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3 Gründe, weshalb die Gazprom-Aktie attraktiver als die von BASF sein könnte!

Pipeline mit Gebirge im Hintergrund Pipelines Versorger
Foto: Getty Images

Die Aktien von Gazprom (WKN: 903276) und BASF (WKN: BASF11) sind sich vom Grundsatz her ziemlich ähnlich. Zwar handelt es sich bei dem deutschen Vertreter eher um einen Konzern aus dem Chemiebereich und bei dem russischen Konzern um einen, der im Erdgas- und teilweise auch im Ölbereich vertreten ist. Nichtsdestoweniger sind beide jedoch als zyklisch einzustufen, was hier vom Grundsatz her einen ähnlichen Chance-Risiko-Mix eröffnet.

Nichtsdestoweniger liegen die Aktien bewertungstechnisch momentan doch recht weit auseinander. Zu Recht? Womöglich nicht, denn wenn du mich fragst, existieren mindestens drei gute Gründe, warum die Gazprom-Aktie auf dem derzeitigen Niveau attraktiver sein könnte als die von BASF.

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1) Die aktuelle Bewertung

Ein erster Grund hängt direkt mit der aktuellen Bewertung zusammen. Wenn wir einen Blick auf die 2018er-Bewertung werfen, fallen doch recht eindeutige Diskrepanzen auf, die sich Investoren einmal vor Augen führen sollten.

Die Aktie von BASF kommt derzeit auf ein Kursniveau von 68,25 Euro je Anteilsschein (06.12.2019, maßgeblich für alle Kurse) und dem steht ein Gewinn je Aktie in Höhe von 5,12 Euro für das vergangene Geschäftsjahr gegenüber, wodurch sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 13,3 ergibt. Der Jahresumsatz je Aktie belief sich hingegen auf 68,24 Euro, wodurch sich ein Kurs-Umsatz-Verhältnis von 1 ergibt, und die zuletzt ausgeschüttete Dividende betrug 3,20 Euro je Aktie. Das entspräche momentan einer Dividendenrendite in Höhe von 4,68 %.

Gazprom hingegen kam im vergangenen Geschäftsjahr 2018 auf einen Gewinn je Aktie in Höhe von 65,89 Russischen Rubeln, was bei einem derzeitigen Kursniveau von 247,83 Russischen Rubeln einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von aufgerundet 3,8 entsprechen würde. Der Jahresumsatz je Aktie belief sich außerdem auf 372,13 Russische Rubel, wodurch das Kurs-Umsatz-Verhältnis deutlich unter 1 liegt, und bei einer zuletzt ausgeschütteten Dividende in Höhe von 16,61 Russischen Rubeln beträgt die Dividendenrendite hier 6,70 %. Bewertungstechnisch könnte Gazprom daher gewiss die bessere Wahl sein.

2) Der aktuelle operative Verlauf

Auch bei den Aussichten für das aktuelle Geschäftsjahr 2019 scheint Gazprom, auch in Anbetracht dieser günstigen Bewertung, womöglich eine attraktivere Wahl zu sein. Beide spüren als zyklische Konzerne zwar gegenwärtig die Auswirkungen von Handelskonflikt und allgemeinen konjunkturellen Sorgen, was hier zu einem Einbruch im operativen Zahlenwerk führt. Womöglich ist das bei dem russischen Erdgaskonzern jedoch besser eingepreist.

BASF rechnet schließlich für das aktuelle Geschäftsjahr mit einem Einbruch beim Ergebnis von bis zu 30 %, wodurch sich der Gewinn je Aktie womöglich auf bis zu 3,60 Euro verringern würde. Definitiv kein Beinbruch, allerdings wird das Bewertungsmaß hier durch diesen Einbruch deutlich erhöht.

Gazprom hingegen spürt diese Auswirkungen natürlich ebenfalls. Auch hier brach der operative Gewinn innerhalb der ersten neun Monate zwar von zuvor 1,3 Billionen Russischen Rubeln auf derzeit noch 970 Mrd. Russische Rubel ein, was in etwa einem Rückgang um 25 % entspricht, allerdings auch in Anbetracht der günstigeren Bewertung verkraftbarer sein könnte.

3) Die langfristigen Aussichten

Neben der günstigeren Bewertung und dem 2019er-Verlauf könnte Gazprom außerdem noch die attraktiveren langfristigen Aussichten besitzen. Beide Zykliker dürften zwar generell von einer sich aufhellenden konjunkturellen Lage profitieren, allerdings scheint es konzernbezogen bei dem russischen Erdgasriesen vielleicht noch etwas mehr zu geben.

Gazprom ist momentan schließlich dabei, sein eigenes Infrastrukturnetz bedeutend zu erweitern. Neben der Ostseepipeline Nord Stream werden in diesen Tagen und rund um den Jahreswechsel auch weitere Großprojekte in Richtung China und in die Türkei fertiggestellt. Das schafft hier eine spannende und insbesondere langfristige Perspektive, bei der insbesondere mit China womöglich ein weiterer großer Absatzmarkt geschaffen werden kann.

BASF hingegen arbeitet auch mit Hochdruck an seiner Zukunft. Hochkarätige Meldungen beziehen sich hier allerdings eher auf den Konzernumbau, der die Ludwigshafener fit für eine bessere Zukunft machen soll. Wenn du mich fragst, könnte das News-Momentum daher ebenfalls auf der Seite von Gazprom stehen. Wie gesagt, auch in Anbetracht der momentanen Bewertung.

Wie bewertest du das Ganze?

Die spannende Frage dürfte nun natürlich sein, wie du das Ganze bewertest. Gazprom ist fundamental jedenfalls preiswerter und nach derzeitigem Stand operativ in diesem Jahr sogar stärker. Die Aussichten stimmen hier ebenfalls in Anbetracht der Großprojekte, auch hier muss BASF womöglich klein beigeben.

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Vincent besitzt Aktien von BASF. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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