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Softbank: Der heimliche Verlierer der Deutsche Telekom-US-Fusion

Die Aktie der Deutschen Telekom (WKN: 555750) genießt in diesen Tagen wieder Oberwasser. Zunächst waren es solide Zahlen im Rahmen der aktuellen Berichtssaison, die hier die Investoren begeistert haben. Zudem konnte in den letzten Tagen und Wochen nicht bloß die Gerichtsverhandlung bezüglich der US-Fusion abgeschlossen, sondern auch die Konditionen dieses Deals erfolgreich nachverhandelt werden.

Der Aktie der Deutschen Telekom könnten daher hervorragende Zeiten bevorstehen, wohl auch, weil im wichtigen US-Markt nun ein neuer Konzern geschaffen worden ist, der es mit den bisherigen dominanten Marktkräften aufnehmen können wird.

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Wenn es einen Verlierer im Kontext dieser Fusion gibt, dann ist es meines Erachtens jedoch der nun künftig ehemalige Haupteigner von Sprint, die Softbank (WKN: 891624), die nun im Rahmen dieses Zusammenschlusses zu signifikanten Zugeständnissen bereit gewesen ist. Lass uns im Folgenden daher einmal schauen, was Investoren zu diesem Deal wissen müssen:

So sehen die Besitzverhältnisse nach der Fusion aus

Wie aus den Ergebnissen der Nachverhandlungen hervorgeht, konnte die Deutsche Telekom einige Zugeständnisse erkämpfen. So wird der Anteil, den der DAX-Konzern am künftigen Gemeinschaftsunternehmen besitzt, mit 43 % um einen Prozentpunkt höher ausfallen. Wohingegen der Anteil der Softbank weiter reduziert wird.

Die japanische Beteiligungsgesellschaft werde demnach nach der Übernahme bloß noch einen Anteil von 24 % erhalten, wobei hier zuvor eigentlich 27 % geplant gewesen sind. Die bisherigen Minderheitsaktionäre und der Free Float werden hingegen 33 % betragen. So weit zu den Basics, die jedoch noch längst nicht alles gewesen sind.

Des Weiteren tauschen die Japaner nämlich ihre Anteilsscheine günstiger gegen die neuen Aktien ein und geben einen Teil der Aktien an T-Mobile ab, wobei man diese durch das Erreichen bestimmter Zielmarken wiedererlangen könnte. Grundsätzlich ein ziemlich komplizierter Deal, der jedoch eines unterstreicht: Die Softbank ist zu signifikanten Zugeständnissen bereit gewesen und haftet sogar für einige Risiken. Das führt unweigerlich zu der Frage, weshalb die Japaner zu einem solch schlechten Deal bereit gewesen sind.

Es mag einige Gründe geben

Dabei werden in diesen Tagen einige Gründe angeführt. So sei die Performance vom Telekom-US-Ableger und Sprint zwischenzeitlich grundsätzlich verschieden gewesen, weshalb insbesondere die Deutsche Telekom noch einmal an den Verhandlungstisch zurückkehren wollte. Zudem verwiesen Kritiker darauf, dass Sprint zuletzt mit einem Kundenweggang zu kämpfen hatte und alleine aufgrund einer finanziell angespannten Lage möglicherweise sowieso keine Überlebenschance gehabt hätte, weshalb die Softbank als Sprint-Eigner sowieso die schlechteren Karten besessen hätte.

Der Deal sei hier gewissermaßen ein Rettungsanker vor allem für die Softbank gewesen, um aus einer weiteren kriselnden Beteiligung ein starkes Gemeinschaftsunternehmen zu machen, so die herrschende Meinung. Ein weiterer Verlust und ein Platzen des Deals, auch nach dem WeWork-Fiasko, galt es zu verhindern.

Fraglich erscheinen mir diese Konditionen dennoch, vor allem, weil die eigentlichen Rahmenbedingungen bereits im Vorfeld abgesteckt gewesen sind. Die Verzögerungen hat dabei die Softbank nicht zu verantworten und bezüglich der vermeintlich schlechteren Ausgangslage ist zu erwähnen, dass die Softbank nicht einzig und allein von der Sprint-Beteiligung abhängig gewesen wäre, während die Deutsche Telekom keinen Plan B für das US-Geschäft gehabt hätte. Hier wäre daher möglicherweise mehr drin gewesen, auch wenn das mehr Zeit gekostet hätte, die die Softbank durchaus hätte aufbringen können.

Für mich die klaren Verlierer des Deals

In meinen Augen ist und bleibt die Softbank daher der Verlierer der Übereinkunft mit der Deutschen Telekom. Entgegenkommen schön und gut, aber weniger Anteile, mehr Risikohaftung und ein schlechterer Übernahmepreis sind ein Mix, der hätte verbessert werden können. Auch für die Deutsche Telekom steht bei der Fusion viel auf dem Spiel, scheinbar haben die Japaner ihre Karten hier jedoch nicht so gut ausgespielt, wie es in meinen Augen möglich gewesen wäre.

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Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool empfiehlt Softbank.



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