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Wirecard-Aktie: Ist jetzt der richtige Zeitpunkt für eine Investition?

Wirecard Kreditkarte Kartenstappel Wirecard-Aktie
Foto: Wirecard AG

Die jüngsten Anschuldigungen der „Financial Times“ schweben noch immer wie ein Damoklesschwert über der Aktie von Wirecard (WKN: 747206). Dort weist man die Vorwürfe von Autor Dan McCrum nach wie vor zurück und bisher hat „FT“ auch nicht noch einmal mit einem weiteren Bericht nachgefeuert, wie es bereits zu Beginn des Jahres bei ähnlichen Anschuldigungen praktiziert worden ist.

Diese gewisse Unsicherheit rund um die Wirecard-Aktie hat dazu geführt, dass der Kurs etwas abgesackt ist und nunmehr auf einem Niveau von 116,50 Euro je Anteil (Schlusskurs: 08.11.2019, maßgeblich für alle Berechnungen) notiert. Ob diese negative Kurskapriole nun eine Chance für langfristige Investoren offenbaren könnte, werden wir uns nachfolgend gemeinsam ansehen. Immerhin hat Wirecard erst kürzlich seine 9-Monats-Kennzahlen publik gemacht, die es, wie bei Wirecard schon fast üblich, in sich haben.

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Wachstum über Wachstum

Betrachtet man das bisherige Wachstum des Unternehmens und veranschaulicht man sich die Prognosen, die Wirecard für Jahresziele oder auch für die Vision 2025 herausgibt, ist es kein Wunder, dass hohe Wachstumsraten irgendwie bereits als selbstverständlich angesehen werden. Wirecard wusste bisher gut abzuliefern und steckt sich selbst ambitionierte Ziele.

Auch im aktuellen 9-Monats-Vergleich sind die abgelieferten Zahlen ein regelrechtes Feuerwerk. Das abgewickelte Transaktionsvolumen ist um ordentliche 37,7 % von 90,2 auf 124,2 Mio. Euro gestiegen – der höhere Anstieg sogar außerhalb Europas, was ein Indikator dafür sein könnte, dass die vielen Kooperationen und Expansionsbemühungen im Ausland (ex Europa) zunehmend Früchte tragen.

Der Konzernumsatz kletterte von 1.420 auf 1.941 Mio. Euro (plus 36,7 %) und das unverwässerte Ergebnis je Aktie stieg um hervorragende 53,4 % von 2,04 auf 3,13 Euro je Anteil. Am beeindruckendsten fand ich allerdings den steilen Anstieg des Free Cashflow. Warum? Der Free Cashflow spiegelt, vereinfacht gesagt, die tatsächliche Menge an Cash wider, die ein Unternehmen einfährt oder verbrennt (wenn der Free Cashflow negativ wäre). Es handelt sich also dabei um tatsächliche Geldströme, die nicht nur in der Bilanz als Forderung ausgewiesen werden.

Da die Vorwürfe der „Financial Times“ vorwiegend auf der angeblichen Manipulation von Bilanzen beruhen, ist es durchaus positiv für Wirecard, wenn es einen ordentlichen Cashflow ausweisen kann, der auch noch unverschämt stark gewachsen ist. Das Wachstum betrug nämlich sage und schreibe 60 % von 257,3 auf 411,8 Mio. Euro!

Bewertung

Sehen wir uns zur besseren Einschätzung auch das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) der Wirecard-Aktie an. Wie bereits oben erwähnt, liegt der unverwässerte Gewinn je Aktie für die ersten neun Monate des laufenden Geschäftsjahres bei 3,13 Euro je Anteil. Wenn wir davon ausgehen, dass Wirecard auch im vierten Quartal ordentlich abliefern kann, könnte ein unverwässertes Ergebnis je Aktie in Höhe von 4,13 Euro realistisch sein.

Beim aktuellen Kursniveau würde sich daraus ein KGV von 28,21 ergeben – was durchaus nicht günstig erscheinen mag, allerdings könnte sich diese Zahl sehr schnell relativieren, wenn Wirecard in den kommenden Jahren das schnelle Wachstum aufrechterhalten kann.

Summa summarum

Es könnte sein, dass die Wirecard-Aktie noch einmal abtaucht, falls die „FT“ sich entscheidet, einen weiteren Artikel nachzufeuern oder aber die hauseigenen Überprüfungen von Wirecard unangenehme Dinge ans Licht bringen. Genauso könnte es jedoch sein, dass eine Erholungsrallye ausbricht, sobald die Vorwürfe der „FT“ teilweise oder sogar vollständig abgewiesen werden konnten.

Was wir definitiv unterm Strich festhalten können, ist, dass das Wachstum von Wirecard nach wie vor erstaunlich ist und es sicherlich den einen oder anderen Grund gibt, eine Investition in die Aktie in Betracht zu ziehen. Das Kursniveau der Aktie scheint dazu aktuell durchaus attraktiv zu sein und auch der Free Cashflow entwickelt sich gut und kann ein Stück weit die Vorwürfe der „FT“ zurückweisen.

Es bleibt also nach wie vor spannend um die Aktie von Wirecard und ich werde die Entwicklungen, besonders im Hinblick auf die Berichterstattungen der „Financial Times“, für den Moment erst einmal weiter beobachten.

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Caio Reimertshofer besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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