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3 lukrative Merkmale, die AKASOL hat und VARTA nicht

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Bild: Navistar IC Bus

Die Aktie von VARTA (WKN: A0TGJ5) ist einer der großen Stars 2019. Wer hier dabeigeblieben ist, den kann man nur beglückwünschen. Eine andere Batterieaktie, die einen solchen spektakulären Aufstieg möglicherweise erst noch vor sich hat, ist AKASOL (WKN: A2JNWZ). Auch dieses Unternehmen hat eine Menge zu bieten, darunter sogar drei Aspekte, die VARTA ziemlich blass aussehen lassen.

AKASOL und VARTA im Zahlenvergleich

Die VARTA-Aktie geht ab wie Zunder. Mit dem erneuten Kursanstieg der letzten Tage liegt das Jahresplus nun bei über 370 % (Stand: 03.12.2019). Das Kerngeschäft läuft prächtig, der Übernahmedeal mit der früheren Schwestergesellschaft für Einzelhandelsbatterien erscheint wertsteigernd und mit Apple (WKN: 865985) konnte ein prestigeträchtiger Kunde gewonnnen werden. Außerdem lauern Chancen beim möglichen staatlich geförderten Einstieg in den Automobilsektor.

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Keine Frage: VARTA ist ein Aushängeschild der deutschen Batteriebranche. Noch eine Nummer kleiner ist AKASOL aus Darmstadt, wie die folgenden Zahlen belegen:

VARTAAKASOLVerhältnis
Umsatz 2019 (geplant), in Mio. EUR325457,2
Operatives Ergebnis 2019 (geschätzt/geplant), in Mio. EUR61ca. -5 1)
Mitarbeiter22002588,5
Marktkapitalisierung 03.12.2019, in Mrd. EUR4,80,224,0
Produktionskapazität Li-Ion-Batterien 2022 (geplant)ca. 1 GWh 2)5 GWh

Quelle: Recherche und Kalkulationen des Autors auf Basis von Unternehmensinformationen und FactSet-Schätzungen; GWh = Gigawattstunden; 1) „negatives EBIT im niedrigen einstelligen Millionen-Euro-Bereich“; 2) eigene Schätzung, geplant sind 150 Mio. Li-Ion-Knopfzellen (entspricht ca. 0,05 GWh bei typischen 90 mAh und 3,7 V)

Interessanterweise wird AKASOL den Plänen zufolge 2022 über wesentlich größere Kapazitäten verfügen, was aufladbare Batterien angeht. Zwar kommen bei VARTA zu den 150 Mio. Li-Ion-Knopfzellen noch die stationären Speichersysteme (ca. 0,02 GWh in 2017) und die Powerpacks (2,1 Mio. Stück in 2016, geschätzt 0,15 GWh bei typischen 4 Ah und 18 Volt) hinzu, aber auch dann wird die Gesamtkapazität 2022 nach meiner Überschlagsrechnung und Erwartung für 2022 eher im Bereich von einer Gigawattstunde bleiben.

AKASOLs Vorzüge

Mittelfristig könnte die heute noch deutlich kleinere AKASOL auf Augenhöhe mit VARTA gelangen, je nachdem, wie sich die Dinge auf beiden Seiten entwickeln. Auf alle Fälle zeichnet sich AKASOL durch einige interessante Aspekte aus.

Zu Hause in mobilen Anwendungen und Produktion in den USA
Beide Unternehmen sind erfolgreich dabei, Batteriezellen zu technisch hochwertigen Batteriepacks zu verarbeiten. Während sich VARTA allerdings primär auf stationäre und portable Anwendungen konzentriert, ist AKASOL im mobilen Bereich besonders stark. VARTA zielt also eher auf Geräte wie Bohrmaschinen und AKASOL auf Nutzfahrzeuge. Es versteht sich von selbst, dass in Bussen und Lkws ein Vielfaches der Kapazität gebraucht wird – wir sprechen hier sogar von mehr als dem Tausendfachen.

Kabellose Kopfhörer hin oder her: Das ganz große Geschäft wird zukünftig in der Elektromobilität gemacht, und da wird nun auf Jahre hinaus explosives Wachstum erwartet. Aktuell zieht das Geschäft mit Elektrobussen an und mittelfristig werden auch praktisch alle anderen Nutzfahrzeugarten von der Elektrifizierungswelle erfasst. Schon heute ist AKASOL in zahlreichen Nischen gut präsent, einschließlich des maritimen Sektors.

Die Darmstädter sehen sich als führender Hersteller von Nutzfahrzeugbatteriesystemen in Europa und gehen davon aus, mit dem geplanten Kapazitätsaufbau in den USA auch in Nordamerika die Spitzenposition einnehmen zu können. Ähnlich wie VARTA bei den kleinen Knopfzellen überlegene Leistungsdaten behauptet, kann AKASOL bei Batteriepacks mit einer Energiedichte aufwarten, die alles andere in den Schatten stellt. Kein Wunder, dass das Interesse der Hersteller riesig ist.

Brennstoffzellen und gepufferte Schnellladestationen
Interessant finde ich auch, dass AKASOL regelmäßig neue Anwendungsfelder erforscht. Wenn der Siegeszug der Elektromobilität nun Dynamik gewinnt, dann wird auch die Ladeinfrastruktur mit Hochdruck aufgebaut werden müssen. Sollen dabei die Stromnetze geschont werden, dann müssen die Schnellladestationen mit Pufferspeichern ausgerüstet werden. VARTA hätte vermutlich das Know-how, um in diesem Bereich tätig zu werden, hat aber, wenn ich nichts übersehen habe, noch nichts vorzuweisen.

AKASOL hingegen hat bereits 2018 ein erstes Pilotprojekt durchgeführt. Daneben hat das Unternehmen auf der Busworld 2019 ein speziell für Brennstoffzellenbusse spezifiziertes Batteriesystem vorgestellt. Die Kombination aus leistungsfähiger Batterie, Brennstoffzellensystem und batteriegespeister Schnellladung ermöglicht emissionsfreie Fernbusreisen. AKASOL liefert damit einen bedeutenden Beitrag, um diesen Markt zu entwickeln.

Substanz in der Bilanz und dreistellige Wachstumsraten
Lass uns zum Schluss noch mal weg von Markt und Technik kommen und in die Zahlen blicken. Dort ist erkennbar, dass Marktkapitalisierung und Eigenkapital bei VARTA mittlerweile weit auseinandergelaufen sind. In der Bilanz standen zuletzt „lediglich“ 397 Mio. Euro, was nicht einmal ein Zehntel der Bewertung ausmacht. Bei AKASOL stellen die 100 Mio. Euro immerhin etwa die Hälfte dar.

Was das Wachstum angeht, wird VARTA kurzfristig dank der Übernahme von Consumer Batteries einen großen Sprung machen. Danach dürfte sich das Wachstum aber eher im Bereich von 10 bis 20 % bewegen. AKASOL hingegen erwartet eine anhaltend schnelle Expansion. Mit Rahmenverträgen über 2 Mrd. Euro bis 2027 in der Tasche, die sich auf den Nutzfahrzeugbereich beziehen, kann das Unternehmen selbstbewusst in die Zukunft blicken.

Ich würde mal erwarten, dass zwischenzeitlich dank der umtriebigen Entwicklungsabteilung noch zahlreiche Deals eingefädelt werden können, sodass die Umsatzmilliarde Mitte des nächsten Jahrzehnts in Sichtweite kommen könnte. Dass es auf diesem Weg auch Risiken gibt, sei es durch Wettbewerber oder abspringende Großkunden, darf man natürlich nicht außer Acht lassen, aber AKASOL hat definitiv einige Vorzüge, die gerade für VARTA-Aktionäre nun besonders interessant sind.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Apple. The Motley Fool besitzt die folgenden Optionen: Long Januar 2020 $150 Calls auf Apple und Short Januar 2020 $155 Calls auf Apple.

 



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