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Wirbel um Elektroautohersteller Tesla! Brennende Autos und Gigafactory

Tesla Werk mit Tesla Modellen S 3 X
Foto: The Motley Fool

In den letzten Wochen konnte die Aktie von Tesla (WKN: A1CX3T) kurstechnisch ordentlich aufwerten und hat die 300-Euro-Marke erneut durchbrochen. Ein eindrucksvoller Beweis dafür, dass sich kurz- und mittelfristig, sofern man zur richtigen Zeit kauft oder verkauft, richtig viel Geld mit der Aktie machen lässt. Diese Zockerei mit der Aktie hat allerdings reichlich wenig mit unternehmensorientiertem Investieren zu tun.

Daher habe ich mir persönlich wieder einmal die Frage gestellt, ob die Tesla-Aktie auch fundamental und langfristig eine großartige Investition sein könnte.

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Neben kürzlichen Absatz- und Produktionsrückgängen am chinesischen Markt sprechen auch andere Gründe gegen ein Investment in das Unternehmen von CEO Elon Musk. Zwei dieser Gründe möchte ich in diesem Artikel behandeln. Sehen wir uns also nachfolgend an, weshalb ich mir die Tesla-Aktie nach wie vor nicht in mein Depot legen werde.

Tesla möchte endgültig ins Haifischbecken springen

Mit der Gründung von Tesla ist Elon Musik bereits mehr oder weniger automatisch in das Haifischbecken der Autoindustrie gesprungen. Über Jahre hinweg wurde Tesla von den großen deutschen Haien unter den Autobauern wie Daimler, BMW und Volkswagen nicht wirklich ernst genommen.

Die Ankündigung, eine Europa-Gigafactory für Elektroautos gerade in Deutschland zu errichten und bereits 2021 die ersten Tesla-Wagen der Modellreihe Y vom Band rollen zu lassen, gleicht einem Affront gegen die deutsche Automobilindustrie.

Die neue Gigafactory, die eine Blaupause der Gigafactory in China sein soll, soll in Brandenburg am Standort Grünheide, südöstlich von Berlin, errichtet werden. Jährlich 100.000 Tesla-Autos sollen hier gefertigt werden. Aus volkswirtschaftlicher Sicht kann man diesen Schritt durchaus gutheißen, denn es werden so beispielsweise neue Arbeitsplätze geschaffen.

Außerdem setzt es ein Zeichen für Deutschland als attraktives Industrieland mit einer hohen Rechts- und Planungssicherheit. Dennoch erschließt sich mir (noch) nicht, wieso ausgerechnet Deutschland als Standort von Tesla ausgewählt worden ist.

Erhofft sich Elon Musk etwa, dass seine Elektroautos günstiger in Europa vertrieben werden können, etwa wegen eingesparter Logistik- und Zollkosten? Möchte er den großen deutschen Herstellern den Schneid abkaufen, indem er hervorragende deutsche Ingenieure zu sich in das Unternehmen lockt, etwa um attraktivere und qualitativ hochwertigere Autos herzustellen?

Über die genauen Gründe kann man nur spekulieren, jedoch sollte Musk eines klar sein: Deutsche Arbeitskraft kostet Geld und Deutschland ist zudem aus steuerlicher Sicht kein Schlaraffenland. Zusätzlich müssen, bevor überhaupt der erste Spatenstich gemacht werden kann, alle erforderlichen Genehmigungen eingeholt werden – die Bürokratie hierzulande lässt grüßen.

Außerdem müssen 300 Hektar Kiefernwald weichen, damit die Fabrik gebaut werden kann. Der Wald scheint wohl nicht von hoher Qualität zu sein und Tesla hat angekündigt, dreimal so viele Neupflanzungen an anderer Stelle vorzunehmen. Doch was heißt das schon? Am Beispiel des Hambacher Forsts hat man gesehen, welche Ausmaße der Umweltschutz für Unternehmen annehmen kann.

Angenommen, die Genehmigungen werden erteilt, Aktivisten ketten sich nicht an Bäume und die Kosten überstrapazieren Teslas Bilanz nicht, dann bleiben immer noch die Bedenken wegen …

Brennender Autos

Ab und zu erfährt man aus den Medien, dass ein Tesla-Auto irgendwo auf der Welt lichterloh gebrannt hat. Zuletzt ist das in Österreich geschehen, als ein Tesla-Besitzer seinen Wagen gegen einen Baum gefahren hatte. Der Wagen war innerhalb weniger Sekunden vollständig ausgebrannt. Übrig geblieben ist ein schwarzes Wrack und die etwa 600 Kilogramm schwere Lithium-Ionen-Batterie – die jetzt zum Problem wird.

Die Batterie, die Tesla in dem Auto verbaut hat, gilt nämlich im kaputten Zustand als hochgefährlicher Sondermüll, den bisher kein österreichischer Recycling-Unternehmer an sich nehmen wollte. Bereits bei der Bergung des Fahrzeuges sah sich die örtliche Feuerwehr mit ungewöhnlichen Umständen konfrontiert.

Das Autowrack wurde nämlich unter Wasser gesetzt und 72 Stunden lang gekühlt, um zu verhindern, dass die Batterie wieder anfängt zu brennen. Jetzt muss auch das verseuchte Wasser entsorgt werden, da dieses zu einer Art giftigen Lauge geworden ist.

Abgesehen davon, unter welchen Umständen diese Batterien hergestellt werden, sind sie zudem eine regelrechte Gefahr für die Umwelt. Die Entsorgung gleicht einer Herausforderung und Tesla scheint auch nicht bemüht zu sein, Abhilfe zu schaffen. Der Unfallverursacher fühlte sich vom Elektroautohersteller Tesla im Stich gelassen, denn Tesla hatte eine problemlose Entsorgung zugesagt, meldete sich jedoch über einen Monat nicht mehr. Erst als der mediale Druck stieg, hat Tesla eingelenkt und sich dazu bereit erklärt, die gefährlichen Batteriereste zurückzunehmen.

Fazit

Tesla-Bullen werden nun möglicherweise von Einzelfällen reden – und, ja, es sind Einzelfälle. Trotzdem ist die Tatsache, dass die verbaute Batterie hochgefährlich ist, nicht von der Hand zu weisen. Man könnte an dieser Stelle sogar die ethische Grundlage des Geschäfts von Tesla infrage stellen. Immerhin möchte Tesla der Umwelt mit seinen Autos etwas Gutes tun, jedoch passiert das, meiner Meinung nicht, wenn man hochgefährlichen Sondermüll erzeugt.

Den Bau der Gigafactory in Deutschland werde ich definitiv verfolgen, denn ich bin sehr gespannt, ob der sehr straffe Zeitplan eingehalten werden kann und wie sich der Bau als Kostenfaktor für Tesla auswirkt. Die Tesla-Story ist nach wie vor eine der spannendsten Börsengeschichten der heutigen Zeit, das steht außer Frage. Doch meine persönliche Investitionsstory wird es wohl nicht werden, denn aktuell überwiegen für mich einfach die Unsicherheits- und Risikofaktoren.

Abgesehen von den intrinsischen Risiken für Tesla gibt es auch noch die starke Konkurrenz in der Branche, die mittlerweile auch erkannt hat, dass sie im Bereich der E-Mobilität etwas machen muss. Ob Tesla all diese Faktoren langfristig überstehen wird, dahinter setze ich an dieser Stelle ein großes Fragezeichen.

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Caio Reimertshofer besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Tesla.



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