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Nach VARTA und Wasserstoff: Was wird das heißeste Anlegerthema 2020?

Foto: Getty Images

Jedes Jahr hat seine großen Anlegerthemen. Oft geht es dabei um Dinge, die zunächst nur Experten verstehen, aber dann will plötzlich jeder mitreden und die Aktien heben ab. Das Spektrum reicht von Cloud und künstlicher Intelligenz über Lithium, Wasserstoff und Marihuana bis hin zu Fintechs und Bitcoin.

Wer sich frühzeitig bei passenden Unternehmen positioniert hat (und gegebenenfalls rechtzeitig den Absprung geschafft hat), der konnte jeweils ein kleines Vermögen machen. Deshalb könnte es sich lohnen, sich jetzt im Januar Gedanken zu machen, was über die nächsten Monate die Gemüter der globalen Investoren bewegen könnte.

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Nicht jedes Hypethema eignet sich gleich gut

Bei heißen Anlegerthemen denken wir oft an Megatrends und Technologiehypes. Nicht immer führt uns diese Spur jedoch zu guten Investmentideen. Wer hätte zum Beispiel gedacht, dass einer der größten Profiteure des Internets der Dinge der Knopfzellenhersteller VARTA (WKN: A0TGJ5) sein wird? Viele andere relevante Unternehmen profitieren entweder nur am Rande von dem Thema oder wurden noch gar nicht an die Börse gebracht, sodass höchstens Venture-Capital-Investoren etwas davon haben.

Aktuell fließen Wagniskapital-Milliarden in SpaceTech-Start-ups und Quantum Computing. Sucht man hingegen nach gut investierbaren Spezialisten, dann wird man kaum fündig. Häufig ist es auch so, dass die ersten, die an die Börse streben, nicht unbedingt die aussichtsreichsten Unternehmen sind.

Ärgerlich ist ebenfalls, wenn bei starken technologischen Trends das betreffende Geschäft nur einen Randbereich für die wichtigsten Spieler darstellt. Das ist beispielsweise bei Brennstoffzellenkomponenten so. Ein weiteres Problem für Anleger besteht darin, dass gut laufende Themen regelmäßig gekapert werden. Das sieht man aktuell bei der künstlichen Intelligenz, wo heute nahezu jedes Unternehmen behauptet, ein KI-Experte zu sein.

Wir müssen folglich drei Fragen beantworten: erstens, was in diesem Jahr alles besonders relevant wird, zweitens, was davon gut investierbar ist, und drittens, welche Unternehmen wirklich etwas draufhaben, um substanziell gestaltend zu wirken.

Einer meiner Favoriten für 2020: Additive Fertigung – raus aus der Werkstatt, rein in die Massenfertigung

Der 3D-Druck hat bereits seinen ersten Hype hinter sich. Die Presse überschlug sich mit immer neuen Einsatzgebieten der wundersamen Technik und man hatte den Eindruck, als ob schon bald in jedem Wohnzimmer ein solches Gerät stehen würde, um uns wie der Replikator von Raumschiff Voyager jede gewünschte Sache auf Knopfdruck zu produzieren. Bislang beschränkt sich der Markt jedoch noch weitgehend auf ambitionierte Bastler, Universitätslabore und die Prototypenentwicklung.

Entsprechend wird es auch noch etwas dauern, bis Aktien etwa von Stratasys (WKN: A1J5UR) ihre Höchstkurse von 2013 und 2014 wiedersehen. Aber zwischenzeitlich hat sich einiges getan. Die Materialien sind stärker, die Druckverfahren präziser und die Software anwendungsfreundlicher geworden. Zudem haben die Geräte mächtig an Geschwindigkeit zugelegt und können sich heute dank abgestimmter Standards nahtlos in industrielle Fertigungslinien integrieren.

Gerade deutsche Konzerne aus dem Umfeld von Materialtechnik und Automotive wirken dabei als treibende Kräfte. BASF (WKN: BASF11) hat zum Beispiel seit 2017 gleich mehrere Spezialisten übernommen, unter anderem, um großformatigen Kunststoffdruck voranzubringen. Die Porsche Automobil Holding (WKN: PAH003) und Siemens (WKN: 723610) haben sich bei Markforged und Seurat eingekauft, die beide einen Quantensprung versprechen, insbesondere was die Strapazierfähigkeit der gefertigten Teile angeht.

Markforged wächst sehr schnell, woran die Partnerschaft mit Siemens, die 2019 noch vertieft wurde, sicherlich einen guten Anteil hat. Interessant ist auch, was BMW treibt. Deren Beteiligung Carbon hat ein Verfahren entwickelt, das eine dramatisch schnellere Fertigung von hochwertigen Kunststoffteilen ermöglicht. Besonders spannend ist, dass mit Ellen Kullman kürzlich eine hochkarätige neue Chefin nominiert wurde. Sie war früher als CEO bei DuPont tätig.

Bereits 2017 investierte der Venture-Arm der Münchener zudem in Desktop Metal, einen starken Metalldruck-Spieler, der ebenfalls das Potenzial hat, es auf den Fabrikboden zu schaffen. Zahlreiche weitere Beteiligungen und Allianzen zeigen, wie ernst die Industrie das Thema additive Fertigung heute nimmt. Es spricht für mich vieles dafür, dass die Nachfrage sich nun exponentiell entwickeln wird.

Was sonst noch geht

3D-Druck ist für mich ein Thema, das nicht nur schon bald erneut abheben könnte, sondern auch recht gut investierbar ist. Aber voraussichtlich werden auch andere Dinge die Börsencommunity bewegen. Absehbar ist bereits, dass 5G neue Gewinner hervorbringen wird, da die neue Funktechnik ein ganzes Bündel an Subtrends mit sich bringt und eng mit weiteren Trends wie Industrie 4.0 und Fahrzeugautonomie verknüpft ist.

Auch die immer intensiver werdende Klimadiskussion wird auf dem Börsenparkett widerhallen, im Positiven wie auch im Negativen. Meine Erwartung ist, dass nun jeder Stein umgedreht wird. Der frühere Fokus auf Verkehr und Wärmedämmung wird ausgeweitet, sodass beispielsweise auch Kryptowährungen und Videostreaming ins Visier geraten, welche die globalen Rechenzentren zur reinen Unterhaltung unter Dampf halten.

Andererseits stehen vielfältige Technologien zum Einfangen des Kohlendioxids vor dem Durchbruch. Dank des Zertifikatehandels entstehen ganz neue Geschäftsmodelle und es steht zu erwarten, dass sich dabei auch Privatanleger immer stärker involvieren können. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen lanciert den Green Deal und „ihre“ Bank, die EIB, ist auf dem besten Weg, zur Klimabank zu werden, welche die Eindämmung des Klimas den Gesetzen von Preis, Angebot und Nachfrage unterwirft.

Industrieunternehmen können so zwischen Energieeffizienzmaßnahmen, erneuerbaren Energien und Aufforstungsprojekten entscheiden. Besonders spannend sind dabei Ansätze zur Kohlenstoffbindung über fortschrittliche Algenanlagen. Je nach Einsatzbedingungen werden Faktoren von 10 bis 400 im Vergleich zu Bäumen genannt, was die Leistungsfähigkeit pro Quadratmeter angeht.

Das Start-up Hypergiant Industries will schon in diesem Jahr mit einer marktfähigen Lösung am Start sein und es ist absehbar, dass viele Milliarden in diese Richtung fließen werden. So eröffnet sich etwa für Projektierer und Betreiber von Wind- und Solaranlagen wie Acciona (WKN: 865629) ein neues attraktives Betätigungsfeld. Weitere Lösungen sind von Chemiekonzernen wie BASF und Covestro (WKN: 606214) zu erwarten.

In zwölf Monaten werden wir wissen, ob die heißesten Anlagethemen für 2020 unter den hier genannten sind. Ziemlich sicher wird es aber auch wieder einen Überraschungshit wie VARTA geben.

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Ralf Anders partizipiert über ein von ihm betreutes Indexzertifikat an der Aktienentwicklung von Siemens. The Motley Fool empfiehlt Stratasys.



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