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Lithium-, Kupfer- oder Goldaktien? Wo jetzt saftige Rohstoffrenditen locken

Silber-ETC
Foto: Getty Images

Der Schuldenstand der USA hat sich 2019 um 1.100 Mrd. US-Dollar auf über 14.000 Mrd. erhöht und die Ausfallraten sind auf einen Aufwärtstrend eingeschwenkt. Da die Zinsen trotzdem unten bleiben müssen, um die Konjunktur am Leben zu erhalten, steigt vielerorts die Wahrscheinlichkeit der Geldentwertung.

Vor diesem Hintergrund könnten Rohstoffe das richtige Rezept sein, insbesondere Edelmetalle wie Gold. Aber auch Industriemetalle wie Kupfer und Lithium bieten im Moment interessante Chancen. Aktien rund um diese drei Metalle könnten 2020 also zu den großen Gewinnern gehören. Hier sind einige Ideen und eine Einschätzung, wo noch die größten Potenziale locken.

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Dauerbrenner Gold

Egal ob Krieg, Finanzkrise oder Inflationssorgen: Gold gilt immer als wirksames Rezept für den Werterhalt. Zwar hat Gold kaum einen praktischen Nutzwert, es wirft keine Dividenden ab und sein Abbau ist äußerst umweltschädlich, aber über die letzten Jahrhunderte hat es sich einfach als Wertspeicher bewährt.

Wer von der Kursentwicklung profitieren und gleichzeitig Dividenden kassieren will, der muss auf Goldunternehmen setzen. Deren Aktien haben sich über die letzten 25 Jahre eher schwach entwickelt. Dabei hat der Marktführer Barrick Gold (WKN: 870450) am 12. Februar klasse Zahlen vorgelegt. Er kann eine Goldunze zu nachhaltigen Gesamtkosten von 894 US-Dollar im Jahresschnitt produzieren und dann für über 1.500 US-Dollar verkaufen, was einer Gewinnmarge von rund 40 % entspricht.

Das Gute dabei ist, dass die Bedingungen voraussichtlich günstig bleiben. Der Ausbau der Minenkapazitäten erfolgt derzeit langsamer als die Erschöpfung. 2019 wurde erstmals seit 2008 weniger produziert als im Vorjahr. Gleichzeitig bleibt die Nachfrage sowohl von Zentralbanken als auch Endkunden dank der vielfältigen Unsicherheiten hoch.

Zudem steht kaum zu befürchten, dass die (inflationsbereinigten) Kosten in größerem Umfang auf absehbare Zeit ansteigen. Die Energiepreise sind dank der Substituierbarkeit von fossilen Rohstoffen durch erneuerbare Energien gedeckelt und über Investitionen in digitalgetriebene Automatisierungstechnik kann steigenden Personalkosten entgegengewirkt werden. Das niedrige Zinsumfeld erlaubt zudem eine effektive Verbesserung der Kapitalstruktur.

Alles in allem erscheinen Aktien wie die von Barrick Gold also im Moment aussichtsreich. Trotzdem sollte man sich in Erinnerungen rufen, dass der Goldpreis mangels industrieller Nachfrage als Liebhabergut relativ frei in der Luft schwebt. Zur Jahrtausendwende lagen die Kurse bei unter 300 US-Dollar.

Vielseitiges Kupfer

Ganz anders ist die Lage beim klassischen Industriemetall Kupfer. Das rötlich schimmernde Element findet in der Elektrotechnik, in Infrastruktur und vielem mehr Verwendung.

Als Krisenabsicherung taugt es allerdings nicht, da eine abflauende Konjunktur typischerweise eine zurückgehende Nachfrage nach Industriemetallen zur Folge hat. Kupfer ist allerdings aus einem anderen Grund interessant: Unabhängig von der Wirtschaftsentwicklung darf man damit rechnen, dass die Energie- und Mobilitätswende weiter an Dynamik gewinnt. Kupfer spielt dabei eine wichtige Rolle. Schließlich werden große Mengen davon für Transformatoren, Wechselrichtern und Elektromotoren gebraucht.

Für eine einzige Offshorewindanlage werden bereits zig Tonnen des Materials eingesetzt und das weltweite Ausrollen steht dieser Industrie erst noch bevor. Gleichzeitig sehen wir aktuell, wie die Fahrzeugelektrifizierung geradezu explodiert. Bis zu 100 Kilogramm Kupfer fließen in einen Stromer, gegenüber etwa 20 Kilo bei Verbrennern. Die Ladenetze konsumieren ebenfalls eine Menge des Metalls.

Wie sich das Angebot im Verhältnis zur Nachfrage entwickeln wird, ist kurzfristig außerordentlich schwer einzuschätzen, aber auf lange Sicht gehe ich davon aus, dass die Nachfrage schneller steigt und somit Aufwärtsdruck beim Preis entstehen wird. Profitieren könnte man davon über Aktien von Freeport-McMoRan (WKN: 896476), das aktuell dabei ist, seine Kapazitäten von 3,3 Mio. Pfund im Jahr 2019 auf 4,2 Mio. bis 2021 zu steigern.

Das Unternehmen macht etwa Dreiviertel seiner Umsätze mit Kupfer und ein Viertel mit anderen Metallen wie Gold, Silber und Molybdän. Schon bei einem Pfundpreis von im Schnitt 2,50 US-Dollar sprudeln Gewinne von über einer Milliarde US-Dollar, wobei die Aktie recht sensitiv auf Preisbewegungen reagiert. 10 Cent bedeuten 315 Mio. US-Dollar mehr oder weniger an Barmittelzuflüssen. Ein sofortiger Einstieg will folglich gut überlegt sein.

Unersetzbares Lithium

Auch Lithium hat diverse Einsatzfelder, aber im Mittelpunkt stehen ganz klar Batterien. Während es für stationäre Energiespeicher gute Alternativen gibt, geht bei portablen und mobilen Anwendungen nichts über eine lithiumbasierte Batteriechemie. Das Leichtmetall steht an dritter Stelle im Periodensystem der Elemente und macht viele kabellose Anwendungen erst möglich.

Dass die Nachfrage massiv steigen wird, steht außer Frage. Angebotsseitig wiederum gab es zuletzt einen Rückschlag, weil im Zuge der revolutionären Vorgänge in Bolivien auch das deutsch-bolivianische Vorzeigeprojekt am Salzsee von Uyuni unter die Räder kam. Wegen angeblich zu geringen Abgaben für die lokale Regierung gelang es Aufrührern, Teile der Bevölkerung dagegen zu mobilisieren. Die aktuelle Übergangsregierung leistete sich sogar den Fauxpas, den Rädelsführer als Chef des staatlichen Lithiumkonzerns einzusetzen.

Nach energischem Widerstand von deutscher Seite machte sie jedoch kurz darauf einen Rückzieher. Die zusätzlichen Kapazitäten hätten jedenfalls gut gebraucht werden können, um die nun in Europa hochgezogenen Batteriefabriken zu beliefern. Da nun erst einmal alles über den Haufen geworfen wurde, drohen mittelfristig Lieferengpässe.

Davon könnten beispielsweise die Aktien von Orocobre (WKN: A0M61S) profitieren. Das in Nordargentinien operierende Unternehmen verfügt über eine vorteilhafte Kostenstruktur und kann daher auch bei niedrigeren Abgabepreisen noch profitabel wirtschaften. Nach fast zwei Jahren fallender Preise sieht es aktuell allerdings so aus, als ob jetzt die Trendwende eingeläutet wird, sodass die Margen ausgeweitet werden können.

Gold, Kupfer oder Lithium?

Auf kurze Sicht gefällt mir die Idee mit dem Gold am besten, weil sich eine Aktie wie Barrick Gold gut zur Risikominderung im Depot eignet. Auf mittlere Sicht sehe ich herausragende Chancen für Lithium, weil dort jetzt richtig viel Dynamik hereinkommt und die aktuell noch bestehenden Überkapazitäten voraussichtlich schnell abgebaut werden.

Auf lange Sicht besonders reizvoll erscheint mir die Wette auf Kupfer. Zunächst überwiegen zwar noch die Abwärtsrisiken, weil die Nachfrage wichtiger Abnehmersektoren mit der Konjunktur einbrechen könnte, aber bis in einigen Jahren dürften erneuerbare Energien und Elektromobilität genug Gewicht einbringen, um für einen robusten Aufwärtstrend zu sorgen.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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