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Nestlé-Aktie mit Luxusproblem: Haben die Schweizer zu viel Geld?

Dividende Dividendenrendite
Foto: Getty Images

Für die Aktie von Nestlé (WKN: A0Q4DC) geht in diesen Tagen ein erfolgreiches Börsenjahr 2019 zu Ende. Alleine aus Sicht des Aktienkurses konnte die Schweizer Dividendenperle von einem Kursniveau von 71,00 Euro auf die aktuellen Notierungen von 97,50 Euro (20.12.2019, maßgeblich für alle Kurse) steigen. Das entspricht immerhin einem Kursplus von knapp über 37 % innerhalb der letzten Jahresfrist.

Zudem gab es auch einige operative Highlights, die es zu bestaunen galt. Der Konzernumbau des Schweizer Lebensmittelgiganten wurde beispielsweise signifikant vorangetrieben. Außerdem zeigte sich einmal mehr ein moderates Umsatzwachstum, das hier für ein hohes Maß an Beständigkeit sorgte.

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In einem Interview mit der „Handelszeitung“ hat nun jedoch ein Funktionär sinngemäß zugegeben, dass die Schweizer ein Luxusproblem haben könnten: zu viel Cash. Schauen wir im Folgenden daher einmal, wie der Lebensmittelkonzern das lösen wird und welche Prioritäten es dabei zu beobachten gilt.

Ein bemerkenswertes Interview!

Unterm Strich war es niemand Geringeres als der Präsident der Schweizer Firma, Paul Bulcke, der sich im Rahmen des besagten Interviews die Ehre gegeben und über mehrere wichtige Themen gesprochen hat. Unter anderem ging es um Krawatten, seine 40-jährige Amtszeit bei den Schweizern, den Stolz der Schweizer und auch die Wahrnehmung des Konzerns.

Speziell die Kritik ist schließlich in den letzten Jahren nicht spurlos am Konzern vorbeigegangen, und auch hier gab es mit Sicherheit einige nicht wenig diskutable Lösungen, die dem Funktionär eingefallen sind. Hängen geblieben bin ich als unternehmensorientierter Investor jedoch bei einem anderen Punkt.

Auf die Fragen, ob Nestlé im Geld schwimme und möglicherweise zu viel Cash besitze, gab es nämlich nur ausweichende Antworten. So äußerte sich der Funktionär beispielsweise auf die Frage, ob es sinnvoll sei, nahe am Höchstkurs eigene Aktien zurückzukaufen, dahin gehend, es sei ein positives Zeichen, dass man überhaupt Aktien zurückkaufen könne. Nichtsdestoweniger hätten Investitionen ins Geschäft und in die Zukunft der Schweizer stets Priorität, auch wolle man berechenbar für die Investoren bleiben. Auch, natürlich, aus Sicht der Dividende.

In den kommenden Jahren dürfte es für Investoren daher wohl keine Überraschungen geben. Die Dividende dürfte nach diesen Aussagen munter weiter steigen und es wird zusätzliches Geld per Aktienrückkäufe an die Investoren ausgeteilt. Doch hat Nestlé derzeit etwa wirklich ein Cashproblem und weiß gegenwärtig nicht wohin mit seinem Geld?

Es ist wohl ein bisschen komplizierter

In meinen Augen ist es an dieser Stelle wohl ein wenig komplizierter. Nestlé besitzt natürlich einen gewissen Ruf als Dividendenaktie und es ist keine Schande, eine zuverlässige, moderat wachsende Dividende in Aussicht zu stellen. Gewissermaßen handelt es sich hierbei ja schließlich um eine Qualität, die Investoren sehr schätzen, zumal das moderate Umsatzwachstum wohl auch eine solche Entwicklung weiterhin ermöglicht.

Die Aktienrückkäufe, die nun angekündigt worden sind, sind allerdings ein zweischneidiges Schwert. Nestlé plant schließlich, bis zu 20 Mrd. Schweizer Franken zusätzlich an die Investoren ab dem kommenden Jahr auszuschütten, vorzugsweise über diese Kapitalmaßnahme. Möglich sei zwar auch eine Sonderdividende, allerdings ist dies, so meine Lesart, die bevorzugte Variante.

Nestlé wird derzeit jedoch mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von jenseits der 30 bewertet und verfügt dabei über eher moderate Wachstumsaussichten. Ob die eigenen Aktien daher das geeignetste Mittel für diese Cashpolster sind, darüber lässt sich vortrefflich streiten.

Nach dem Konzernumbau dürften zwar geeignete Maßnahmen innerhalb des Portfolios eher selten sein, jedoch ist die Lebensmittelindustrie möglicherweise in einem stärkeren Wandel als jemals zuvor. Neue Wachstumsmöglichkeiten ergeben sich schließlich im Bereich Kaffee, wo die Margen bedingt durch kleinere Portionen, Kapseln und Pads immer weiter ansteigen, sowie im veganen Markt. Vielleicht sollten Mittel für den einen oder anderen Coup zurückgehalten werden, sofern sich hier eine Chance ergibt.

Der falsche Schritt?

Grundsätzlich kann man die hohen Kapitalrückführungen via Aktienrückkäufe daher auch kritisch bewerten und möglicherweise wäre Cash in Anbetracht der ambitionierten Bewertung die bessere Option. Es dürfte daher spannend werden, wie die aktuellen Maßnahmen in der Retrospektive ankommen werden, wobei sich das Management der Schweizer mit den Aktienrückkäufen in Anbetracht der aktuellen Bewertung zumindest angreifbar machen wird.

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Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool empfiehlt Nestlé. 



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