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Amazons größte Cloudkonkurrenten nehmen eher den kleineren Unternehmen die Marktanteile weg

Cloud Computing
Foto: Getty Images

Amazons (WKN: 906866) Cloud-Computing-Geschäft, Amazon Web Services, ist eine massive Gewinnquelle für den Konzern. Das Cloudgeschäft hat in den ersten neun Monaten des Jahres 2019 mehr als 60 % von Amazons Betriebseinnahmen generiert. Diese Zahl könnte im Jahr 2020 noch weiter steigen, weil Amazon verstärkt in Prime Shipping investiert.

Aber Amazon hat im letzten halben Jahrzehnt gesehen, dass einige große Konkurrenten im Enterprise-Cloud-Computing-Markt mitmischen wollten, nämlich Microsoft (WKN: 870747), Alphabets (WKN: A14Y6F) Google und Alibaba. Alle drei konnten in den vergangenen drei Jahren ein stärkeres Wachstum im Cloudgeschäft erzielen als Amazon.

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Tatsächlich verliert Amazon einen Teil seines Marktanteils im Bereich Cloud Computing, wie ein Artikel aus dem „Wall Street Journal“ zeigt. Das Unternehmen besetzte im Jahr 2016 53,7 % des Marktes, im Jahr 2018 waren es laut Gartner nur noch 47,8 %. Aber kleinere Unternehmen haben viel mehr Schmerzen. Der kombinierte Marktanteil der Wettbewerber außerhalb der Top 5 fiel von über 50 % im Jahr 2015 (dem Jahr vor dem Höchststand des Marktanteils von Amazon) auf weniger als die Hälfte im Jahr 2018.

Amazon bleibt allerdings sowohl in Bezug auf den Marktanteil als auch auf die Innovationskraft mit Abstand Marktführer. Die Frage, die sich in Zukunft stellt, ist, ob die weiteren Bemühungen von Microsoft, Google und Alibaba wirklich den Marktanteil von Amazon verringern können. Kleinere Konkurrenten sind noch weiter abgeschlagen.

Wettbewerber gewinnen Anteile dazu

In den meisten Fällen nehmen die Konkurrenten Amazon nicht die bestehenden Kunden weg. Selbst wenn ein bestehender AWS-Kunde einen neuen Vertrag mit Google oder Microsoft schließt, geht es meist nur um einen Teil des Cloud-Computing-Bedarfs.

Google hat ausgezeichnete Cloud-Computing-Dienste entwickelt, die sich auf die Angebote konzentrieren, die der Konzern am besten beherrscht, zum Beispiel Analysen – man nimmt einen Haufen Daten und wertet nur die relevanten Teile aus, wie eine Google-Suche. Wenn also ein Unternehmen wie Spotify eine ganze Reihe personalisierter, algorithmisch generierter Playlisten für seine Nutzer erstellen möchte, dürfte Google der richtige Ansprechpartner sein. Aber das bedeutet nicht, dass die bestehenden Verträge von Spotify mit Amazon Web Services – für Dinge wie das Speichern aller Songdateien in Spotifys Katalog – einfach verschwinden.

Neulich hat Amazon einen beachtlichen Auftrag von Snap erhalten, kurz nachdem das Unternehmen einen Vertrag unterzeichnet hatte, um Googles größter Cloudkunde zu werden. Das zeigt, wie unentbehrlich Amazon für Unternehmen sein kann, die auf Cloud Computing setzen.

Derweil kommen einige der größten Kunden von Microsoft aus dem Einzelhandel, die mehr Dinge in die Cloud verlagern, aber eben nicht Amazon stärken wollen. Es besteht die Befürchtung, dass Amazon durch den Zugriff auf Daten konkurrierender Einzelhändler Vorteile erlangt, auch wenn das Unternehmen behauptet, dass der Cloud-Computing-Arm und der Einzelhandelsarm getrennt voneinander arbeiten. Daher hat Microsoft einige große Cloud-Computing-Verträge von Einzelhändlern gewonnen. Viele Investoren fordern deswegen, dass Amazon AWS ausgliedert.

Microsoft hat im Oktober zudem einen Auftrag vom Pentagon erhalten, um Cloud-Computing-Dienste im Wert von bis zu 10 Milliarden USD anzubieten. Das kam für Analysten, Investoren und Amazon überraschend. Amazon geht diese Entscheidung derzeit vor Gericht an. Amazon sagt, dass AWS mehr „Sicherheit, Effizienz, Belastbarkeit und Skalierbarkeit der Ressourcen“ als Microsoft bietet – Faktoren, die bei der Entscheidung der Regierung hätten ausschlaggebend sein sollen.

Amazon-Investoren sollten sich keine Sorgen machen

Google und Microsoft werden immer in der Lage sein, bestimmte Dinge besser zu machen als Amazon. Aufgrund der Art ihres Kerngeschäfts entwickeln sie Dienste, die sie selbst nutzen können, und sie können aus diesen Investitionen größere Erträge erzielen als Amazon, wenn es nur darum geht, weitere Cloud-Computing-Dienste anzubieten.

Amazon sollte also nicht versuchen, seine Konkurrenten in Forschung und Entwicklung zu schlagen, um einen Vorsprung herauszuarbeiten. Stattdessen sollte sich der Konzern auf das konzentrieren, was er am besten kann. Letztlich sind Google und Microsoft in den letzten Jahren genau auf diese Weise gewachsen.

Derweil werden Amazons Bemühungen, neue Märkte zu erschließen, einschließlich des Lebensmittelgeschäfts, des Versands und des Gesundheitswesens, einige Kunden weiterhin zu Microsoft oder Google treiben, weil sie eben auf keinen Fall Amazon als Partner haben wollen. Dennoch dürfte es nur wenige solcher Fälle geben, solange Amazon seine Wettbewerbsvorteile bei der Auswertung von Kunden-, Verkaufs- und Lieferantendaten behält.

Microsoft und Google könnten also weiterhin schneller als Amazon wachsen, aber Investoren können eine größere Konsolidierung des Marktes erwarten, weil Amazon weiterhin Marktführer im Bereich Cloud Computing bleibt.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Alphabet, Amazon, Microsoft und Spotify Technology. Adam Levy besitzt Aktien von Alphabet, Amazon und Microsoft. Dieser Artikel erschien am 7.1.19 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.



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