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Sollte man sich als Anleger mit einem Inverse-ETF vor einer drohenden Rezession schützen?!

Technologie-Aktien Crash
Foto: Getty Images

Ein ETF (Exchange Traded Fund) kann ein interessantes Werkzeug für diejenigen sein, die nichts von Stockpicking und der damit verbundenen Arbeit halten. Gut gewählt ließe sich mit einem ETF durchaus eine marktähnliche – oder teilweise sogar bessere – Rendite auf langfristige Sicht erzielen. Populäre ETFs bilden große Indizes wie den DAX, den MSCI World oder den S&P 500 nach und lassen den Anleger somit passiv an den Entwicklungen der weltweiten Börsen partizipieren.

Vor allem für Anleger, die passiv in den breiten Markt investieren, können stürmische Zeiten an den Börsen, in denen die Indizes auf Talfahrt gehen, besonders schmerzhaft sein. Ist man beispielsweise in einem ETF investiert, der den DAX repliziert, so hat man in den vergangenen Tagen größere Verluste hinnehmen müssen, die wohl größtenteils auf die Angst vor dem Coronavirus zurückzuführen sind.

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Langfristig gesehen dürfte sich aber auch der DAX erholen und die eingefahrenen Verluste wettmachen – sofern man sich nicht von Angst getrieben von seinen Anteilen getrennt hat. Stockpicker, wie wir Fools es sind, sind, je nach persönlicher Depotzusammensetzung, oftmals nicht so stark von breiten Kursrückgängen betroffen, da wir uns jedes Unternehmen vor einer Investition ganz genau anschauen, um sicher zu sein, dass es während einer Krise oder Rezession standhaft bleibt und uns noch viele Jahre nach der Krise glücklich macht.

Eine Rezession haben wir in dem Sinne noch nicht, aber viele Experten gehen davon aus, dass diese nicht mehr allzu lange auf sich warten lässt. Ich persönlich erlaube es mir nicht, einzuschätzen, wann das sein wird, da man nicht versuchen sollte, den Markt zu timen – auch einige sogenannte Experten mussten das in der Vergangenheit schmerzlich erfahren.

Man kann sein Depot jedoch möglicherweise mit einer Gattung von ETFs etwas absichern: einem Inverse-ETF. Wie das gehen könnte und ob das wirklich sinnvoll ist, erfährst du, wenn du weiterliest.

Was ist eigentlich ein Inverse-ETF?

Wie der Name schon vermuten lässt, handelt es sich um einen invertierten (Inverse-) ETF, sprich einen ETF, der die umgekehrte Entwicklung eines Index wiedergibt. Als Absicherungsinstrument konzipiert würde man der Theorie nach also bei fallenden Kursen der echten Indizes mit dem Inverse-ETF Kursgewinne verbuchen können. Klingt doch ganz einfach, oder?

Was auf dem ersten Blick ziemlich plausibel klingt und in rauen Börsenzeiten auch durchaus seinen Reiz haben dürfte, entpuppt sich, beim genaueren Hinsehen, jedoch als mögliche Gefahr für Privatanleger. Man könnte sich nun überlegen, einen Inverse-ETF zu kaufen und so lange zu halten, bis der nächste Börsencrash kommt – sagen wir ein Einbruch von 20 % auf den gewählten Index –, und dann verkauft man seinen Inverse-ETF gewinnbringend. Doch wäre das wirklich ein Gewinn für den Anleger?

Die Mathematik und ihre Tücken

Die sogenannte Pfadabhängigkeit würde dir allerdings einen Strich durch die Rechnung machen. Im Grunde ist das einfache Mathematik: Würde der Basisindex am ersten Tag nach dem Kauf um 10 % von 100 auf 110 steigen, würde der Inverse-ETF um 10 % auf von 100 auf 90 fallen. Bereits am zweiten Tag würde der Basisindex um weitere 10 % von 110 auf 121 steigen – während der Inverse ETF von 90 auf 81 fällt (auch 10 % Abnahme).

Du merkst schon: Der Basisindex hätte in der gleichen Zeit 21 % zugelegt, während der Inverse-ETF 19 % verloren hätte. Desto länger man den Inverse-ETF hält, desto krasser wird dieser Unterschied sein, wenn der Basisindex steigt.

Sogar wenn der Basisindex am dritten Tag von 121 auf 90 fällt (minus 25,62 %) würde der Inverse ETF infolgedessen nur von 81 auf 101,75 steigen – ein leichtes Plus von 1,75 zu den 100 Punkten, die wir zum Ausgang des Beispiels hatten. Nicht eingerechnet sind jedoch die Jahres-, Kauf- und Verkaufsgebühren, die zusätzlich anfallen – ganz davon abgesehen, dass so ein Szenario erst einmal eintreffen muss.

Nur wenn man den Inverse-ETF genau dann kauft, wenn am nächsten Tag alles den Bach runtergeht, könnte man einen lukrativen Gewinn einfahren – aber auch nur dann, wenn man den Inverse-ETF wieder vor dem nächsten Hoch abstößt. Das ist absolutes Timing des Marktes mit einer kurzfristigen Geldanlage und somit aus beiden Aspekten heraus alles andere als Foolish.

In diesem Fall sollte man daher – vor allem als Börsenneuling – die Finger von einem Inverse-ETF lassen und lieber auf reguläre ETFs setzen, die einen langfristigen Vermögensaufbau deutlich besser fördern könnten. Noch besser für den Vermögensaufbau wäre jedoch Stockpicking, indem man sich mit einer guten Analyse direkt an großartigen Unternehmen mit rosigen Zukunftsaussichten beteiligt und von deren Entwicklungen profitiert.

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