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Aktien, die sich in 5 Jahren ver-5-fachen: Darauf kommt es an

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Foto: Getty Images

Was gibt es Besseres beim Investieren, als eine echte Jackpot-Aktie im Depot zu haben? Auch ohne wilde Zockereien sind spektakuläre Kursentwicklungen möglich. Bei Aktien mit bestimmten Merkmalen sind Vervielfacher sogar ziemlich wahrscheinlich, wenn sich das Geschäft wie erhofft positiv entwickelt. Lies hier, worauf es ankommt.

Nicht jede Aktie ist zum Vervielfacher geboren

Es gibt viele Motive, um in Aktien zu investieren. Der eine geht maximale Risiken ein, um vermeintlich in wenigen Tagen oder Wochen einen großen Gewinn einzufahren, und andere Anleger setzen auf besonders seriöse Dividendentitel, um auf Jahre hinaus stabile Ausschüttungen zu kassieren. Dazwischen gibt es alle möglichen Schattierungen. Eine davon besteht darin, Unternehmen zu identifizieren, deren jeweiliger Aktienkurs sich über einen längeren Zeitraum vervielfachen könnte.

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Wer diesen Anlagestil verfolgt, der wird heute nicht auf ein Unternehmen wie Henkel (WKN: 604843) setzen wollen. Der Persil- und Pattex-Konzern wird mit über 40 Mrd. Euro bewertet und es erscheint mir völlig unrealistisch, dass dieser Wert bis Mitte des kommenden Jahrzehnts auf 200 Mrd. Euro anschwillt. Dafür müsste schon etwas absolut Außergewöhnliches passieren, das im Moment nicht absehbar ist.

Auch eine Allianz (WKN: 840400)-Aktie ergibt keinen Sinn, wenn du es auf prozentuale Kursgewinne im hohen dreistellige Bereich abgesehen hast. Dafür entwickelt sich das Geschäft des Versicherungsriesen einfach zu stabil. Eine Verfünffachung des aktuellen Kurses würde einer Marktkapitalisierung von über 450 Mrd. Euro entsprechen. Beim besten Willen: Das wird nicht passieren!

Noch klarer ist der Fall bei Unternehmen, die fast alle ihre Gewinne ausschütten. Eine Dividendenperle wie Freenet (WKN: A0Z2ZZ) bewegt sich die meiste Zeit seitwärts, was ja irgendwie auch logisch ist. Große Sprünge sind da kaum zu erwarten, solange kein kompletter Strategieschwenk eingeleitet wird.

Die Merkmale erkennen

Ein wichtiges Merkmal vieler potenzieller Vervielfacher besteht eben darin, dass sie gerade keine Dividenden bezahlen, sondern alle verfügbaren Ressourcen in die Expansion des Geschäfts stecken. Banksparer liebten den Zinseszinseffekt (damals, als es noch 4 % und mehr gab …), Einkommensinvestoren lieben es, über reinvestierte Dividenden ihre Erträge exponentiell steigen zu lassen – und Unternehmen nutzen den gleichen Mechanismus, um mehr ertragreiche Assets zu akkumulieren.

Dabei müssen wir allerdings klar unterscheiden zwischen Investitionen, die dem Erhalt der Marktposition dienen – die Milliarden, die Daimler (WKN: 710000) in die Elektromobilität steckt, sind solch ein Beispiel – und Investitionen, die für echtes Neugeschäft und steigende Erträge sorgen. Optimal ist dabei, wenn das Unternehmen eine Art Plattform besitzt, von der aus günstig neue Marktsegmente erobert werden können. Das muss übrigens gar nicht immer Cloud und E-Commerce sein. Auch zum Beispiel in der Medikamentenentwicklung, im Servicebereich und der Analytik gibt es schnell expandierende Plattformen.

Zum dritten Merkmal kommen wir, wenn wir noch einmal einen Blick auf Henkel, die Allianz und Freenet werfen. Im längerfristigen Chart können wir bei allen dreien eine mehrjährige Phase erkennen, in denen sich der Kurs tatsächlich vervielfacht hat. Dass der Ausgangspunkt jeweils Anfang 2009 ist, ist sicherlich kein Zufall: Es war der Höhepunkt der Finanzkrise und die Wirtschaftsaktivität schrumpfte. Bei Henkel brach das wichtige Geschäft mit industriellen Klebstoffen ein und der Allianz drohte der Kollaps.

Bei Freenet kam noch hinzu, dass die Debitel-Übernahme noch nicht verdaut war. Kurzgefasst handelt es sich also jeweils um eine Sondersituation. Unternehmen, die ein tiefes Tal durchschreiten, können wie Phoenix aus der Asche aufsteigen, wenn das Management die richtigen Maßnahmen einleitet und das Marktumfeld sich aufhellt. Genau das passierte dann in den Folgejahren.

Potenzielle Vervielfacher gibt es immer

Im Moment, wo an den US-Börsen ständig neue Höchststände gemeldet werden, haben wir diese allgemeine Sondersituation nicht. Deswegen dürfte die Anzahl der Kandidaten im Moment deutlich geringer sein als 2009. Trotzdem haben wir die Möglichkeit, uns auf Unternehmen in individuellen Sondersituationen zu konzentrieren. Mir fällt dabei zum Beispiel SGL Carbon (WKN: 723530) ein, das einige spannende Innovationen in der Pipeline hat, sich aber noch inmitten eines Umbruchs befindet und auf der Suche nach einem neuen Chef ist.

Wenn dir solche Turnaround-Storys nicht zusagen, dann kommen noch schnell wachsende Technologieunternehmen infrage, die im Erfolgsfall sämtliche Mauern durchbrechen. Das Vorgehen dabei besteht darin, zunächst Unternehmen mit einer absolut überzeugenden Strategie zu finden und dann abzuwägen, wie viel Vorschusslorbeeren bereits im Kurs eingepreist sind. Gerade bei Unternehmen, die noch nicht profitabel wirtschaften, ist besondere Vorsicht angesagt. Aber genau dort sind auch die Chancen am größten.

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Ralf Anders partizipiert über ein von ihm betreutes Indexzertifikat an der Aktienentwicklung von SGL Carbon. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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