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Hätte man 1000 USD in den Börsengang von American Express investiert, hätte man jetzt so viel

Debit- und Kreditkarten
Foto: Getty Images

Die Investition in einen Börsengang (IPO) hat etwas Besonderes. Es ist die erste Chance für viele Investoren, ein Stück des realen Unternehmens zu kaufen, in der Hoffnung, dass es mit der Zeit zu etwas viel Größerem wird. Diese Erwartungen wurden für die damaligen Investoren von American Express (WKN:850226) sicherlich erfüllt.

Dahinter steckt mehr als nur ein Haufen kalter Zahlen, und zwar eine Geschichte voller praktischer Lektionen für den heutigen Investor. Hier erhältst du einen kleinen Einblick, wie viel eine Investition von 1.000 US-Dollar in den Börsengang von AmEx heute wert wäre.

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Das unglaubliche Wachstum von American Express

American Express begann 1850 und versandte Artikel mit Pferden und Wagen im ganzen Land. Kurz darauf wechselte das Unternehmen zu Finanzdienstleistungen und kaufte und verhandelte im Auftrag der Kunden. Vieles ist in 170 Jahren passiert, aber in diesem Artikel behandeln wir das Unternehmen ab dem 18. Mai 1977 – dem ersten Tag von American Express an der New York Stock Exchange. Zu diesem Zeitpunkt war das Unternehmen bereits seit 20 Jahren im aufkommenden Kreditkartengeschäft tätig.

Nicht alle Börsengänge sind gute Investitionen. Warum also sollte jemand 1977 American Express kaufen? Nun, Kreditkarten waren ein aufkommender Trend, und AmEx war damals ein First Mover und führender Marktteilnehmer in diesem Sektor. Mein Großvater war Kleinunternehmer in den frühen Tagen der Kreditkarten. Er erinnert sich, wie ein Kreditkartenunternehmen ihn davon überzeugt hat, die Karte als Zahlungsmittel zu akzeptieren, indem es ihm 3 % für jede Transaktion angeboten hat. Einige Jahre später änderten sich jedoch die Bedingungen, und ihm wurde ein Prozentsatz pro Transaktion berechnet. Mit anderen Worten, als die Nachfrage groß genug war, stoppten sie die Subventionen und verlangten Geld für die Abwicklung. Aufmerksame Investoren hätten den Trend frühzeitig erkennen können.

Die Aktie von American Express begann am ersten Tag bei 3,17 US-Dollar. Eine Investition von 1.000 US-Dollar hätte 315 Aktien eingebracht. Seit der Notierung an der New York Stock Exchange hat sich die Aktie viermal aufgeteilt. 1983 gab es sowohl einen 4:3-Split als auch einen 3:2-Split. 1987 gab es einen 2:1-Split, 2000 einen 3:1-Split. Diese Splits zusammengenommen machten aus 315 Aktien von 1977 ganze 3.780 Aktien 23 Jahre später.

Es wird noch besser

Etwas wirklich Interessantes geschah 2005, als American Express Ameriprise Financial (WKN:A0F55S) in seine eigene börsennotierte Gesellschaft ausgliederte. American-Express-Aktionäre erhielten automatisch eine Ameriprise-Aktie pro fünf American-Express-Aktien. Daher bekam man jetzt 756 Ameriprise-Aktien dazu.

Ausgründungen sind selten, aber lukrativ für die Investoren. Sie werden oft dazu genutzt, brachliegende Geschäftspotenziale zu erschließen. Vielleicht gelingt es einem engagierten Spin-off, eine Chance zu nutzen, die das Alt-Geschäft verpasst hat. Eine Studie des Staates Pennsylvania ergab sogar, dass Spin-off-Unternehmen in den ersten drei Jahren als eigenständiges Unternehmen im Durchschnitt über dem Marktdurchschnitt performten. Für die Investoren ist es das Beste beider Welten. Du hältst Anteile des Unternehmens, in das du investiert hast, während du gleichzeitig kostenlos die Beteiligung an einem anderen Unternehmen erhältst.

Zurück zu unserer Geschichte. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Textes wird Ameriprise mit rund 162 US-Dollar pro Aktie gehandelt. Eine Ameriprise-Beteiligung mit 756 Aktien wäre allein 122.472 US-Dollar wert. Und dabei haben wir uns noch nicht einmal angesehen, was deine 1977 gekauften American Express-Aktien wert sind.

Aber es ist nicht alles gut.

IPOs und Spin-offs gehören für Investoren zu den besten Chancen, aber manchmal geht die Sache auch voll daneben. Es stellt sich heraus, dass Ameriprise nicht das einzige Unternehmen war, das von American Express gegründet wurde. 1994 wurde Lehman Brothers ebenfalls zu einer eigenen Aktiengesellschaft. Der Deal war der gleiche wie bei Ameriprise: die Investoren erhielten eine Lehman-Brothers-Aktie pro fünf American-Express-Aktien. Die ursprüngliche Investition von 1.000 US-Dollar war bis 1994 auf 1.260 AmEx-Aktien angewachsen, so dass die Anleger Anspruch auf 252 Aktien von Lehman Brothers hatten.

Erinnerst du dich an Lehman Brothers? Die größte Unternehmensinsolvenz der Geschichte ereignete sich so schnell, dass es niemand kommen sah. Nicht einmal die eigenen Mitarbeiter. Im Jahr 2007 erreichten die Aktien mit rund 82 US-Dollar pro Aktie ihr Allzeithoch. Dein Lehman-Brothers-Anteil war kurzzeitig mehr als 20.000 US-Dollar wert. Ein Jahr später wäre deine Position fast wertlos gewesen.

Der Verlust von 100 % einer Investition ist das Schlimmste, was einem Investor passieren kann, und es ist selten. Doch das ist eine Angst, die Menschen davon abhält, zu investieren. Sie wollen einen Lehman-Brothers-Fehler beim Investieren vermeiden. Doch man sollte bedenken, dass man zwar nur 100 % einer Investition verlieren kann, aber Investitionen weit mehr als 100 % Ertrag bringen können. Aus diesem Grund wird ein Portfolio von mindestens 15 bis 20 Aktien empfohlen, so dass die Gewinner die Verlierer mehr als ausgleichen können.

So ging Ameriprise beispielsweise im Oktober 2005 zu einem Kurs von rund 34 US-Dollar pro Aktie in den Handel. Angenommen, du hast damals 1.000 US-Dollar in Ameriprise und Lehman Brothers investiert. Deine Lehman-Brothers-Aktien wären Null wert, aber deine Ameriprise-Aktien wären 4.698 US-Dollar wert. Selbst nachdem du den schlimmsten Albtraum eines Anlegers erlebt hast, hat sich dein Zwei-Aktien-Portfolio mehr als verdoppelt.

Die letzte Zählung

Also, wie viel wäre die anfängliche Investition von 1.000 US-Dollar in American Express 42 Jahre später wert? denk daran, dass unsere Kalkulation Aktien von zwei Unternehmen beinhaltet.

  • 3.780 Aktien von American Express
  • 756 Aktien von Ameriprise

Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Textes wird American Express bei rund 118 US-Dollar pro Aktie gehandelt, so dass deine hypothetischen Aktien mehr als 446.000 US-Dollar wert sind. Zusammen mit dem Wert der Ameriprise-Beteiligung ergibt sich ein Gesamtwert von 568.512 US-Dollar. Darüber hinaus zahlen beide Unternehmen eine Dividende. Die jährliche Dividende von American Express beträgt 1,60 US-Dollar, während sie bei Ameriprise 3,74 US-Dollar beträgt. Das sind fast 9.000 US-Dollar pro Jahr, nur für Dividenden – das Neunfache der ursprünglichen Investition.

Und das ist das Ergebnis, ohne die Dividende reinvestiert zu haben. Die Reinvestition von Dividenden führt wieder zu einer zusätzlichen Rendite, die das Ergebnis deutlich erhöht hätte.

Vielleicht wendest du ein, dass 1.000 US-Dollar 1977 viel mehr Geld waren als heute. Vielleicht konnte man als Kleinanleger damals Geldbeträge in dieser Höhe nicht aufbringen. Nach Angaben des U.S. Census Bureau betrug das durchschnittliche Einkommen 1977 13.570 US-Dollar. Daher waren 1.000 US-Dollar 7 % des Einkommens. Das war damals sicherlich machbar und ist es heute noch. Eigentlich solltest du mindestens 10 % deines Einkommens sparen.

Dieser Artikel ist nicht dazu gedacht, die Leser ins Schwärmen zu bringen, wie schön es wäre, 1977 in American Express investiert zu haben. Meine Hoffnung ist, dass diese echte Börsengeschichte Ängste mildern und dich ermutigen kann, heute zu investieren.

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Dieser Artikel wurde von Jon Quast auf Englisch verfasst und am 11.12.2019 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

The Motley Fool hat keine Position in einer der erwähnten Aktien.



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