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CES-Paukenschlag SONY-Elektroauto: Gut für Conti und Magna, schlecht für Infineon

Autonomes Fahren Software Zukunft der Autoindustrie
Bild: Continental AG

Sony (WKN: 853687), die großartigste Marke der 80er-Jahre, präsentiert sich überraschend als Autobauer auf der Technikmesse CES in Las Vegas. Niemand wusste im Vorfeld davon und nun kochen natürlich die Spekulationen hoch, wie ernst es den Japanern beim Einstieg in den aktuell noch von Tesla (WKN: A1CX3T), Volkswagen (WKN: 766403) und asiatischen Herstellern dominierten Markt ist.

Aber geht es wirklich darum, eine neue Marke in dem ohnehin bereits dicht gedrängten Feld der Fahrzeughersteller zu etablieren? Nein, vieles spricht dafür, dass Sony andere Ziele verfolgt und deshalb gezielt auf Zulieferer aus Deutschland und Österreich setzt, wie etwa Continental (WKN: 543900) und Magna (WKN: 868610).

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Ein Auto, das begeistern will

Die CES bietet immer ein schönes Schaufenster für die Techniktrends des gerade erst gestarteten Jahrs. Da Autos immer mehr mit Technologie vollgepackt werden und zu rollenden Smartphones mutieren, macht sich die Branche dort zunehmend breit, sodass zukunftsweisende Visionen von neuen und alten Herstellern zu sehen sind.

Der mit Unterhaltungselektronik weltweit berühmt gewordene Sony-Konzern ließ am Dienstag die Katze aus dem Sack: Eine luxuriös anmutende Elektrolimousine mit jeder Menge technischen Finessen. Das Vision-S genannte Modell mit windschnittiger Schnauze und lang gezogener Dachlinie verfügt über einen geräumigen Innenraum mit Panoramadisplay.

Dass unter der Haube ein leistungsfähiger Antriebsstrang verbaut ist, versteht sich von selbst, aber darauf lag nicht der Fokus der Präsentation. Auch die Batterie spielt keine Rolle, nach dem der Lithium-Ionen-Pionier sein entsprechendes Geschäft vor einigen Jahren an Murata (WKN: A0YKG0) abgegeben hatte.

Sonys Strategie gibt Aufschluss über die wahren Absichten

Nachdem die klassischen Anwendungen von Bildsensoren wie etwa Digitalkameras und Camcorder immer weniger Umsatz bringen, entwickelt Sony seit einigen Jahren intensiv neue Anwendungsfelder. Im Bereich der Smartphones konnten bereits große Erfolge gefeiert werden und nun nimmt sich der Marktführer verstärkt den Automobilmarkt vor. Der zunehmende Einsatz von Assistenzsystemen, die auf speziellen Videokameras, Radartechnik und Lidarsystemen basieren, eröffnen Sony großartige Potenziale.

CEO Kenichiro Yoshida sieht Automobilelektronik als den bedeutendsten Wachstumsmarkt der kommenden Jahre, Sony will hier ein Protagonist sein. Das belegt auch der Einstieg in den Markt für Lidar-Systeme, der vor einigen Tagen bekannt wurde. Sony könnte damit seine Größenvorteile ausspielen und ein ebenso preiswertes wie hochintegriertes System mit passendem Bildsensor anbieten.

Bisher konnte der Erfolg bei den Smartphones im Automobilbereich nicht wiederholt werden. Zu eng seien die Bande zwischen den dort bereits etablierten Spielern, sodass Sony nur schwer einen Fuß in die Tür bekomme. Der Chef der Halbleitersparte Terushi Shimizu hatte es sich einem aktuellen Bericht der „Financial Times“ zufolge zur Aufgabe gemacht, diese Barrieren zu durchbrechen. Ein Ergebnis davon lässt sich nun auf der CES bestaunen.

Ich denke, es ist kein Zufall, dass Sony für das Projekt die Zulieferer ZF, Bosch und Continental mit ins Boot geholt hat. Die drei gehören zu den engsten Kooperationspartnern von NVIDIA (WKN: 918422), dem dominanten Spieler für automotive Computer-Hardware. Sie setzen mit die Standards, was die zukünftigen Assistenzsysteme angeht, und wenn es Sony gelingt, sie davon zu überzeugen, zumindest teilweise seine halbleiterbasierten Komponenten zu verwenden, dann wäre dies ein riesiger Fortschritt.

In diesem Sinne verstehe ich das Sony-Auto eher als Technologieträger, selbst wenn der weitere Partner Magna das Auto möglicherweise in einer Kleinserie bauen wird. Dass damit gleichzeitig die Qualität der neuen Soundsysteme mit den von Sony beworbenen High-Resolution-Audiofähigkeiten auf hervorragende Weise präsentiert werden können, ist ein schöner Nebeneffekt für den Konzern.

Wer hier wirklich zittern muss

Für Volkswagen und Co. besteht hier insgesamt kein Grund für Sorgenfalten. Sony wird sicherlich nicht zum Volumenhersteller von Elektroautos. Für die großen deutschen Automobilzuliefererkonzerne wiederum stellt es einen Ritterschlag dar, dass die Japaner die Nähe zu ihnen suchen, um ihr Automobilgeschäft beschleunigt voranzubringen. Gerade ZF und Continental agieren als Technologieintegratoren und sind daher immer auf der Suche nach den besten verfügbaren Komponenten.

Da kommt es gelegen, wenn Sony etwas Substanzielles beitragen kann, damit sie sich technologisch an der Spitze halten können. Hinzu kommt als positiver Aspekt, dass die Zulieferer erneut unter Beweis stellen können, dass sie im Verbund in der Lage sind, komplette Fahrzeugprojekte auf höchstem Niveau zu realisieren. Das dürfte ihre Verhandlungsmacht gegenüber den etablierten Herstellen verbessern.

Sorgen machen müssen sich daher am ehesten die in der Automobilbranche bereits etablierten Lieferanten der entscheidenden Bausteine für Assistenzsysteme. Das sind zum Beispiel Infineon (WKN: 623100), OSRAM (WKN: LED400) und ON Semiconductor (WKN: 930124). Sony hat die Marke, die Größe und die Technologie, um schnell Erfolge erzielen zu können. Dank des Coups mit dem Elektroauto haben sich die Japaner nun auch in das Bewusstsein der Verantwortlichen katapultiert. Jeder weiß nun, dass Sony gekommen ist, um zu bleiben.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Nvidia und Tesla.



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