Nicht Tesla, Daimler oder VW könnten die E-Auto-Welt bald dominieren, sondern dieser Konzern!
Zwar entwickeln sich parallel zu den reinen Elektroautos heute weitere emissionsarme Antriebe wie synthetische Kraftstoffe oder das Wasserstoff-Brennstoffzellen-System, aber zumindest kurzfristig hat sich die Autoindustrie mit ihrer Massenproduktion für das reine Batterieauto entschieden, auch weil die Technik relativ unkompliziert ist.
Gleichzeitig könnte sich dadurch in einigen Jahren die gesamte Autoindustrie auf den Kopf stellen. Wer heute noch Technologieführer ist, muss es morgen nicht mehr sein. Besonders chinesische Firmen sehen derzeit ihre Chance gekommen, um den deutschen Herstellern VW (WKN: 766403), Daimler (WKN: 710000) und BMW (WKN: 519000) die Stellung streitig zu machen.
Neben vielen etablierten Firmen kommt nun noch die China Evergrande Group (WKN: A2APDK) dazu. Was das Unternehmen plant und warum es bald führend sein könnte, erfährst du hier.
China Evergrande drängt in den E-Automarkt
Bisher war der Konzern, dessen Marktkapitalisierung bereits über 28 Mrd. Euro beträgt (26.11.2019), als Immobilienunternehmen bekannt. Erst 1996 gegründet, entwickelte es sich schnell zur weltweit wertvollsten Firma ihres Sektors. Allerdings fielen in den letzten Jahren die Gewinnmargen, die Verschuldung stieg und insgesamt könnte der gesamte chinesische Immobilienmarkt bereits überhitzt sein.
Mittlerweile erschließt Evergrande andere Sektoren wie den Elektroautomarkt. Zuletzt veranstaltete es einen Autogipfel mit über 1.100 Vorständen von mehr als 200 Unternehmen rund um das Auto der Zukunft. Der Konzern schloss viele Partnerschaften und wird darüber hinaus durch die Politik unterstützt.
Allein in den kommenden drei Jahren möchte er etwa 5,8 Mrd. Euro in Autos mit neuen Antrieben investieren. Evergrande plant nicht weniger als zehn Produktionsstätten und zunächst 15 E-Modelle. Deutsches Know-how darf natürlich nicht fehlen, und so hat der Konzern mit der Firma Hofer Powertrain ein Gemeinschaftsunternehmen zur Erforschung von Elektroantrieben gegründet. Zudem hat sich Evergrande das Wissen der Zulieferfirmen FEV Group und Benteler gesichert.
Diese weiteren Zukäufe und Beteiligungen lassen aufhorchen
In Europa ist Evergrande vielleicht noch nicht bekannt, über den Kauf des Elektroablegers NEVS der schwedischen Saab (WKN: 914879) aber bereits auf dem Kontinent vertreten. Im nächsten Jahr plant das Unternehmen, sein erstes Elektroauto auf den Markt zu bringen. Bis 2029 sollen jährlich 5 Mio. Wagen und Batterien mit einer Kapazität von 500 GWh verkauft werden.
Ein weiteres Gemeinschaftsunternehmen wurde mit dem bekannten Sportwagenhersteller Koenigsegg zur Entwicklung von Fahrzeugen mit emissionsarmen Antrieben gegründet. Im Januar 2019 wurde die Mehrheit an der japanischen CENAT, die zu den weltgrößten Batterieexperten und -roduzenten gehört, erworben.
Im März und Mai 2019 übernahm Evergrande den niederländischen Hersteller für sogenannte Im-Rad-Antriebe e-Traction und beteiligte sich an der britischen Firma Protean, die auf gleichem Gebiet aktiv ist.
Im November 2018 beteiligte sich Evergrande zudem an der Guanghui Industry Investment Group (WKN: A19FGN), die das weltweit größte Autovertriebsnetzwerk besitzt. Und um auch keinen Bereich auszulassen, wurde mit State Grid ein Joint Venture zum Aufbau eines chinesischen Ladenetzwerks gegründet.
Evergrande ist nicht gerade bescheiden
Das chinesische Unternehmen hat sich keine kleinen Ziele gesetzt, sondern möchte bereits in drei bis fünf Jahren den weltweit führenden Konzern für Autos mit neuen Antrieben aufbauen und die Kerntechnologien beherrschen. Dazu hat es bereits in China, Schweden, Deutschland, Großbritannien, den Niederlanden, Österreich, Italien, Japan und Südkorea Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen eröffnet.
Weiterhin wird die Evergrande New Energy Automotive eine komplette Unternehmenskette von der Herstellung, Motorsteuerung, Batterien, Fahrzeugvertrieb bis zur intelligenten Lade- und Sharing-Mobilität aufbauen.
Foolisher Abschluss
Ob Evergrande am Ende tatsächlich seine Ziele erreichen kann, wird sich zeigen. Zumindest die Schnelligkeit und der Durchsetzungswille des Unternehmens sind beeindruckend, aber auch etwas beängstigend. Hier scheint sich ein Autokonzern zu entwickeln, der nicht nur den deutschen, sondern bald weltweit allen Herstellern den Rang ablaufen könnte.
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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool empfiehlt BMW.