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Diese Aktie ist in den letzten zwölf Monaten um 38,5 % gestiegen – zu Recht heiß begehrt?!

Dividende
Foto: Getty Images

Viele breite Märkte haben innerhalb der letzten zwölf Monate ordentlich zugelegt. Der DAX hat innerhalb des letzten Jahres 2019 beispielsweise um ca. 25 % zugelegt, im neuen Börsenjahr 2020 konnte unser heimischer Leitindex sogar mit einem Zählerstand von 13.601,65 Zählern ein neues Rekordhoch markieren. Der breite Markt ist in der jüngeren Vergangenheit somit ein erfolgreicher Ansatz gewesen.

Eine Aktie, die diese Performance sogar noch toppen konnte, ist die von H&M (WKN: 872318). Das Papier des schwedischen Einzelhändlers aus dem Modebereich ist dabei in den letzten zwölf Monaten von 12,96 Euro auf aktuell 17,96 Euro gestiegen. Das entsprach sogar einem Kursplus von 38,5 % innerhalb dieses Zeitraumes.

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Aber was ist die Aktie heute, nach diesem Anstieg? Noch immer ein Kauf oder eher ein Griff ins Value-Messer? Spannende Fragen, denen wir uns im Folgenden mal etwas widmen wollen.

Die Gründe für die starke Performance

Grundsätzlich mag es dabei einige hervorragende Gründe gegeben haben, weshalb die Aktie in letzter Zeit wieder ordentlich zulegen konnte. Auf Basis eines damaligen Kursniveaus von umgerechnet 136,70 Schwedische Kronen (in etwa) und einem 2018er-Umsatz je Aktie von 127 Schwedische Kronen wurde die Aktie in etwa ihrer jährlichen Umsätze bewertet, was möglicherweise auf ein günstiges Bewertungsmaß schließen ließ.

Bei einer Dividende von 9,75 Schwedische Kronen winkte hier außerdem eine Ausschüttungsrendite von über 7 %, was ebenfalls attraktiv gewesen ist. Sowie möglicherweise unterbewertet, auch wenn der 2018er-Gewinn von 7,64 Schwedische Kronen hier auf eine weniger nachhaltige Dividende schließen ließ.

Ein gigantischer Katalysator dieser Aufwärtsbewegung war dabei jedoch vor allem das Zurückfinden in eine moderate Wachstumsspur. Nachdem H&M über viele Quartale und Jahre hinweg mit rückläufigen Umsatz- und Gewinnzahlen zu kämpfen hatte, stiegen die Erlöse innerhalb des letzten Geschäftsjahres gemäß vorläufiger Zahlen um 11 %. Ein stärkeres Wachstum, wobei Investoren hier die durch die Einbrüche geringere Ausgangslage bedenken sollten. Nichtsdestoweniger könnte das ein Turnaround-Ausrufezeichen gewesen sein, das hier Mut bezüglich operativer Verbesserungen macht.

Ist die Aktie jetzt eine Chance?

Ob die Aktie nun allerdings eine Chance ist, sollten Investoren möglicherweise kritisch hinterfragen. Auf Basis des aktuellen Kursniveaus von umgerechnet 188,96 Schwedische Kronen und dem besagten 2018er-Gewinn je Aktie von 7,64 Schwedische Kronen würde sich das Kurs-Gewinn-Verhältnis hier auf 24,7 belaufen. Selbst wenn der Einzelhändler zurückfände zu seinem bisherigen Bestwert von 12,63 Schwedische Kronen im Jahre 2015, würde das KGV noch immer bei knapp 15 liegen. Allerdings wäre es bis dahin wohl noch immer ein weiter Weg.

H&M mag zwar einige Verbesserungen angestoßen haben, allerdings könnte die Luft weiterhin eng für den Modeeinzelhändler in seiner Nische sein. Von unten drücken Marken wie Kick und Primark, von oben hingegen Mittelklassemarken wie Review, Tom Taylor oder auch andere Vertreter, zu denen H&M irgendwie nie so recht aufschließen konnte. Selbst hier wird die Luft durch die günstige Konkurrenz inzwischen eng, was generell im Modebereich für viel Konkurrenz sorgt.

Eine zweite Baustelle ist außerdem der Onlinehandel. H&Ms Ambitionen werden hier zwar besser, können jedoch weder bei der Auswahl noch beim Service mit etablierten Anbietern wie Zalando mithalten. Auch hier wird die Luft daher eng, was einen etablierten Einzelhändler wie H&M, der eigentlich einen größeren Marktanteil anstrebt, zusätzlich unter Druck setzt.

Das weitere Umsatz- und Ergebniswachstum wird daher kein Selbstläufer und womöglich hat H&M lediglich aufgrund eines lange schwächelnden Geschäfts nun den Turnaround schaffen können. Das sollten Investoren hier möglicherweise bedenken, zumal die Konkurrenz nicht weniger wird.

Ich wäre vorsichtig!

Auch wenn H&M unterm Strich eine starke und bekannte Marke ist und das Umsatzwachstum zurückgekehrt ist, werden die Schweden von vielen klassischen Problemen im Mode- und Einzelhandelsbereich heimgesucht. Die Bewertung ist dabei inzwischen teuer und es erscheint fraglich, ob ein Zurückfinden zu alten Rekordwerten langfristig möglich sein wird. Wobei auch da fraglich ist, ob das Bewertungsmaß günstig wäre.

H&M hat zwar ein erstes Ausrufezeichen gesetzt, wird dieses jedoch zunächst ausbauen und behaupten müssen, ehe man von einer Trendwende sprechen kann. Das Kursplus von über 38 % im letzten Jahr könnte daher durchaus eine klassische Value-Falle sein.

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Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool empfiehlt Zalando.



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