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Value-Aktie TUI steigt um 10 %: Ist das der endgültige Turnaround?

Aktien, die sich verdoppeln können
Foto: Getty Images

Die Aktie von TUI (WKN: TUAG00) ist recht verhalten in das neue Börsenjahr 2020 gestartet. Insbesondere die Aussicht, dass das Boeing-Dilemma auch weiterhin seinen Schatten auf die Aktie werfen wird, belastete hierbei. Eine Perspektive, die in Anbetracht der langsameren Zulassungen der 737-Max-Maschinen bis Mitte des Jahres zunächst gerechtfertigt zu sein schien.

Nun allerdings gab sich das Management des Reiseunternehmens bei der Bekanntgabe der Quartalszahlen für das erste Quartal kämpferisch und konnte mit einer soliden Aussicht glänzen. Schauen wir im Folgenden daher einmal, was Investoren zum weiteren Verfahrensgang und operativen Verlauf wissen müssen. Und warum die Aktie nach Bekanntgabe dieser Perspektive sogar im zweistelligen Prozentbereich zulegen konnte.

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Schwacher Gewinn, solide Perspektive!

Um es an dieser Stelle zahlentechnisch kurz zu machen: Im ersten, saisonbedingt schwachen Quartal des neuen Geschäftsjahres 2020 konnte TUI unterm Strich lediglich einen Verlust in Höhe von 129 Mio. Euro ausweisen. Dieser lag um 10 Mio. Euro unter dem Vorjahreswert, trotz der Kosten für Ersatzflugzeuge in Höhe von 45 Mio. Euro im ersten Quartal.

Positiver stimmte Investoren dabei jedoch bereits, dass das Reiseunternehmen für das Gesamtjahr 2020 lediglich mit Kosten für Ersatzflugzeuge in einer Spanne von 220 bis 245 Mio. Euro rechnet. Hier hatte so mancher vermutlich mit schlimmeren Werten gerechnet, die womöglich das Geschäftsjahr größer belastet hätten. Oder aber viele sind einfach erleichtert, weil der negative Sondereffekt für das laufende Jahr nun ein beziffertes Ausmaß erhalten hat.

Ebenfalls positiv aufgefasst wurde die Aussicht darauf, dass TUI möglicherweise noch in diesem Geschäftsjahr Kompensationen von Boeing erhalten könnte. Nachdem sich das Schadensmaß noch weiter vergrößert, könnte hier ein deutlich dreistelliger Millionenbetrag winken, wobei, wie das Management zugab, diese Summe im Endeffekt vom Verhandlungsgeschick von TUI abhängig sein wird.

Doch auch ohne Boeing-Kompensationen geht das Management von einem bereinigten operativen Ergebnis in einer Spanne zwischen 850 und 1.050 Mio. Euro aus. Nach einem Ergebnis für das vergangene Geschäftsjahr 2019 in Höhe von 893 Mio. Euro könnten hier die Zeichen wieder auf bessere operative Geschäfte stehen.

Die Thomas-Cook-Pleite zahlt sich aus

Des Weiteren gab das Management bekannt, dass sich die Pleite des ehemaligen Wettbewerbers Thomas Cook wohl bereits jetzt in der operativen Dynamik von TUI bemerkbar mache. Demnach seien die Sommerbuchungen schon in den ersten Monaten um rasante 14 % gestiegen. Auch das dürfte den Investoren unterm Strich gefallen.

Im Endeffekt zeigen diese Zahlen daher eine Sache wohl recht deutlich: Auch wenn das Boeing-Dilemma noch in eine weitere Runde geht, hat das Reiseunternehmen wohl inzwischen das Schlimmste überstanden. Die Kompensationen könnten sogar noch in diesem Jahr winken, mit dem operativen Geschäft geht es vermehrt bergauf und die Kosten für Ersatzflugzeuge halten sich wohl ebenfalls im Rahmen. Das scheint den Investoren zu gefallen.

Mit einem 2019er-Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund 18 sieht die Aktie dabei sogar vergleichsweise günstig aus, zumal auch das Zahlenwerk sich in diesem Geschäftsjahr erholen könnte. Eine Perspektive, die Investoren in diesen Tagen wohl wieder vermehrt einpreisen möchten.

Weiterer Turnaround angestoßen

Unterm Strich könnte die Aktie von TUI daher mit diesem Zahlenwerk und dieser durchaus soliden Perspektive einen Turnaround angestoßen haben. Nun gilt es bloß noch weiterhin zu liefern und zu zeigen, dass die operative Stärke und die gewonnenen Marktanteile durch die Pleite von Thomas Cook gehalten werden können. Dann steht wohl weder der operativen Verbesserung noch einer positiven Aktienkursentwicklung etwas im Wege.

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Vincent besitzt Aktien von TUI. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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