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2 Aktien, mit denen aus 2.000 Dollar 1 Million Dollar geworden wären

Passives Nebeneinkommen mit Aktien
Foto: Getty Images

Wer ohne finanzielle Sorgen in den Ruhestand gehen will, muss anfangen zu investieren. Langfristig gesehen haben die Aktien nämlich um 8 % Jahr für Jahr zugelegt und in den letzten zehn Jahren lag die jährliche Rendite des Marktes sogar noch höher, bei etwa 11 %.

Das ist weit mehr, als man mit anderen, sichereren Anlagen erwirtschaften würde – ganz zu schweigen von den Zinsen auf dem Sparbuch. Der Kompromiss besteht natürlich darin, dass Aktienanleger Phasen der Volatilität und des Wertverfalls ertragen müssen. Etwa wenn der Markt in einem einzigen Quartal um 13,5 % fällt, wie vor über zehn Jahren in der Rezession.

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So gut die langfristige Rendite des S&P 500 auch war, die Auswahl der richtigen einzelnen Aktien kann zu viel, viel größeren Gewinnen führen. Wie viel? Schauen wir uns doch mal zwei echte Gewinner aus der Tech-Szene an – eine Aktie aus den USA und eine aus China. Hätte man beim Börsengang jeweils 2.000 US-Dollar investiert, hätte man jetzt 1 Mio. US-Dollar.

Apple

Nahezu jeder Investor und Verbraucher kennt Apple (WKN: 865985), das mit einem Börsenwert von satten 1,4 Billionen US-Dollar nach Marktkapitalisierung zweitgrößte börsennotierte Unternehmen der Welt (nur vom neuen Öl-Megaplayer Saudi Aramco übertroffen).

Doch nur wenige hätten vorhergesehen, dass die Aktie derart steigen würde, als das Unternehmen am 12. Dezember 1980 unter dem Namen „Apple Computer“ an die Börse ging. An diesem Tag gab Apple 4,6 Mio. Aktien zu einem Preis von 22 US-Dollar pro Aktie aus und stieg am ersten Handelstag um 32 % auf eine Marktkapitalisierung von 1,78 Mrd. US-Dollar – weit, weit entfernt vom heutigen Stand.

Apple hat in den fast vier Jahrzehnten seitdem eine Menge Höhen und Tiefen erlebt. 1985 wurde der Gründer Steve Jobs als CEO während schwieriger Zeiten aus dem Amt gedrängt. Ohne den Visionär an der Spitze dachten viele, dass das Unternehmen damit erledigt sei.

Jobs gründete eine neue Firma, die er NeXT nannte. 1996 erwarb Apple jedoch NeXT und brachte einen demütiger gewordenen Jobs zurück als CEO. Das Unternehmen bewegte sich in neue Bereiche und brachte 2001 den iPod auf den Markt und 2007 dann das Gerät, das das Unternehmen zu beispiellosen Höhen führen sollte: das iPhone. Es folgten 2010 das iPad und 2015 die Apple Watch.

In den vergangenen Jahren hat CEO Tim Cook, der 2011 das Unternehmen übernahm, eine Reihe neuer Apple-Dienste entwickelt, von denen viele mit der Basis von 1,5 Mrd. installierten Geräten und 1 Mrd. iPhones ein Hit waren. Erst im vergangenen Jahr hat das Unternehmen vier potenziell große neue Dienste vorgestellt – Apple News+, die Apple Card, Apple Arcade und Apple TV+. Cook hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2020 einen Umsatz von 50 Mrd. US-Dollar mit Dienstleistungen zu erreichen, und das Unternehmen ist auf einem guten Weg dahin.

Was ist das Geheimnis des Erfolgs von Apple? Meiner Meinung nach gibt es mehrere Elemente. Es hat ein geschlossenes System aus Hardware, Betriebssystemen und Software, im Gegensatz zu den meisten anderen Herstellern, die das Windows-Betriebssystem verwenden, oder anderen Smartphone-Marken, die Android nutzen. Die Möglichkeit, die eigene Hardware und Software gemeinsam zu steuern, hat sich als äußerst vorteilhaft erwiesen, da Apple somit eine nahtlose Benutzererfahrung bietet, die man als Nutzer nur schwer verlassen will.

Darüber hinaus ist Apple in der Markenführung unglaublich gut, und zwar seit der bahnbrechenden „Think Different“-Kampagne, die das Unternehmen zu etwas mehr als nur einer Gadget-Firma und später zu einer kultigen „Luxus-für-die-Massen“-Marke gemacht hat.

Letztlich stellt das Unternehmen in der Regel extrem gut gemachte Produkte her, die vor allem auf das Benutzererlebnis gestaltet werden, anstatt lediglich bessere Produktspezifikationen zu bieten, wie z. B. die Menge an RAM oder Speicherplatz. Der iPod war nicht der erste MP3-Player auf dem Markt und das iPhone war nicht das erste Smartphone, aber durch das Design und die Funktionalität hat Apple seine Konkurrenten locker schlagen können.

Wie viel Geld hätten Sie verdient, wenn man beim Börsengang in Apple investiert hätte? Nun, seit 1980 hat Apple seine Aktien dreimal im Verhältnis 1:2 und 2014 einmal im Verhältnis 1:7 gesplittet. Eine Investition von 2.000 US-Dollar im Jahr 1980 hätte etwa 91 Aktien gebracht, die sich also in 5.096 Aktien im Wert von 1,59 Mio. US-Dollar verwandelt hätten, also fast 800-mal so viel wie die ursprüngliche Investition.

Und diese Zahl beinhaltet noch nicht einmal die Dividenden, die derzeit bei 3,08 US-Dollar pro Aktie liegen – und von denen viele glauben, dass sie in diesem Jahr deutlich erhöht werden. Doch selbst bei der derzeitigen Auszahlungsrate würde diese ursprüngliche Investition von 2.000 US-Dollar einem Aktionär allein in diesem Jahr zusätzliche Dividendenzahlungen von 15.695 US-Dollar einbringen.

Tencent

Für frühe Anleger hätte der chinesische Internetsuperstar Tencent (WKN: A1138D) eine Investition von nur 2.000 US-Dollar in weniger als 15 Jahren in mehr als 1 Mio. US-Dollar verwandelt. Tatsächlich durchbrach die Aktie dieses Niveau erstmals Ende 2017 – nur 13 Jahre nach dem Börsengang.

Im Juni 2004 ging Tencent an der Börse von Hongkong zu einem Preis von 3,70 Honkong-Dollar pro Aktie an den Markt und erreichte damit eine Marktkapitalisierung von knapp 800 Mio. US-Dollar. Seitdem hat das Unternehmen seine Aktien einmal gesplittet – ein Split im Verhältnis 1:5 im Jahr 2014 – und dennoch ist der Aktienkurs bis heute auf unglaubliche 400 Hongkong-Dollar gestiegen, während der splitbereinigte IPO-Preis nur 0,74 Hongkong-Dollar betrug.

Das bedeutet, dass eine Aktie von Tencent, die beim Börsengang gekauft wurde, ihren Wert um das 541-Fache erhöht hat, was eine theoretische Investition von 2.000 US-Dollar in weniger als zwei Jahrzehnten in ein Vermögen von 1,08 Mio. US-Dollar verwandelt hat! Darüber hinaus berücksichtigt dieser Gewinn noch nicht einmal die Dividenden. Heute liegt die Auszahlung des Unternehmens bei 1,00 Hongkong-Dollar pro Aktie und während das bei den derzeitigen Werten eine lächerliche Rendite von 0,25 % ist, würde jede Aktie, die zum Preis von 3,70 Hongkong-Dollar beim Börsengang gekauft wird, nun fünf Aktien umfassen, was jährlich 5,00 Hongkong-Dollar einbringt – mehr als die gesamte ursprüngliche Investition.

Wie hat Tencent das geschafft? Mit einer Kombination aus Innovation, einem starken Fokus auf die Kundenerfahrung und unglaublich cleveren Investitionen in andere Unternehmen. Auch der Aufstieg der chinesischen Mittelklasse im letzten Jahrzehnt hat nicht geschadet.

Tencent sieht ganz anders aus als noch 2004. Damals war es vor allem für seine Instant-Messaging-Plattform QQ bekannt und hatte 291 Mio. Nutzer. Heute bestimmt Tencents „Super-App“ und Social-Messaging-Plattform WeChat, die 2011 eingeführt wurde, mit 1,15 Mrd. Nutzern das Leben der Chinesen. Unglaublicherweise hat die alte QQ-Plattform immer noch 731 Mio. Nutzer, obwohl die Zahl zurückgeht, da die Menschen eher auf WeChat setzen.

Tencent ist zudem zum größten Videospiel-Publisher der Welt geworden, und zwar durch eine kluge Strategie, die auf Investitionen in viele andere führende Videospielunternehmen setzt – einschließlich der Unternehmen, die hinter den Megahits Fortnite, League of Legends und Call of Duty stehen. Tencent hat diese Investitionsstrategie mit einer beeindruckenden Position als eine Art Torwächter zum chinesischen Markt kombiniert. Wenn ein ausländisches Gaming-Unternehmen dort einen Titel anbieten möchte, kümmert sich Tencent um die Anpassung des Spiels an das chinesische Publikum (und die Regulierungsbehörden in Peking) und kümmert sich auch um den Vertrieb – natürlich gegen einen Anteil an den Einnahmen oder Gewinnen. Selbst das mächtige Nintendo (WKN: 864009) hat sich mit Tencent zusammengetan, um die Switch in China zu verkaufen.

Neben dem Bereich Gaming schlägt es als Betreiber eines der drei größten Videostreaming-Dienste in China und als Mehrheitsaktionär von Tencent Music (WKN: A2N7WQ), dem größten Musikstreaming-Dienst Chinas, Wellen.

Damit nicht genug, Tencent war auch ein Pionier im Bereich der mobilen Zahlungen mit TenPay, das es den Menschen im Grunde ermöglicht, ihr Bankkonto mit ihrem WeChat-Konto zu verknüpfen und schnelle und einfache Zahlungen vorzunehmen, entweder online oder offline via QR-Code. In China wird der Markt für digitale Zahlungen derzeit vom Duopol von TenPay und Ant Financial, einer Abteilung von Alibaba (WKN: A117ME), beherrscht. Zusammen haben sie einen Marktanteil von über 90 % in diesem Bereich. Für Berichtszwecke fasst Tencent seine Zahlungsverkehrs- und Fintech-Abteilung mit seiner kleinen, aber wachsenden Cloud-Computing-Plattform zusammen und diese Abteilung wuchs 2019 um satte 36 %, womit sie fast gleichauf mit der riesigen Online-Gaming-Abteilung liegt.

Letztlich verfügt Tencent über ein riesiges Investitionsportfolio, das Beteiligungen an großen US-Unternehmen wie Tesla (WKN: A1CX3T) und Snap (WKN: A2DKLMS) sowie den schwedischen Musikstreaming-Giganten Spotify (WKN: A2JEGN) umfasst. Und obwohl Tencent selbst nicht im wachstumsstarken Bereich des chinesischen E-Commerce tätig ist, besitzt es große Minderheitsbeteiligungen an mehreren großen Unternehmen, die dies tun, darunter JD.com (WKN: A112ST), Pinduoduo (WKN: A2JRK6) und Meituan Dianping (WKN: A2N5NR). Im vergangenen Quartal belief sich das öffentliche Investitionsportfolio von Tencent auf insgesamt 49,9 Mrd. US-Dollar – das entspricht mehr als 10 % der Marktkapitalisierung des Unternehmens.

Was hat Tencents schnellen Aufstieg ermöglicht? Nun, es ist hilfreich, dass das Unternehmen im Wesentlichen von der ausländischen Konkurrenz isoliert ist, da die chinesische Regierung den Marktzugang beschränkt. Es ist jedoch mehr als das. Das Managementteam von Tencent ist sehr langfristig orientiert und konzentriert sich auf das Nutzererlebnis, um die Kunden für seine verschiedenen Internetdienste zu gewinnen.

Tencent hat auch meisterhaft erkannt, was es gut kann, und gleichzeitig Topanbieter in verwandten Branchen außerhalb seines Kompetenzbereichs ausgemacht. Der Schwerpunkt auf der Benutzererfahrung ist wichtiger als die sofortige Monetarisierung und die Fähigkeit, andere starke Unternehmen und Unternehmer zu gewinnen, ist eines der wichtigsten Merkmale des Erfolgs von Tencent.

Topunternehmen in der Vergangenheit und in der Zukunft

Sowohl Tencent als auch Apple konnten derart zulegen, weil sie Technologieprodukte entwickeln, die die Kunden begeistern – und zwar so sehr, dass viele im heutigen digitalen Zeitalter nicht mehr ohne sie auskommen können. Darüber hinaus gehören die jeweiligen Kulturen beider Unternehmen zu den stärksten der Welt. Obwohl Apple und Tencent große Erfolge verbuchen konnten, sieht es so aus, als dürften die beiden noch lange Zeit wachsen können.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien Aktien von Apple, JD.com, Spotify, Tencent und Tesla. Billy Duberstein besitzt Aktien von Alibaba, Apple und JD.com.  Dieser Artikel erschien am 19.1.2020 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.



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