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Gazprom-Aktie auf Siemens’ Spuren? Nein, hier zukünftig nicht mehr!

Pipelines mit Sonnenuntergang
Foto: Getty Images

Die Aktie von Siemens (WKN: 723610) macht gegenwärtig einiges durch. Insbesondere rein reputativ hat die sogenannte Fridays-for-Future-Bewegung den deutschen DAX-Mischkonzern aufs Korn genommen. Im Fokus hierbei: ein umweltpolitisch umstrittenes australisches Projekt, bei dem Siemens eigentlich lediglich ein kleinerer Lieferant ist.

Gegenwärtig existieren dabei natürlich auch einige andere Konzerne, die womöglich ins Visier solcher Umweltaktivisten genommen werden können, wobei es andere hingegen womöglich besser machen. Gazprom (WKN: 903276) könnte so beispielsweise ein Erdgaskonzern sein, der zukünftig sauberer wird.

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Glaubst du nicht? Wirkt zugegebenermaßen auch etwas schwierig, alleine aufgrund der Ausrichtung auf Erdgas. Allerdings scheint der russische Konzern hier vor einem bemerkenswerten Schritt zu stehen:

Sauberere Wasserstoffverarbeitung

Wie mehrere Medien, unter anderem die Welt, in diesen Tagen berichten, scheint der russische Konzern an nachhaltigeren Lösungen zu tüfteln. Insbesondere in der Wasserstoffgewinnung aus Erdgas soll demnach in Tomsk an einem neuen Verfahren gearbeitet werden. Beziehungsweise an einer neueren Technologie, die zukünftig etwas sauberer ist.

Demnach könnte künftig die sogenannte Methan-Pyrolyse das bisherige Elektrolyseverfahren ersetzen, bei dem Erdgas durch Hitze in seine Bestandteile Wasserstoff und Kohlenstoff zerlegt werden soll. Das Verfahren würde demnach bloß einen Bruchteil der Energie des Elektrolyseverfahrens benötigen und sei entsprechend aufgrund dessen klimaneutraler. Zudem würde durch dieses Verfahren nicht das Treibgas CO2 entstehen, das klimapolitisch in diesen Tagen so brisant ist.

Perspektivisch würde sich dadurch die Möglichkeit ergeben, beispielsweise den Erdgaslieferungen für den europäischen Markt mehr Wasserstoff beizumischen, um die Klimabilanz dieses Energieträgers weiter zu verbessern, so beispielsweise Die Welt im besagten Artikel. Durchaus ein bemerkenswertes Szenario für diesen fossilen Erdgaskonzern mit seinen sowieso bereits umstrittenen Pipelines, die früher oder später womöglich ebenfalls mal in den Fokus von Umweltaktivisten rücken könnten.

Die wichtigere Frage: Wird sich das auch wirtschaftlich lohnen?

Die spannendere Frage dürfte an dieser Stelle nun natürlich sein, ob sich ein solches Verfahren mittel- bis langfristig auch wirtschaftlich lohnen wird. Eine klimaneutralere Bilanz ist zwar grundsätzlich ein erstrebenswertes Ziel und kann reichlich Ärger ersparen. Allerdings dürften fossile Energiekonzerne immer in der Kritik stehen, alleine aufgrund ihres wenig nachhaltigen und ressourcenverbrauchenden Geschäftsmodells. Daher scheint die Frage nach dem Warum durchaus angebracht.

Grundsätzlich sind mit solchen Verfahren natürlich auch Kosten für Forschung und Entwicklung verbunden, allerdings dürfte Gazprom ein Interesse daran haben, neue Verfahren zu entwickeln. Vor allem, wenn sie energetisch weniger verbrauchen.

Selbst wenn Wasserstoff bloß ein Nebenprodukt ist, das beigemischt werden kann, so ist die Herstellung dennoch ein Prozess, der optimiert werden und günstiger gestaltet werden kann. Dass Gazprom daran tüftelt, kann daher grundsätzlich als positiv angesehen werden. Sowie vielleicht auch als gewisse Prophylaxe.

Gerade in der aktuellen aufgeheizten Diskussion um Klimaneutralität und Treibgase könnte früher oder später auch ein energetisches Umdenken stattfinden, das zu veränderten Regularien führt, die möglicherweise auch mal für Erdgas und deren Lieferungen gelten könnten. Dass Gazprom hier nun frühzeitig an entsprechenden Lösungen arbeitet, zeigt wohl, dass man einem solchen Kapitel vorbeugen möchte. Gewiss nicht die schlechteste Perspektive.

Eine nette Nebenmeldung

Gazproms neues Verfahren wird sich daher vermutlich weder kurz- noch mittelfristig auszahlen. Überhaupt scheint die Wasserstoffproduktion hier vergleichsweise wenig zum operativen Erdgasgeschäft beizutragen, entsprechend ist diese Meldung wohl eher als Nebenkriegsschauplatz einzuordnen.

Sollte sich irgendwann jedoch der umweltpolitische Wind gegen Energiekonzerne (und nicht gegen DAX-Mischkonzerne) richten und auch zu einem politisch-regulatorischen Umdenken führen, ist es gut zu wissen, dass Gazprom an klimaneutralen Verfahren arbeitet. Das kann womöglich etwas Druck aus dem Markt nehmen.

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Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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