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Bezos pumpt weitere 1 Mrd. US-Dollar in Indien, aber Amazon bekommt die kalte Schulter

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Foto: Getty Images

Der Gründer von Amazon (WKN:906866), Jeff Bezos, besuchte kürzlich Indien und kündigte an, dass der E-Commerce-Riese 1 Mrd. US-Dollar in kleine Unternehmen im Land investieren wird. Während er auf einem Gipfel für kleine und mittelgroße Unternehmen (KMUs) in Neu Delhi sprach, behauptete Bezos, dass Amazon bis 2025 Waren im Wert von 10 Mrd. US-Dollar aus Indien exportieren wolle.

Die Amazon-Investoren wären von dieser Ankündigung idealerweise begeistert. Immerhin ist Indien ein schnell wachsender E-Commerce-Markt, der laut einer Schätzung bis 2026 einen Umsatz von 200 Mrd. US-Dollar erreichen könnte, gegenüber nur 39 Mrd. US-Dollar im Jahr 2017.

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Aber ein genauer Blick auf die Situation in diesem Land macht deutlich, dass Amazon hier noch einen steinigen Weg vor sich hat.

Amazons neuer Plan

Bislang behauptet Amazon, mit Hilfe von 50.000 Verkäufern auf seiner Plattform in Indien Waren im Wert von 1 Mrd. US-Dollar in Märkte aus Indien exportiert zu haben.

Dies hat das Unternehmen ermutigt, mehr Geld in kleine und mittlere Unternehmen in Indien zu pumpen. Amazon sagt, dass die Kapitalspritze in Indien in die Digitalisierung der KMUs fließen wird, damit mehr von ihnen Waren online verkaufen können.

Dies ist ein kluger Schachzug von Amazon, da KMUs 40 % der Exporte aus Indien ausmachen und mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 10 % wachsen. Die KMUs an den Online-Handel anzuschließen, sollte Amazon helfen, die Auswahl an Produkten auf seiner Plattform zu erhöhen und seine Chancen zu erhöhen, die indische E-Commerce-Landschaft zu beherrschen, zu einer Zeit, in der sein Erzrivale es ruhig anzugehen scheint.

Das Problem ist jedoch, dass Amazon nicht nur mit einem Rivalen wie Walmart (WKN:860853) in Indien konfrontiert ist. Die Regierung des Landes ist von dem amerikanischen E-Commerce-Riesen nicht beeindruckt, wie die Reaktion auf die jüngste Investition von Bezos im Land zeigt.

Der indische Handelsminister ist nicht beeindruckt

Nicht lange nach der Ankündigung von Bezos machte Piyush Goyal, der Minister für Handel und Industrie in Indien, eine Bemerkung, die auf die Haltung der herrschenden Regierung gegenüber ausländischen Unternehmen hinweist. Er sagte bei einer Veranstaltung in Neu Delhi (via NDTV):

Zweitens, sie mögen eine Milliarde US-Dollar investiert haben, aber wenn sie jedes Jahr eine Milliarde US-Dollar verlieren, dann müssen sie diese Milliarde US-Dollar auch finanzieren. Es ist also nicht so, dass sie Indien einen großen Gefallen tun, wenn sie eine Milliarde US-Dollar investieren.

Goyal fügte hinzu, er frage sich, wie Amazon in Indien riesige Verluste machen könne, obwohl es ein Marktplatzmodell betreibe, das einfach Käufer und Verkäufer verbinden solle.

Im Geschäftsjahr, das im März letzten Jahres endete, verzeichnete Amazons Marktplatz-Geschäft in Indien einen Verlust von 802 Mio. US-Dollar. Der Handelsminister sagte ohne Umschweife, dass Amazon in räuberische Preisgestaltung oder dubiose Handelspraktiken verwickelt sein könnte, was der Grund dafür ist, dass das Unternehmen enorme Verluste gemacht hat.

Goyal’s Kommentare sind nicht überraschend angesichts der Tatsache, dass die indische Regierung nach Beschwerden von Kleinhändlern Maßnahmen zur Eindämmung der hohen Rabatte auf E-Commerce-Plattformen ergriffen hat.

Amazon sieht sich in Indien einer Gegenreaktion von Kleinhändlern gegenüber, die während des Besuchs von Bezos in verschiedenen Städten protestierten. Sie behaupten, dass die von Amazon eingesetzten Rabattpraktiken und Verdrängungspreise die Geschäfte der Kleinhändler im Land zerstört haben.

Dies hat auch dazu geführt, dass die indische Wettbewerbskommission eine formelle Untersuchung der Vorwürfe über unlautere Geschäftspraktiken von Amazon und dem Walmart-Tochterunternehmen Flipkart eingeleitet hat.

Darüber hinaus hätte die scheinbar feindselige Haltung der indischen Regierung zu keinem schlechteren Zeitpunkt für Amazon in Indien kommen können. Reliance hat begonnen, seinen JioMart E-Commerce-Service in Indien zu testen, und plant eine schnelle Ausweitung. Als lokaler Anbieter wird JioMart nicht den regulatorischen Hürden unterworfen sein, denen Amazon ausgesetzt ist.

Letztendlich wird es nicht überraschend sein, dass Amazon in Indien harte Zeiten vor sich hat. Die Regierung scheint Schritte zu unternehmen, um den E-Commerce-Giganten mit Maßnahmen zu zügeln, die seine Ziele zum Scheitern bringen könnten.

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John Mackey, CEO von Whole Foods Market, einer Amazon-Tochtergesellschaft, ist Mitglied des Vorstands von The Motley Fool.

Dieser Artikel wurde von Harsh Chauhan auf Englisch verfasst und am 21.01.2020 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Amazon. 



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