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Darum könnte 2020 das Jahr für Lithium-Aktien werden

Foto: Getty Images

Entgegen früheren Erwartungen war 2019 ein weiteres Übergangsjahr für die Elektromobilität und die Performance der Lithium-Aktien war eher unterirdisch. Egal ob SQM (WKN: 895007), Albemarle (WKN: 890167), Orocobre (WKN: A0M61S) oder Livent (WKN: A2N464): Fast überall ging es seit Jahresanfang bergab mit den Kursen. Aber 2020 gibt es keine Ausreden mehr, denn schon in wenigen Wochen werden die Modelloffensiven der Hersteller ihre Wirkung zeigen und den Absatz von Elektrofahrzeugen antreiben. Mindestens genauso wichtig ist dabei für die Aktien, wie sich die Angebotsseite entwickelt.

Die Nachfrage wird explodieren

Ausgerechnet die Klimagesetzgebung hat wohl verhindert, dass noch 2019 das Angebot an Elektrofahrzeugen deutlicher wächst. Erst die ab Januar 2020 verkauften Autos gehen in die Kalkulation ein, von der abhängen wird, ob den Autokonzernen Strafen aufgebrummt werden. Jetzt haben sie es jedoch umso eiliger: Allein in Europa werden 2020 voraussichtlich über 30 vollelektrische Pkw-Modelle auf den Markt kommen. Hinzu kommen elektrifizierte Lieferwagen, Busse, Lastwagen, Boote und unbemannte Luftfahrzeuge sowie eine Unmenge an Hybridmodellen.

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Auch in Letzteren werden Lithiumbatterien verbaut, die zwar kleiner sind als bei den rein elektrischen, aber sich über die Masse trotzdem summieren. Dass das immer attraktivere Angebot keine Abnehmer finden würde, ist dabei kaum vorstellbar, denn der gesetzliche Rahmen erzwingt den Erfolg geradezu. Städte haben sich verpflichtet, zunehmend auf Elektrobusse zu setzen, und die Autobauer werden alles daransetzen, ihre Quote zu steigern, beispielsweise durch besonders attraktive Leasingangebote.

Unter diesen Voraussetzungen kommt natürlich die Frage auf, ob das Angebot diesen Nachfrage-Boom decken kann.

Das Angebotswachstum wurde ausgebremst

Das etwas überraschend schwache Preisniveau am Lithiummarkt hat die Hersteller in diesem Jahr verunsichert. Diverse Expansionsprojekte wurden verschoben, um die Finanzen im Griff zu behalten und einem wachsenden Überangebot vorzubeugen. So rechnen die Experten von S&P Platts auch damit, dass die ungünstigen Marktbedingungen 2020 zunächst noch anhalten werden. Weitere Unsicherheit kommt vom anderen wichtigen Absatzmarkt, den stationären Energiespeichersystemen, wo lithiumfreie Technologien zunehmend marktreif werden.

Trotzdem kommt es mittelfristig primär auf mobile Anwendungen an, weshalb Benchmark Mineral Intelligence erwartet, dass die Preise schon innerhalb des zweiten Halbjahrs 2020 anziehen werden. Neben dem verlangsamten Kapazitätsausbau der etablierten Spieler dürfte es nun auch noch einige Zeit länger dauern, bis Bolivien sein Gewicht einbringt, nachdem in den Wirren der Revolution vom November auch die Industrialisierungsprojekte am Salzsee von Uyuni vorerst gestoppt wurden.

Es wird daher insgesamt spannend, zu sehen, wie gut es gelingt, die bald schnell wachsende Nachfrage zu bedienen. Aus einem Überangebot könnte schnell eine Rohstoffknappheit entstehen.

Auf was es jetzt bei der Aktienauswahl ankommt

Die Angebots- und Nachfragesituation ist sicherlich eine wichtige Basis für alle Lithium-Aktien, aber die stark unterschiedliche Performance einzelner Werte zeigt uns, dass es auch auf weitere Details ankommt. Während sich nämlich beispielsweise Livent seit Jahresanfang etwa halbiert hat (Stand 27.12.2019), ist Ganfeng Lithium (WKN: A2N6UN) über die letzten Monate regelrecht abgehoben.

Große Unterschiede gibt es bei der Gestaltung der Abnahmeverträge. Albemarle setzt auf langfristige Beziehungen mit relativ stabilen Preisen. SQM auf der anderen Seite verkauft bevorzugt am Spotmarkt zum tagesaktuellen Preis und wäre daher im Vorteil, wenn sich das Umfeld günstig entwickelt. Ganfeng wiederum profitiert aktuell von einem Liefervertrag mit BMW (WKN: 519000) über 540 Mio. Euro. Das Lithiumhydroxid soll von 2020 bis 2024 geliefert werden und in 25 elektrifizierten Modellen des Konzerns zum Einsatz kommen.

Des Weiteren kommt es auf die Produktionskosten an, denn nur wenn diese deutlich unter dem erzielbaren Verkaufspreis liegen, wirft das Geschäft auskömmliche Gewinne ab. An dieser Front sieht sich Orocobre vorn, die in Argentinien Zugriff auf einen der besten Salzseen haben, der andererseits aber weit weg von den wichtigen Absatzmärkten gelegen ist.

Es gibt folglich einiges zu bedenken. Sicher ist, dass die vielfach zurückgekommenen Kursniveaus das Chancen-Risiko-Verhältnis verbessert haben und die Elektromobilität mit Macht kommt. Von daher denke ich, dass der Zeitpunkt, um erste Positionen aufzubauen, durchaus günstig wirkt.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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