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Crash-Propheten: Profiteure der Angst oder wertvolle Insider für Investoren?

Foto: Getty Images

Stolperst du auch regelmäßig über Crash-Propheten? Jene zynischen „Permabären“, die täglich mit dem Goldbarren wedeln und deine Lieblingsaktien mit einem Kursziel von 0 Euro bewerten?

Hut ab vor allen, deren Zeitleiste frei von Crash-Propheten ist. Mir rutscht im Schnitt alle paar Tage eine neue Hiobsbotschaft in den (offensichtlich viel zu lasch gefilterten) Postkasten. Kreativ sind sie ja.

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Aber kann man es sich als Investor überhaupt leisten, die Botschaften der Crash-Propheten zu ignorieren? Ich denke, das kann man definitiv!

Die Lust am Untergang

Crash-Propheten lassen sich meiner Erfahrung nach nur selten zu punktgenauen Prognosen hinreißen. Voneinander kopieren scheint da leichter von der Hand zu gehen. Wie sonst ist es zu erklären, dass sich derzeit offenbar alle namhaften Crash-Propheten an der Zinspolitik der Notenbanken abarbeiten? Als gäbe es nicht genug andere Akteure am Markt, die ins Blaue hinein wetten (ja, liebe Großspekulanten – ihr seid gemeint!).

Zinsverfall, Bankenzerfall, Bankenrettung, Hyperinflation, Währungsreform, Neustart – in der Art sieht der hypothetische Verlauf der nächsten Krise aus, mit dem sich der Crash-Prophet von Welt aktuell recht wohl zu fühlen scheint. Selbstverständlich verlockend ausgeschmückt mit historischen Parallelen und warnenden Zeigefingern in Richtung fragiler Staaten, bei denen es gerade nicht so rundläuft. Merke: Glaubhaft wirkt, was logisch klingt!

Zugegeben: Einige Argumente sind nicht von der Hand zu weisen. Wer den Marktteilnehmern in Summe eine gewisse Schwarmintelligenz attestiert, der muss sich doch über den seit Jahren andauernden Kursverfall der Deutschen Bank (WKN: 514000) wundern (Stand: 09.12.2019). Ist das Pech, Inkompetenz oder schon Krisenindikator?

Fakt ist: Deutschland hat Lust auf Untergang. Wer derzeit in die Bestsellerlisten der Kategorie „Sachbuch“ schaut, der findet Bücher mit dem Wort „Crash“ im Titel regelmäßig in den oberen Positionen. Warum der Klassiker „Der intelligente Investor“ von Benjamin Graham da nicht als Ausgleich auftaucht, ist mir ein Rätsel.

Crash-Szenarien? Zeitverschwendung!

Alte Hasen werden jetzt wahrscheinlich leuchtende Augen bekommen. Denn allgemeine Crash-Panik ist für gewöhnlich ein schönes Signal für günstige Einstiegskurse.

Sind die Probleme, die aus Sicht der Crash-Propheten schon bald die totale Katastrophe herbeiführen werden, also doch nur halb so wild? Nein, so kann man das natürlich auch nicht sehen. Nichts ist perfekt. Schon gar nicht ein von Menschen konstruiertes Finanzsystem.

Aber gerade für Investoren macht es aus meiner Sicht wenig Sinn, sich ausgiebig mit konkreten Crash-Szenarien zu beschäftigen. Außer man glaubt, dass der Crash-Prophet der Wahl über alle Daten dieser Welt verfügt und daraus die Weltkrisenformel ableiten kann.

Aber ist das realistisch? Auf gar keinen Fall! Dafür ist das globale Netz aus Marktteilnehmern meiner Meinung nach viel zu komplex.

Für viele Menschen ist bereits die Dynamik des Gebens und Nehmens unterm Weihnachtsbaum im kleinen Kreis eine analytische Herausforderung. Wie soll dann erst eine Prognose über die zukünftige Entwicklung von Märkten mit Milliarden Teilnehmern gelingen?

Die Wahrheit ist: Auch der eloquenteste Crash-Prophet kann nicht wissen, wie der Markt als Ganzes funktioniert. Daher kann auch eine Marktanalyse niemals vollständig sein. Das ist erschreckend, aber gleichzeitig auch beruhigend – denn vor diesem Hintergrund ist jegliche Crash-Angst völlig sinnlos.

Krisentaugliches Fazit

Ja, die Kurse am Aktienmarkt steigen jetzt seit zehn Jahren. Ja, viele Indikatoren, auf die ich immer mal wieder ein Auge werfe, signalisieren derzeit dunkle Wolken am Anlagehorizont.

Aber in Wahrheit kann niemand wissen, wo der Aktienmarkt nächstes Jahr oder gar in zehn Jahren stehen wird. Wer das nicht akzeptieren will und sich stattdessen trivialen Kausalketten zuwendet, verschwendet aus meiner Sicht seine Zeit.

Skeptiker werden jetzt einwerfen, dass eine optimistische Hypothese zur Geschäftsentwicklung eines Unternehmens ja auch nur eine Prognose ist, die so eintreffen kann oder auch nicht. Das stimmt natürlich!

Aber was ist dir lieber? Crash-Szenarien abwägen, um dann Gold und Konservendosen für den Untergang zu bunkern? Oder wärest du in Gedanken nicht doch lieber in einer interessante Zukunft mit fantastischen Möglichkeiten und atemberaubenden Technologien? Wähle deinen Lifestyle!

Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!

Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.

Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.

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Stefan Naerger besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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