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Apples geschickte Milliarden-Jonglage

Foto: Apple

240.000.000.000 US-Dollar!

So groß ist nicht nur das Konjunkturpaket, mit dem die japanische Regierung das Wirtschaftswachstum um 1,4 Prozentpunkte antreiben will, sondern auch der Betrag, für den Apple (WKN: 865985) in den letzten fünf Geschäftsjahren eigene Apple-Aktien zurückgekauft hat.

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Hinzu kommen noch weitere 60 Milliarden US-Dollar für Dividendenausschüttungen. In Summe also rund 300 Milliarden US-Dollar, die in den letzten fünf Jahren direkt oder indirekt an die Apple-Aktionäre ausgeschüttet wurden.

Uff!

Es gibt aber noch eine andere Seite dieser Geschichte. Denn Apple hat in der gleichen Zeit im operativen Geschäft auch 360 Mrd. US-Dollar verdient. 65 Mrd. US-Dollar davon wurden in Akquisitionen und in das bestehende Geschäft investiert. Weitere 60 Mrd. US-Dollar an Forschungsentwicklungsausgaben sind im operativen Cashflow von 360 Mrd. US-Dollar bereits berücksichtigt.

Nochmals uff!

Natürlich hätte man ohne die großzügigen Geschenke an die Aktionäre noch mehr Geld in die Zukunft des Unternehmens stecken können. Oder hätte nicht die gigantischen Nettoliquiditätsreserven angreifen müssen, die sich im betrachteten Zeitraum von einst 120 Mrd. US-Dollar auf nun knapp unter 100 Mrd. US-Dollar reduzierten.

Aber ganz ehrlich, erscheinen 125 Mrd. US-Dollar an Zukunftsausgaben und eine Nettoliquidität – also Cash und Investments abzüglich kurz- und langfristiger Finanzverbindlichkeiten – von 100 Mrd. US-Dollar nicht mehr als ausreichend?

Andersherum, wäre Apple heute wirklich ein besseres Unternehmen, wenn man noch mehr Geld für Forschung und Unternehmenskäufe ausgegeben hätte? Oder einige Milliarden mehr auf Bankkonten und Investment-Accounts versauern wurden?

Auch wenn ich das nicht eindeutig beweisen kann, spricht, glaube ich, sehr vieles gegen diese These.

100 Mrd. US-Dollar erscheinen als ausreichend großer Sicherheitspuffer. Damit könnte Apple beispielsweise alle operativen Ausgaben für ein halbes Jahr bestreiten, ohne auch nur einen Cent verdienen zu müssen. Oder hast du einen größeren Notgroschen auf deinem Bankkonto liegen? Ich ehrlicherweise nicht!

Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass man mit den 125 Mrd. US-Dollar an Zukunftsinvestitionen nicht wirklich alle sinnvollen Zukunftsprojekte finanzieren konnte. Vielleicht wäre es hier sogar besser, die Mittel zu begrenzen, um einen stärkeren Fokus auf die aussichtsreichsten Projekte zu erzwingen.

Die Rückkäufe waren Stand heute die richtige Entscheidung

Zumindest Stand heute scheinen die Rückkäufe der vergangenen fünf Jahren mit einem durchschnittlichen Rückkaufkurs von wohl nur knapp über 200 US-Dollar pro Apple-Aktie eine kluge Entscheidung gewesen zu sein. Immerhin steht der Apple-Kurs heute rund 50 % höher als der durchschnittliche Rückkaufkurs. Natürlich wird dieses Argument bei einer starken Kurskorrektur obsolet.

Ewig werden die Aktienrückkäufe in dieser Größenordnung aber nicht weitergehen können. Denn würde man das aktuelle Rückkauftempo beibehalten, würde es in nicht einmal 15 Jahren keine Apple-Aktien mehr geben. Auch der jüngste Kursanstieg verkompliziert die Erklärungen zur wirtschaftlichen Sinnhaftigkeit weiterer Aktienrückkäufe zunehmend.

Eine Tempoverschleppung bei den Aktienrückkäufen erachte ich daher als sehr wahrscheinlich. Zumindest dann, wenn eine Kurskorrektur ausbleiben sollte.

Wenn die heutigen Zukunftsinvestitionen bereits groß genug ausfallen und man auch keinen größeren Sicherheitspuffer benötigt, bleibt bei anhaltendem geschäftlichen Erfolg die Frage, was Apple mit dem ganzen Geld sonst noch tun kann.

Steigende Dividendenzahlungen bleiben dann die einzige Lösung.

Verzichtet man im aktuellen Geschäftsjahr beispielsweise vollständig auf Aktienrückkäufe und möchte gleich viel Geld an die Aktionäre ausschütten wie im letzten Geschäftsjahr, könnte man die Dividendenzahlungen beinahe verfünffachen.

Ich kann die funkelnden Augen der Dividendenjäger bereits sehen. Aber Vorsicht, denn ein derart drastischer Stopp bei den Aktienrückkäufen und eine derart üppige Dividendenerhöhung kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.


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Offenlegung: Sven besitzt Aktien von Apple. The Motley Fool empfiehlt und besitzt Aktien von Apple.



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