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Steinhoff-Aktie: Warum der Konzern trotz Schuldenabbaus seine Krise noch nicht überwunden hat

Bär im Anzug steht vor sinkendem Kurs Börsencrash Crash an der Börse
Foto: Getty Images

Gut zwei Jahre sind nun nach Bekanntwerden des Bilanzskandals und der Betrügereien des ehemaligen Steinhoff (WKN: A14XB9)-Vorstandes vergangen (27.11.2019). Und auch heute noch muss der Konzern um sein Überleben bangen, obwohl viele seiner Geschäfte profitabel und wertvoll sind. Selbst die Staatsanwaltschaft Oldenburg ermittelt immer noch gegen die früheren Vorstände. Sie muss zunächst sehr umfangreiche Akten studieren.

Das eigentliche Problem sind die aufgrund des Betrugs sehr hohen Unternehmensschulden, die nun das aktuelle Management versucht abzutragen. So fanden Prüfer fehlerhafte Buchungen im Umfang von 6,5 Mrd. Euro. Der Schuldenabbau verläuft allerdings nicht ohne Komplikationen, denn manche Gläubiger sind nicht mit einem Schuldenschnitt einverstanden, wodurch sie am Ende ihr gesamtes Investment verlieren könnten.

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Erfahre, welche Schritte Steinhoff derzeit unternimmt, um seinen hohen Schuldenberg abzutragen.

Verkauf der Greenlit-BrandsHandelssparte

Greenlit Brands ist ein in Asien, Australien und Neuseeland aktiver Möbel-, Haushaltswaren- und Textileinzelhändler. Von diesem wurden nun die Geschäfte Best&Less, Harris Scarfe, Debenhams und Postie an Allegro Funds verkauft, eine Private-Equity-Gesellschaft, die auf Turnaround-Situationen spezialisiert ist. Dazu zählen etwa 322 Filialen mit 6.100 Mitarbeitern.

Der Einzelhändler wird sich zukünftig auf die verbleibenden Haushaltswarengeschäfte in Australien und Neuseeland, um Fantastic Furniture, Freedom, Snooze, Plush, OMF und FutureSleep konzentrieren. Dabei verbleiben etwa 319 Läden mit 3.000 Mitarbeitern bei Greenlit Brands, während Allegro Funds die übernommenen Filialen sanieren möchte. Finanzielle Details wurden nicht bekannt.

„Der Verkauf der Greenlit-Brands-Handelsdivision ist ein weiterer Schritt im Rahmen des geplanten Veräußerungsprogramms von Steinhoff, mit dem wir unsere angekündigte Strategie der Vereinfachung des Konzernportfolios und der Reduzierung der Bilanzsumme fortsetzen“, so der jetzige Steinhoff-CEO Louis du Preez.

Finaler Verkauf von Unitrans Motor

Bereits im März 2019 verkündete Steinhoff den Verkauf des südafrikanischen Autohändlers Unitrans. Doch erst jetzt, im November, konnte er finalisiert werden. Dabei gehen 74,9 % der Anteile an die CFAO Gruppe (WKN: 904522). Die verbleibenden 25,1 % wird die Kapella Holdings, eine südafrikanische Investmentgesellschaft, übernehmen. Unitrans beschäftigt etwa 6.000 Mitarbeiter und erzielte zuletzt einen Jahresumsatz in Höhe von 1,5 Mrd. Euro.

„Der Transaktionsabschluss ist ein weiterer erfolgreicher Schritt, da wir das Konzernportfolio weiter vereinfachen und unsere Bilanz abbauen. Wir freuen uns, dass der Verkauf abgeschlossen ist, und wünschen CFAO, dem Managementteam von Unitrans und der Kapela viel Erfolg mit dem Geschäft“, so Louis du Preez.

Aber dies ist noch nicht alles.

Verkauf der Blue Group

Zuletzt gelang darüber hinaus der Verkauf der britischen Blue Group. Käufer ist die auf Einzelhandelsgeschäfte spezialisierte Alteri Investors, wobei der Preis nicht publik wurde. Mit seinen Geschäften Bensons for Beds, Harveys Furniture, Relyon, Steinhoff UK Beds und Formation Furniture erzielte die Blue Group zuletzt einen Umsatz in Höhe von etwa 500 Mio. Britische Pfund. Sie gehörte seit 2005 zu Steinhoff. Allerdings trug Blue Group nur etwa 5 % zum Konzernumsatz bei und ist somit kein großer Verkauf.

Schließung von Pepkors Simbabwe-Geschäft

Neben den Verkäufen hält Steinhoff nach der Schließung von unprofitablen Geschäften Ausschau. So wurde nun die Simbabwe-Sparte der Pepkor Holdings (WKN: A2JPBS) im Wert von 4,8 Mio. US-Dollar abgeschrieben, während das Land von einer Wirtschaftskrise mit Hyperinflation schwer getroffen wurde.

Im Geschäftsjahr bis Ende September 2019 konnte Pepkor seinen bereinigten Umsatz um 9 % und seinen Gewinn um 14,5 % steigern.

Foolisher Abschluss

Zwar sind die Verkäufe alle positiv, aber am Ende werden sie wahrscheinlich nicht ausreichen, wenn nicht auch die Gläubiger auf Ansprüche verzichten. Deshalb bleibt die Aktie weiterhin gefährlich.

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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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