzt breit gestreut auf diesen Markt und könnte davon profitieren.
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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten ETFs. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Wertpapiere.