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Warum die SAP-Aktie nach den Zahlen im vierten Quartal schwächelt und was einen Einstieg jetzt attraktiv macht

Foto: SAP AG

Im Vorfeld der Zahlenvorlage von SAP (WKN: 716460) hatte ich zur Vorsicht gemahnt. Der Kursverlauf der nachfolgenden Tage scheint mir recht zu geben. Allerdings hat dieser nur zum Teil mit meiner Argumentation zu tun. Ob sich daraus also eine gute Einstiegsgelegenheit ergibt? Lass es uns herausfinden!

Was aus meinen Erwartungen geworden ist

Es waren drei Punkte, warum ich tendenziell eher mit sinkenden Kursen nach der Präsentation zum vierten Quartal rechnete:

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  1. Das neue Führungsduo könnte nüchterner auftreten und die Messlatte etwas tiefer hängen, um früher eigene Erfolge für sich reklamieren zu können.
  2. Wenn mit dem eisernen Besen durchgekehrt wird, dann könnten McDermotts teure Übernahmen zu milliardenschweren Sonderabschreibungen führen.
  3. Mitgehangen, mitgefangen: Wenn die Techwelt einbricht, dann wird wahrscheinlich auch das europäische Flaggschiff mitgerissen.

Nun ist es ja so, dass der Kurs vom Hoch bei 127 Euro im Vorfeld auf 118 Euro am 30. Januar gefallen ist, was einem Minus von 7 % entspricht. Aber wenn wir uns den dritten Punkt anschauen, dann ist trotz Coronavirus-Ängsten nicht viel passiert. Nur die SAP-Aktie hat sich einen kleinen Schnupfen eingefangen, der Gesamtmarkt blieb hingegen fast stabil. Natürlich kann der befürchtete Effekt jederzeit noch eintreten, aber bisher ist eine Verantwortlichkeit nicht erkennbar.

Auch von eisernem Besen ist nicht viel zu sehen. Der Goodwill (Geschäfts- oder Firmenwerte) stieg im abgelaufenen Jahr um satte 5,4 Mrd. Euro und bei den immateriellen Vermögenswerten kamen noch weitere 1,3 Mrd. Euro hinzu. Offenbar ist das Management absolut davon überzeugt, dass die Übernahmen ihren Preis wert waren und dem Konzern folglich auf lange Sicht zu deutlich höheren Gewinnen verhelfen werden, welche den massiven Geldabfluss rechtfertigen.

Ob das Management wohl zumindest tiefstapelte? Davon kann eigentlich auch kaum die Rede sein. Mit Begeisterung wurde Kontinuität demonstriert und der Finanzchef präsentierte stolz ein aufgebauschtes bereinigtes Betriebsergebnis von 8,2 Mrd. Euro. Der Jahresausblick wurde sogar angehoben. Der Unterschied zum offiziellen Ergebnis beträgt allerdings heftige 3,7 Mrd. Euro, wobei Restrukturierungsaufwendungen, anteilsbasierte Vergütungen und Kosten im Zusammenhang mit der Qualtrics-Übernahme die Hauptrolle spielen.

Die Analystengemeinde nahm die Zahlen neutral bis leicht positiv auf. Ihr Hauptaugenmerk liegt auf der Cashflow-Entwicklung, die zuletzt unter den teuren Akquisitionen litt und auch operativ Schwäche zeigte. Insgesamt kann man also sagen, dass die Erwartung richtig war, dass SAP nicht positiv überraschen wird. Punkt 2 und 3 hängen weiterhin wie ein Damoklesschwert über der Aktie, weshalb der Kursrückgang Sinn ergibt.

Wie es nun weitergehen könnte

Mit dieser kleinen Korrektur ist also möglicherweise noch nicht die einmalige Einstiegsgelegenheit gekommen, die sich der eine oder andere vielleicht erhofft. Andererseits stellt eine Vergünstigung von 7 % immerhin eine durchschnittliche Jahresrendite dar, die wir so im Einkauf gegenüber den Höchstkursen gewinnen können. Und wenn wir den Gesamtmarkt und die haarsträubenden Bewertungen einiger Techwerte ausblenden, dann sehen wir eine SAP, die hervorragend für die Zukunft aufgestellt ist.

Was überteuerte Zukäufe angeht, ist auf absehbare Zeit nicht mit negativen Überraschungen zu rechnen. Im Fokus steht nun, das Portfolio zu veredeln, indem die einzelnen Komponenten aufeinander abgestimmt werden, sodass der versprochene Mehrwert für die Kunden entstehen kann. Erste Erfolge sind bereits jetzt sichtbar und die Strategie, das Portfolio in die Cloud zu bringen, scheint voll aufzugehen und sorgt für verlässliche Umsatzströme sowie langfristige Wachstumspotenziale.

Daneben beweist die Tatsache, dass ein ständig wachsendes Partnernetzwerk sich immer stärker auf SAP-Lösungen konzentriert, wie dominant die Walldorfer mittlerweile im Business-Umfeld sind. Systemhäuser, mittelständische IT-Beratungen, Outsourcing-Spezialisten und globale Consultingorganisationen reißen sich gerade darum, Dienstleistungen rund um die Software anzubieten. Jeder Vertriebserfolg lässt auch bei SAP die Kassen klingeln. Es ist eine positive Wechselwirkung, die sich immer höher schaukelt.

Vieles spricht also dafür, dass SAP seine Erfolgsgeschichte weiterschreiben kann, zumal man sich mittlerweile durchaus gegen den Vormarsch von Salesforce.com (WKN: A0B87V) behaupten kann, dank der starken cloudbasierten Verbindung von Kundenbeziehungsmanagement und der Analyse der Kundenerfahrung unter SAP C/4HANA.

Wenn zukünftig teure Einmaleffekte wegfallen, die Umsätze steigen und die Margen wie erhofft ausgeweitet werden können, dann sollte aus dem zuletzt gemeldeten bereinigten Betriebsgewinn von gut 8 Mrd. Euro schon bald ein „echter“ Betriebsgewinn in dieser Höhe nach den IFRS-Regeln werden. Mittelfristig ist sogar noch deutlich mehr möglich.

Aus diesem Blickwinkel heraus wirken die 145 Mrd. Euro Marktkapitalisierung (Stand 30.01.) wie ein fairer Deal. Die beste Investmentstrategie besteht daher womöglich darin, in mehreren Tranchen seine Position aufzubauen. So verpasst man weder den optimalen Einstiegszeitpunkt noch den Fahrt aufnehmenden Zug.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Salesforce.com.



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