Wie dich Angst als Investor jetzt schnell Tausende Euro kosten kann!
Es ist definitiv ein smarter Schachzug, als Investor die Emotionen beiseitezuschieben. Das Investieren ist schließlich eher eine rationale und pragmatische Sache, da können Gefühle eine störende und kontraproduktive Wirkung entfalten.
Da es beim Investieren jedoch um einen persönlichen Einsatz und das hart verdiente Geld geht, sind Emotionen dennoch ein Thema, das viele Investoren bewegt. Gerade wenn Börsen korrigieren, werden emotionale Handlungen häufiger, was oftmals zu schlechteren Entscheidungen führt.
Die Angst ist somit ein Gefühl, das viele Investoren kennen. Doch nicht bloß während einer Korrektur kann einen die Angst viel Geld kosten, schauen wir im Folgenden daher einmal, was dieses Urgefühl sonst noch so bewirken kann.
Angst ist menschlich, aber …
Eigentlich ist die Angst ein gutes Gefühl. Evolutionär bedingt hat es sich schließlich häufig ausgezahlt, ängstlich zu sein. Wenn unser Vorfahre, der Homo erectus, beispielsweise auf einen Tiger traf, war es die bessere Alternative, davonzulaufen, als ihm mutig in der Nase zu bohren. Die Angst und die Erfahrung rund um die Angst haben somit den Fortbestand der Menschheit gesichert. Daher ist auch diese Emotion, wie viele andere, eigentlich etwas Gutes.
An der Börse kann die Angst vor Verlusten allerdings häufig zu falschen Entscheidungen führen. Einerseits, beispielsweise, weil man in Phasen einer Korrektur angsterfüllt die Reißleine zieht, womit man genau den Fehler begeht, den man sich zu vermeiden geschworen hatte. Dennoch geben einem Handlungen ein Gefühl der Kontrolle und des Begrenzens der Verluste, weshalb auch dieser Schritt sehr nachvollziehbar ist.
Angst kann zu Beginn der Investorenkarriere jedoch andererseits auch zu einer weiteren Sache führen, die Investoren viel Geld gekostet hat. Nämlich zum Warten. Lass uns daher einmal sehen, in welchen Situationen man viel, viel Geld verloren hätte, wenn man gewartet hätte.
Das Warten auf eine günstigere Bewertung
So manchem Investor wird das Folgende möglicherweise bekannt vorkommen: Man beobachtet bereits seit Wochen, Monaten, womöglich auch Jahren eine Aktie, allerdings hat einem die Bewertung bislang nicht zugesagt. Das dazugehörige Unternehmen wächst rasant und ebenso das Kursniveau, allerdings möchte man ein Schnäppchen machen und schlägt daher nicht zu. Zumindest nicht so lange, bis man das Gefühl hat, günstig eingestiegen zu sein.
Auch in solchen Fällen ist das Warten eigentlich eine Ausprägung der Angst. Nämlich der Angst, zu teuer eine Aktie zu kaufen, insbesondere, wenn das Kursniveau konsequent weiter steigt. Viele Wachstumsaktien steigen jedoch aufgrund ihres operativen Umsatz- und Ergebniswachstums konsequent weiter und eine wirklich günstige Gelegenheit wird sich hier eher selten ergeben, entsprechend schlau wäre es eigentlich, so früh es geht einzusteigen, um einen möglichst langen Ritt mitzumachen.
Bestes Beispiel für diese Entwicklung ist Amazon. Auch der E-Commerce-Akteur kannte in den vergangenen Jahren meist bloß die Richtung nach oben. Wer hier auf eine bessere Chance gewartet hat, hat vermutlich einen erheblichen Teil dieser Erfolgsgeschichte verpasst und vermutlich keine lange Phase der zwischenzeitlich 63.000 % Rendite abbekommen.
Das Warten auf bessere Marktverhältnisse
Eine ähnliche Angst, die außerdem zu einem Abwarten führt, ist zudem die vor ungünstigen Marktverhältnissen. Der DAX steht derzeit vor einem neuen Rekordhoch und notiert wieder über der Marke von 13.000 Zählern, und viele globale Indizes weisen ähnliche Verhältnisse auf. So mancher Investor hat daher Angst, zu einem ungünstigen Zeitpunkt einzusteigen, und wartet auf günstigere Börsenverhältnisse.
Auch das ist unterm Strich häufig ein teurer Fehler. Natürlich kann eine Korrektur jederzeit eintreffen. Aber wer sagt, dass sie es zwingend kommen muss? Wer sagt, dass DAX und Co. nicht noch weitere 20 oder 30 % steigen, ehe eine Korrektur von womöglich 15 oder 20 % eintritt? Niemand. Und entsprechend kann niemand wirklich sagen, ob jetzt gerade ein hervorragender Zeitpunkt zum Investieren ist, oder kurzfristig eher nicht.
Buy-and-Hold hat sich ebenfalls gerade bei einem breiteren Ansatz am meisten ausgezahlt und es haben mehr Menschen Geld bei dem Versuch verloren, den Markt zu timen. Im Sommer, als der DAX noch bei 11.500 Punkten stand, hätten wohl die wenigsten gedacht, dass in Zeiten des Handelskonflikts neue Rekordhochs möglich sein werden. Kurzfristig sind die Börsenindizes daher unberechenbar, langfristig führen die Gewinne der Unternehmen jedoch regelmäßig zu interessanten Renditen. Entsprechend kann es sich auch hier, sofern man Märkte oder einzelne Bewertungen nicht für maßlos überteuert hält, um einen smarten Schachzug handeln, nicht zu zögern. Denn mit Zögern verlieren Investoren häufig wirklich Geld.
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Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
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Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien.