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Wirecard und Adyen: Das Jahr der gigantischen Diskrepanzen! Und zukünftigen Chancen …?

Debit- und Kreditkarten
Foto: Getty Images

Die Aktien von Wirecard (WKN: 747206) und Adyen (WKN: A2JNF4) werden in diesen Tagen häufig verglichen. Beide zählen nämlich zum Segment der innovativen Zahlungsdienstleister und beide sind derzeit dabei, operativ ihren Wachstumskurs erst auszubreiten. Wesentliche Gemeinsamkeiten sind daher nicht von der Hand zu weisen.

Nichtdestoweniger machen beide Unternehmen derzeit eine durchaus unterschiedliche Entwicklung durch, die sich an mehreren Faktoren ablesen lässt. Werfen wir in diesem Sinne einen Foolishen Blick auf das Jahr der großen Diskrepanzen dieser beiden Zahlungsdienstleister, die doch so viele Gemeinsamkeiten besitzen. Sowie darauf, was das möglicherweise für Foolishe Investoren bedeuten kann.

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Die eine Aktie top, die andere flop

Einen ersten, bedeutenden Unterschied können wir bereits bei der Performance in diesem Jahr ausmachen. Die Wirecard-Aktie gehört in diesen Tagen zu den größten Verlierern in unserem heimischen Leitindex. Sogar Vergleiche mit ehemaligen Rohrkrepierern wie den Bankaktien der ersten deutschen Börsenliga kann der Zahlungsdienstleister in diesem ruhmlosen Kontext für sich beanspruchen.

Insgesamt ging es für den Zahlungsdienstleister von einem Kursniveau von 134,95 Euro auf das aktuelle Level von 106,40 Euro (12.12.2019, maßgeblich für alle Kurse) bergab, was immerhin einem Einbruch von 26,8 % im Jahresvergleich entsprochen hat. Eine Performance, die noch schlimmer wird, weil der Gesamtmarkt in diesem Jahr positiv aufgelegt gewesen ist.

Adyen konnte in diesem Börsenjahr hingegen stark profitieren. Ausgehend von einem Kursniveau von 465,95 Euro ging es bis jetzt auf 700,20 Euro hinauf, was einem Plus von über 50 % entsprochen hat. Sowie eine deutliche Diskrepanz zu dem darstellt, was der DAX-Zahlungsdienstleister in diesem Jahr vorweisen konnte.

Die Gründe für diese Entwicklung sind offenkundig. Während sich Adyen voll und ganz auf seine Wachstumsgeschichte fokussieren konnte, kämpfte der DAX-Konzern mit kritischen Berichten und Vorwürfen rund um bilanzielle Unregelmäßigkeiten. Das hat zu einer Kursdiskrepanz von über 70 % geführt, was man definitiv auf dem Schirm haben sollte.

Die Bewertung klafft himmelschreiend auseinander

Ein zweiter Aspekt, bei dem die jeweiligen Aktien inzwischen einen deutlichen Abstand vorweisen können, ist die gegenwärtige Bewertung. Wirecard konnte in den ersten neun Monaten des aktuellen Geschäftsjahres Umsätze in Höhe von über 1,9 Mrd. Euro vorweisen und generierte aus diesen ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von über 550 Mio. Euro.

Adyen kam hingegen im gesamten Börsenjahr 2018 lediglich auf Umsätze in Höhe von 349 Mio. Euro, aus denen ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen in Höhe von 182 Mio. Euro generiert werden konnte. Selbst wenn Adyen in diesem Jahr seine Umsätze und Ergebnisse verdoppeln sollte, was ein gigantisches Wachstum wäre, käme der niederländische Zahlungsdienstleister nicht auf die operative Größe von Wirecard.

Nichtsdestoweniger wird Adyen derzeit mit mehr bewertet als Wirecard. Die aktuelle Marktkapitalisierung liegt bei rund 20,3 Mrd. Euro, während es der DAX-Konzern lediglich auf ein Börsengewicht von 12,7 Mrd. Euro bringt. Das Bewertungsmaß der Niederländer ist somit mehr als anderthalb mal so groß wie Wirecard, obwohl der operative Erfolg noch dahinter liegt. Eine zweite gigantische Diskrepanz, die Investoren derzeit berücksichtigen sollten und die zudem sehr auffallend ist.

Was das für die Aktien bedeutet

Die spannende Frage dürfte nun sein, was das für die jeweiligen Aktien bedeutet. Natürlich, Adyen konnte in diesem Jahr weiter wachsen und musste sich nicht mit Vorwürfen und Unregelmäßigkeiten herumschlagen, Wirecard hingegen schon.

Möglicherweise ist die Aktie von Adyen daher nun vergleichsweise teuer, Wirecard, trotz aller Vorwürfe und Kritik, hingegen vergleichsweise günstig. Je nachdem, wie man das sehen möchte und wo man investiert ist, kann das unterschiedliche Rückschlüsse zulassen.

Es könnte sich allerdings anbieten, dieser Diskrepanz etwas Aufmerksamkeit zu schenken. Für den weiteren Verlauf beider Aktien kann das nämlich durchaus relevant sein.

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Vincent besitzt Aktien von Wirecard. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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