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Ist der Dividendenaristokrat Fresenius eine großartige Dividendenaktie?

Gewinnmarge
Foto: Getty Images

Es mag wie eine merkwürdige Frage klingen, ob ein Dividendenaristokrat eine hervorragende Dividendenaktie ist. Schließlich hat es auch Fresenius (WKN: 578560) bereits auf einen Lauf von 25 Jahren an stetiger Erhöhung der Ausschüttungen gebracht. Zumindest in Puncto Zuverlässigkeit ist der DAX-Konzern daher gewiss eine großartige Dividendenaktie.

Allerdings gehört natürlich mehr dazu, großartig zu sein, als lediglich eine verlässliche Ausschüttung. Werfen wir in diesem Sinne heute einen Blick auf Fresenius und schauen einmal, ob großartig hier das richtige Wort ist. Oder ob es möglicherweise bei zuverlässig bleiben sollte.

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Die Dividende näher im Blick

Wie wir mit Blick auf die aktuelle Dividendenrendite feststellen müssen, gibt es hier gewisse Einschränkungen. Bei einer zuletzt ausgezahlten Ausschüttung je Aktie von 0,80 Euro und einem momentanen Kursniveau von 49,53 Euro (29.11.2019, maßgeblich für alle Kurse) kommt die DAX-Aktie derzeit lediglich auf eine Dividendenrendite in Höhe von 1,61 %. Ein relativ magerer Wert, den man als Investor einfach übertrumpfen kann. Viele breite Indizes bieten höhere Dividendenrenditen.

Das Wachstum war hier zwar innerhalb der vergangenen Jahre beständig und, wie gesagt, aristokratisch. Allerdings hat sich im vergangenen Jahr das Tempo deutlich verlangsamt. Zuletzt erhöhte Fresenius schließlich die eigene Ausschüttungssumme je Aktie lediglich um 0,05 Euro von 0,75 Euro zuvor auf das aktuelle Niveau, was lediglich einem Dividendenwachstum von rund 6,7 % entsprochen hat. Damit die Fresenius-Aktie langfristig wieder zu einer attraktiveren Dividendenaktie heranreifen kann, dürfte hier deutlich mehr nötig sein.

Innerhalb der vergangenen ca. sechs Jahre hat sich zwar die Dividendensumme je Aktie verdoppelt, allerdings bleibt abzuwarten, ob eine solche Dynamik aufrechterhalten werden kann. Immerhin, das Ausschüttungsverhältnis mit einem Wert von ca. 22 % bei einem 2018er-Gewinn je Aktie in Höhe von 3,65 Euro macht hier Mut, wobei Fresenius historisch gesehen immer über derartig niedrige Quoten verfügte. Auch wenn es hier noch Luft nach oben gibt, war die Dividende eher schmückendes Beiwerk.

Das Geschäftsmodell im Blick

Die Dividendenhistorie ist daher ein zweischneidiges Schwert. Einerseits von Beständigkeit und Wachstum, andererseits jedoch zumindest in letztem Jahr eher von einem moderaten Wachstum bei einer niedrigen Dividendenrendite geprägt, ergibt sich ein gemischtes Bild. Sollte hier jedoch das Wachstum wieder anziehen, existiert gewiss noch viel Raum, um auch in höhere Renditelagen zu finden.

Das Geschäftsmodell kann hier definitiv einen Beitrag leisten. Als diversifizierter Gesundheitskonzern verfügt Fresenius nämlich über eine interessante und zukunftsträchtige Ausgangslage. Viele Produkte und Dienstleistungen wie beispielsweise die Helios-Kliniken werden schließlich immer frequentiert bleiben. Das kann für gewisse Stabilität sorgen.

Auch der Lebensmittelbereich Kabi steht nicht bloß für Qualität, sondern auch für eine eher defensive Ausgangsbasis und solide Erträge. Natürlich können einzelne Bereiche immer mal wieder Schwierigkeiten durchleben, wie zuletzt die Dialysetochter Fresenius Medical Care, nichtsdestoweniger ruht das Fundament hier auf einem defensiven Geschäftsmodell mit unterm Strich vier starken Bereichen, die für Stabilität sorgen. Sowie langfristig womöglich einem moderaten Wachstum.

Top oder flop?

Fresenius als Dividendenaktie zu sehen, kann daher ein zweischneidiges Schwert sein. Die derzeitige Dividendenrendite ist vergleichsweise gering und auch das Dividendenwachstum im letzten Jahr ließ zu wünschen übrig. Sollte der Gesundheitskonzern jedoch aufgrund seines defensiven und zugleich diversifizierten Geschäftsmodells wieder in die Wachstumsspur zurückfinden, wird das wohl ebenfalls nicht spurlos am Dividendenwachstum vorbeigehen.

Bei der Aktie von Fresenius benötigen Investoren daher Geduld, bis diese in attraktivere Dividendensphären vordringt. Ob man diese mitbringt oder sich lieber auf Aktien mit einer höheren Dividendenrendite spezialisieren möchte, bleibt daher die Frage, die es zu klären gilt.

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Vincent besitzt Aktien von Fresenius. The Motley Fool empfiehlt Fresenius.



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