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Varta und Hypoport: Zwei der heißesten Wachstumsaktien am deutschen Kapitalmarkt – welche ist ein Kauf?

Foto: Getty Images

Anstatt noch über die Bilanz-Praktiken von Wirecard (WKN: 747206) zu diskutieren und verzweifelt darauf zu warten, dass die Aktie wieder ihre Allzeithochs vom September 2018 bei 199 Euro erreicht, sollte man seinen Blick lieber nach vorne richten und sich neue Unternehmen mit starken Wachstumsambitionen anschauen.

Zwei Unternehmen, auf die dieser Sachverhalt zutreffen könnte, möchte ich heute vorstellen. Hierbei handelt es sich um den Energiespeicher-Hersteller Varta (WKN: A0TGJ5) sowie um die Fintech-Aktie Hypoport (WKN: 549336). 

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Auch wenn diese Aktien aktuell nicht so günstig zu haben sind wie die Wirecard-Aktie, so erreichen beide stetig neue Höchstkurse. Ob die Aktien dabei noch ein Kauf sein könnten oder bereits ihrer Bewertung vorweggelaufen sind, das wollen wir im Folgenden einmal prüfen.

Varta

Varta ist in den Geschäftssegmenten Microbatteries und Power & Energy tätig. Im Bereich Microbatteries ist das Unternehmen ein Innovationsführer und einer der führenden Hersteller von Hörgerätebatterien – ein großer Wachstumsmarkt in einer alternden Gesellschaft.

Varta profitiert derzeit von einer starken Nachfrage nach leistungsstarken Lithium-Ionen-Batterien, die in High-Tech-Consumer-Produkten eingesetzt werden. Solche wiederaufladbaren Batterien werden beispielsweise in Wearables wie Fitness-Trackern oder kabellosen Kopfhörern eingesetzt. Um der hohen Nachfrage gerecht zu werden, stockt Varta seine aktuelle jährliche Produktionskapazität deutlich auf – von bisher mehr als 100 Mio. Zellen auf über 150 Mio. Zellen im Jahr 2022.

In der aktuellen Quartalsmitteilung der ersten neun Monate des Jahres 2019 konnte Varta einen Anstieg des Konzernumsatzes um 22 % auf einen Wert von 242,8 Mio. Euro verkünden. Die Ertragslage, gemessen am bereinigten EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen), erhöhte sich sogar um 66,5 % auf 63,0 Mio. Euro.

Auch das aktuelle Prognoseintervall für den Umsatz wurde von 320 bis 330 Mio. Euro um 10,0 Mio. Euro erhöht – was einem Zuwachs von rund 21 bis 25 % gegenüber dem Vorjahr entsprechen würde. Besser wird es aber noch bei der Ertragslage. Hier wurde die bisherige Prognose für das bereinigte EBITDA von 72 bis 76 Mio. Euro auf 84 bis 88 Mio. Euro angehoben. Gemessen an der aktuellen Marktkapitalisierung von 4,5 Mrd. Euro (Stand: 12.12.2019) würde sich ein erwartetes Umsatz-Multiple von rund 14 errechnen.

Hypoport

Die in Lübeck ansässige Hypoport betreibt ein Netzwerk von Technologieunternehmen für die Kredit-, Immobilien- sowie Versicherungswirtschaft. Das Unternehmen ist mit seinen vier Segmenten (Kreditplattform, Privatkunden, Immobilienplattform sowie Versicherungsplattform) breit aufgestellt und eines der zwei deutschen Spitzen-Investments, mit dem man vom Fintech-Boom profitieren könnte. Das erkennt man besonders am starken Wachstum.

So wurde in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2019 der Umsatz um 29 % auf einen Wert von 247,7 Mio. Euro gesteigert. Das EBITDA legte mit 34 % auf einen Wert von 39 Mio. Euro sogar etwas schneller zu. 

Auch für das Gesamtjahr 2019 bleibt das Management von Hypoport – mit einem prozentual zweistelligen Wachstum – optimistisch. Konkret wird ein Konzernumsatz zwischen 310 und 340 Mio. Euro erwartet bei einem EBIT zwischen 32 und 40 Mio. Euro. Die Börsenkapitalisierung der Hypoport beläuft sich auf 2,0 Mrd. Euro (Stand: 12.12.2019). Gemessen an diesen Wert würde sich so ein erwartetes Umsatz-Multiple von rund sechs errechnen.

Fazit

Von der Umsatzdynamik her scheinen beide Unternehmen mit einem ähnlichen Wachstumstempo voranzuschreiten. Varta rechnet mit einem Umsatzanstieg zwischen 21 und 25 %, Hypoport liegt mit einem erwarteten Umsatzwachstum zwischen 16,6 und 27,8 % auf einem ähnlichen Niveau. Einzig die Bewertungsmultiples des Umsatzes, welche für Wachstumsunternehmen häufig benutzt werden, liegen weit auseinander.

Während für Varta ein sehr hoher Wert von 14 gehandelt wird, kann man die Aktie von Hypoport für einen Umsatz-Multiple von sechs erhalten. Was hier auf den ersten Blick sehr günstig erscheint, lässt sich mit der sehr geringen Rentabilität von Hypoport begründen. Die EBITDA-Marge liegt bei 15,7 %. Varta kommt hier auf einen Wert von 25,1 %.

Günstig sind beide Aktien damit nicht. Ein Fool muss hier einen hohen Aufpreis für das zukünftige Wachstum bezahlen. Ob dieser gerechtfertigt ist, hängt am Ende besonders von der Frage ab, ob sich das Wachstum in der Zukunft noch beschleunigen kann. Erst dann wird nämlich aus einem teuren Unternehmen ein günstiges.

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Frank Seehawer besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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