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Ist die JinkoSolar-Aktie nach den Q3-Zahlen nun ein Kauf?

Solarmodule vor neuem Boom JinkoSolar-Aktie
Foto: Getty Images

Während viele deutsche Solarfirmen im Laufe der Zeit verschwanden, haben die chinesischen Hersteller häufig überlebt. Sie wurden vom Staat unterstützt und konnten deshalb Preise anbieten, bei denen die deutschen Hersteller nicht mithalten konnten.

JinkoSolar (WKN: A0Q87R) wurde 2006 gegründet und ist heute mit seinen Produkten weltweit vertreten. Doch wie schnitt es im dritten Quartal 2019 ab und ist es heute vielleicht ein Kauf?

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JinkoSolar konnte sich deutlich verbessern

Wie schon über die vergangenen Jahre konnte das Photovoltaik-Unternehmen auch im dritten Quartal 2019 weiter zulegen. So wuchsen der Umsatz um 11,8 %, der Absatz (in Megawatt) um 12,6 % und der Gewinn sogar um 92,3 %.

In diesem Zusammenhang ist die weitere Steigerung der Gewinnmargen sehr erfreulich. Besonders die Bruttomarge konnte aufgrund von Sparmaßnahmen und der Produktionsverschiebung hin zu integrierten Mono-Wafern deutlich auf 21,3 % gesteigert werden.

Mit einem Marktanteil von 12 % gehört JinkoSolar bei Mono-Wafern nun zu den weltweit führenden Herstellern. 2020 wird sich die Produktionskapazität noch einmal um 56,5 % erhöhen. Die hohen Sachinvestitionen sind (nach Angaben des Unternehmens) aber bereits mit diesem Jahr abgeschlossen.

Über den Verkauf von zwei mexikanischen Solarparks wird zudem eine weitere Schuldenreduktion in Höhe von 133 Mio. US-Dollar erwartet. Derzeit liegt die Eigenkapitalquote bei nur knapp 20 %.

Positive Aussichten

Für die weitere Kursentwicklung sind die zukünftigen Erträge immer wichtiger als die aktuellen Ergebnisse. Aber auch für sie erwartet JinkoSolar eine positive Entwicklung. So sollen die Auslieferungen im Gesamtjahr 2019 auf 14,0 bis 14,2 Gigawatt und 2020 noch einmal auf 18,0 bis 20,0 Gigawatt steigen. Dies könnte 2020 zu einem weiteren Umsatzzuwachs von über 28 % führen.

Für das Gesamtjahr 2019 wird ein Umsatz von 4.060 bis 4.120 Mio. US-Dollar bei einer Bruttomarge von 18,4 bis 19,0 % erwartet. In Summe würde sich vor allem auf der Gewinnseite und gegenüber 2017 und 2018 eine deutliche Verbesserung ergeben.

Dies wird mit der Aussage des CEO Mr. Kangping Chen bestätigt: „Wir sind sehr optimistisch, was unsere Wachstumsaussichten für das nächste Quartal und das gesamte Jahr 2020 angeht, in dem wir erwarten, dass sich unsere Gesamtprofitabilität verbessert und die Margen steigen.“

So sieht die langfristige Entwicklung aus

Von 2009 bis 2018 konnte JinkoSolar seinen Umsatz von 1.568 auf 25.043 Mio. Chinesische Yuan steigern. Und auch der Gewinn konnte von 85 auf 406 Mio. Chinesische Yuan kräftig verbessert werden. Dennoch konzentrieren sich Anleger häufig nur auf das Wachstum und die Aussichten.

Ein sehr wichtiger Punkt sind aber auch immer die Profitabilität und die Höhe der notwendigen Sachinvestitionen, um weiterhin im Geschäft zu bleiben. Diese sind JinkoSolars Schwachstelle, auch wenn das Unternehmen in China bereits günstig produziert. Daran ist erkennbar, wie hart der Markt ist. So fiel JinkoSolars freier Cashflow (operativer Cashflow minus Sachinvestitionen) in den letzten zehn Jahren nur einmal positiv aus.

Zudem beträgt die Nettomarge durchschnittlich nur 2,0 %. Um sie einmal zu verdeutlichen: JinkoSolar erzielt mit 100 US-Dollar Umsatz durchschnittlich gerade einmal 2,0 US-Dollar Gewinn. Dennoch muss man dem Unternehmen zugutehalten, dass es in neun der letzten zehn Jahre Gewinn erzielt hat.

Aber wie steht es nun um die Aktienbewertung?

Während Umsatz und Gewinn in den letzten zehn Jahren jährlich um 36,1 beziehungsweise knapp 19 % gestiegen sind, hat der Kurs deutlich weniger zugelegt. Dies hat dazu geführt, dass die Aktie im Laufe der Zeit immer günstiger geworden ist. Deshalb notiert sie derzeit bei einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von nur noch 0,6 (20.11.2019).

Und auch alle anderen Vergleiche und Berechnungen deuten ebenfalls auf eine sehr niedrige Bewertung hin. Allerdings gibt es an der Börse keine Garantien. Es bestehen, wie oben beschrieben, auch Risiken, die schnell wieder zu Verlusten führen können.

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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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